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Sich lösende Radschrauben vorn, 15"-Style-Felge


Deichgraf63

Empfohlene Beiträge

Direkt nach dem Wechsel von Winter- auf Sommerräder hatte ich das Problem schon einmal, daß sich die Radschrauben vorn von selbst gelöst hatten, obwohl ich mittels Drehmomentschlüssel mit 120Nm angezogen hatte. In der Werkstatt wurde dann auch wieder mit 120Nm angezogen.

 

Nun, nach ein paar Hundert Kilometern war während der Fahrt wieder dieses Klopfen zu hören. Klar, ich bin sofort rechts ran und habe mittels Bordwerkzeug und meinem Körpergewicht die Schrauben wieder gut festgezogen, aber danach nicht wieder mit dem DMS überprüft, genug sollte es bei meinem Gewicht allemal sein:rolleyes: Nach rund 200km ergab die Überprüfung mit dem Bordradschraubenschlüssel: Noch alles fest!

 

Betroffen war nur das linke Vorderrad, die Felge ist die bekannte 15"-Stylefelge.

 

Hat jemand schon mal das gleiche Problem gehabt und eine praktikable Lösung? So schön ist es nicht, während der Fahrt bei jedem Poltern sofort an ein sich wieder langsam lösendes Rad denken zu müssen.

 

Danke und Gruß

 

Uli

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[...]mittels Bordwerkzeug und meinem Körpergewicht die Schrauben wieder gut festgezogen, [...], genug sollte es bei meinem Gewicht allemal sein:rolleyes:

 

Ich unterstelle Dir mal ein Gesamtgewicht (Nacktgewicht :D + Kleidung) von 80kg und dem Bordwerkzeug einen Hebel von 30 cm.

 

M=9,81*80*0,3 Nm = 235 NM

 

Du weißt, nach fest kommt ab! Aufmachen und wieder ordentlich anziehen. Am besten beim entlasteten Rad und natürlich über Kreuz.

 

Ich hab's schonmal irgendwo gepostet, aber hier nochmal als Formel wie groß der Hebel sein muss, wenn man sich auf den Schlüssel draufstellen will:

 

M = 120Nm

m = eigenes Körpergewicht inkl. Kleidung (in kg)

g = Ortsfaktor (ca 9,81 N/kg)

l = Länge des Hebels, bzw Stelle ab Schraube gemessen auf die man sich stellen darf.

 

l = M/(g*m) = 12,23 / m = [Meter]

 

In dem oben angenommenen Fall 80 kg einsetzen, dann bekommst Du als Ergebnis 0,153m also 15,3cm als Hebelarm raus. Sprich: in 15,3cm Entfernung von der Schraube draufstellen. Nicht drauf rum hüpfen!!

 

 

Jetzt aber zu dem Problem der Schrauben, weil die sich öffnen: Schau Dir die Schrauben mal an, insbesondere den Kugelsitz, ob da alles in Ordnung ist, oder ob Macken zu sehen sind. Vielleicht ist auch eine falsche Schraube (Kegelsitz) verschraubt?

Bearbeitet von Bedalein
Bei Kugelsitz u durch e ersetzt, bei Kegelsitz das erste e durch u ersetzt
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habe mittels Bordwerkzeug und meinem Körpergewicht die Schrauben wieder gut festgezogen

 

Ist das vielleicht schonmal passiert? Bei der Methode wird die Felge plastisch verformt (aka, ruiniert) und die Schraube hat paradoxerweise weniger Vorspannung als mit weniger Moment.

 

EDIT sagt: Beda hat recht.

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Da kommt mir folgende Erinnerung. Da hat mir beim zuschauen schon alles weh getan.

 

Ich stand in der Schrauberwerkstatt. Das war glaube ich zusammen mit Nagah. Auf jeden Fall ist einer mit nem alten A4 auf die Nachbarbühne gefahren. Zusammen mit der ganzen Familie. Zumindest sind Frau und drei Kinder ausgestiegen, denen er allen semi-professionell erklärt hat, worauf man alles achten muss und wieviel man machen muss. Ach ja, er war nur zum Reifenwechseln dort.

Er hat sich nen Schlagschrauber geholt (den bis 350Nm) und geschraubt. Nach dem fünften ansetzen hat er gemerkt, dass er in die falsche Richtung dreht und hat versucht die jetzt richtig feste Schraube wieder aufzubekommen. Hat aber irgendwie nicht funktionert. Nun ja, dann hat er sich den großen Schlagschrauber (bis 1000Nm) geben lassen. Und er hat die Schrauben auch auf bekommen. So weit, so schlimm..

Ich habe aber fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich gesehen habe, dass er mit dem Schlagschrauber (immer noch der mit 1000Nm) die Schrauben wieder fest zieht und noch jeweils 5 Sekunden draufnagelt, damit sie auch wirklich fest sind.

Er ist auch tatsächlich vom Hof gefahren, ich weiß aber nicht wie weit er gekommen ist. In der Schrauberwerkstatt habe ich ihn auf jeden Fall nie wieder gesehen... :rolleyes:

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Durch meinen Job in der Autoproduktion weiß ich, wie wenig Kraft es eigentlich benötigt, Schrauben mit dem richtigen Drehmoment anzuziehen. Kleinere Schrauben zieht man ja praktisch aus dem Handgelenk korrekt an.

Ich möchte dann immer aufschreien, wenn ich sehe, wie selbst Fachleute z.T. Zündkerzen und Radschrauben festknallen. Und das Knacken des Drehmomentschlüssels ist das Zeichen für "okay, ne halbe Umdrehung geht noch!"...wenn die wüssten, welch absurde Kräfte dabei aufs Gewinde einwirken. Sollte man vielleicht mal mit Daumenschrauben demonstrieren...

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In #2 schreibt Bedalein, der mit mittlerweile 4.663 Beiträgen hier postet und fette Formeln beherrscht: "Vielleicht ist ja auch die falsche Schraube (Kugelsitz) verbaut". Deichgraf erwähnt extra, dass es sich um die bekannte Style-Felge handelt.

 

Jetzt muss ich mal nachhaken: Die Originale VW/Audi-Schraube hat erstens einen Kugelsitz und gehört zweitens verwendet bei der 15-Zoll-Style-Felge. Dann kann sie nicht falsch sein! Oder liege ich hier komplett falsch?

 

Kegelschrauben hab ich an meinen Fremdfabrikatfelgen!

Bearbeitet von VFRiend
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Meinen Senf mal dazu. Das richtige Drehmoment ist nur dann vorhanden, wenn es aus der Bewegung heraus knackt. Abzusetzen und neu anzuziehen gibt wegen der Ruhereibung einen falschen Wert. Oder anders gesagt- wenn ich neu ansetze und es knackt ohne Schraubenbewegung bei den eingestellten 120Nm, kann die Schraube auch nur mit 90Nm angezogen sein.

 

Nb. Hatte mal einen Semesterferienjob a la Chaplins "Moderne Zeiten". Da wurde uns das eingebleut.

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Direkt nach dem Wechsel von Winter- auf Sommerräder hatte ich das Problem schon einmal, daß sich die Radschrauben vorn von selbst gelöst hatten, obwohl ich mittels Drehmomentschlüssel mit 120Nm angezogen hatte. In der Werkstatt wurde dann auch wieder mit 120Nm angezogen.

 

Nun, nach ein paar Hundert Kilometern war während der Fahrt wieder dieses Klopfen zu hören. Klar, ich bin sofort rechts ran und habe mittels Bordwerkzeug und meinem Körpergewicht die Schrauben wieder gut festgezogen, aber danach nicht wieder mit dem DMS überprüft, genug sollte es bei meinem Gewicht allemal sein:rolleyes: Nach rund 200km ergab die Überprüfung mit dem Bordradschraubenschlüssel: Noch alles fest!

 

Betroffen war nur das linke Vorderrad, die Felge ist die bekannte 15"-Stylefelge.

 

Hat jemand schon mal das gleiche Problem gehabt und eine praktikable Lösung? So schön ist es nicht, während der Fahrt bei jedem Poltern sofort an ein sich wieder langsam lösendes Rad denken zu müssen.

 

Danke und Gruß

 

Uli

 

Hallo,

 

ein Tip zum Radwechsel:

 

- Radnabe säubern und mit Fett einschmieren

- Auflagefläche von der Felge/ Bremsscheibe säubern !Nichts draufschmieren!

- Radschrauben säubern und das Gewinde mit einem Öl getränkten Tuch leicht einölen.

- im aufgebockten Zusand die Radschrauben über Kreuz festziehen

- Fahrzeug ablassen und die Radschrauben mit einem Drehmomentschlüssel über Kreuz festziehen, M12 mit 120Nm, M14 120 - 140Nm

- nach maximal 50km die Radschrauben nachziehen!

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(...)Vielleicht ist auch eine falsche Schraube (Kugelsitz) verschraubt?

 

In #2 schreibt Bedalein, der mit mittlerweile 4.663 Beiträgen hier postet und fette Formeln beherrscht: "Vielleicht ist ja auch die falsche Schraube (Kugelsitz) verbaut". Deichgraf erwähnt extra, dass es sich um die bekannte Style-Felge handelt.

 

Jetzt muss ich mal nachhaken: Die Originale VW/Audi-Schraube hat erstens einen Kugelsitz und gehört zweitens verwendet bei der 15-Zoll-Style-Felge. Dann kann sie nicht falsch sein! Oder liege ich hier komplett falsch?

 

Kegelschrauben hab ich an meinen Fremdfabrikatfelgen!

 

 

Ja, hier hat der Fehlerteufel zugeschlagen:

Alle Audi Originalfelgen verwenden Schrauben mit KUGELBUND.

 

Das kann man aber auch freundlicher korrigieren, VFRiend. :/

 

Oder wegen des Drecks und des erhöhten Reibbeiwerts bei älteren Schrauben einfach mal mit 140 Nm anziehen, dabei geht auch nichts kaputt.

 

Das würde ich nicht tun. Bei den 120Nm ist die Reserve schon mit drin. Das Nachziehen nach 50km ist viel wichtiger und behebt das "Problem" mit dem Dreck.

Bearbeitet von Nagah
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Und hier ist der Wiki-Artikel dazu:

 

Stick-Slip-Effekt – Wikipedia

Nicht so ganz. Da geht es mehr um den Rückfederungseffekt (z.B Kreide auf der Schultafel). Die Haftreibung (nicht Ruhereibung, wie ich falsch geschrieben hatte) ist die Oberflächenverzahnung zweier Körper. Z.B. Holzklotz auf einer Schräge. Nach Antippen gleitet der Klotz von selbst runter.

Bearbeitet von horch 2
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Vielen Dank für die vielen Antworten, ich habe daraus für mich mal Folgendes gemacht:

 

- Es handelt sich um die richtigen Radschrauben, die mit Kugelbund.

- Die Gewinde der Schrauben habe ich mechanisch gründlich gereinigt

- Auflageflächen von Felge und Radnabe mechanisch gereinigt.

- Schraubensitzfläche in der Felge mechanisch gereinigt.

- Leichten Rostgrad an der Radnabe beseitigt.

 

Der erste, sofort feststellbare Erfolg war, daß sich die Schrauben geschmeidig und geräuschfrei von Hand eindrehen ließen. Da hat das Reinigen schon etwas gebracht. Vorstellbar, daß ein Teil des Drehmoments im Dreck verpufft ist. Schäden waren auch nicht zu erkennen, da habe ich mit der Kraft wohl nur Dreck breitgedrückt :rolleyes:

 

Die Schrauben habe ich nun wieder vorschriftsmäßig auf 120 Nm mit dem Drehmomentschlüssel angezogen.

 

Der Weg zur Chorprobe heute abend und zurück, dann werde ich heute abend noch einmal den Drehmomentschlüssel ansetzen und prüfen.

 

Ich hoffe, das war schon das Problem, welches erstaunlicherweise nur das eine Rad betroffen hat.

 

Gruß

 

Uli

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Vielen Dank für die vielen Antworten, ich habe daraus für mich mal Folgendes gemacht:

 

- Es handelt sich um die richtigen Radschrauben, die mit Kugelbund.

- Die Gewinde der Schrauben habe ich mechanisch gründlich gereinigt

- Auflageflächen von Felge und Radnabe mechanisch gereinigt.

- Schraubensitzfläche in der Felge mechanisch gereinigt.

- Leichten Rostgrad an der Radnabe beseitigt.

 

Der erste, sofort feststellbare Erfolg war, daß sich die Schrauben geschmeidig und geräuschfrei von Hand eindrehen ließen. Da hat das Reinigen schon etwas gebracht. Vorstellbar, daß ein Teil des Drehmoments im Dreck verpufft ist. Schäden waren auch nicht zu erkennen, da habe ich mit der Kraft wohl nur Dreck breitgedrückt :rolleyes:

 

Die Schrauben habe ich nun wieder vorschriftsmäßig auf 120 Nm mit dem Drehmomentschlüssel angezogen.

 

Der Weg zur Chorprobe heute abend und zurück, dann werde ich heute abend noch einmal den Drehmomentschlüssel ansetzen und prüfen.

 

Ich hoffe, das war schon das Problem, welches erstaunlicherweise nur das eine Rad betroffen hat.

 

Gruß

 

Uli

 

warum sich das linke Rad löst:

 

Linksdrehung + Rechtsgewinde

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Lieber Bedalein, liebe Nagah, entschuldigt meinen hinterfotzigen Tonfall, es tut mir leid, gelobe Besserung!

 

Warum ist mir das passiert? Weil man bei Verdeutlichung seiner Kompetenz ( Formel, Anzahl der Eingaben) jemanden sehr schnell dazu verführt, eine Aussage für richtig zu halten und diese nicht mehr zu überprüfen. Das könnte im Falle der falschen Radschrauben leider sehr sehr gefährlich werden, ich möcht mir da nichts ausmalen!

 

Wenn ich jetzt Moderator wäre, würde ich #2 abändern, so dass er nicht mehr falsch verstehbar ist und meine, sowie Nagahs Richtigstellung löschen. Dann kann auch juristisch nichts mehr passieren! Komm mach mal! Danke.

 

Richtigstellung: "Schau Dir die Schrauben mal an, insbesondere den Schraubensitz oder auch Schraubenbund, ob da alles in Ordnung ist, oder ob Macken zu sehen sind. Vielleicht ist auch eine falsche Schraube (Kegelbund) verschraubt?"

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Dann kann auch juristisch nichts mehr passieren!

 

Juristisch kann uns sowieso mal gar nichts passieren. Auch obwohl ich Zuhause irgendwo nen Wisch mit der Überschrift Diplom und dem Kontext Fahrzeugtechnik hab.

Wir sind ein Forum und dort wird bekanntermaßen nicht immer alles richtig erzählt. Ich geh für so ne Frage nicht extra raus zum Auto und schau nach. Sowas beantworte ich nicht selten vom Bett aus, während dem Futtern oder Fernsehen.

Wenn jemand Gewissheit haben will, dann fährt er zum Fachhändler. Das hat dann aber auch seinen Preis.

 

Es stimmt, es sind Kugelbundschrauben, was aber (sollte auch klargestellt sein) nicht bei allen Audi / VW Originalbereifungen der Fall ist! Wichtig ist nicht welcher Hersteller was verbaut, sondern dass die Schraube zur Felge passt und das gilt zu überprüfen. Wenn die Sommerfelgen nen anderen Bund haben als die Winterfelgen, hat man die Schrauben mit zu tauschen.

 

Dein Einwand ist natürlich berichtigt, hätte aber auch anders dargestellt werden können. :rolleyes:

Ich ändere den Beitrag oben entsprechend..

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gleiches Problem hatte ich schon zweimal bei meinem TT jeweils vorne rechts (17" Serien-Alus) und nach Wechsel von Winter auf die Sommerreifen. Bis dahin habe ich immer mit Drehmomentschlüssel und 120 NM angezogen. Seitdem dürfen es dann auch mal 140-160 NM werden.

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Ich würds lassen.

 

Das bezog sich darauf, daß ich ebenfalls 140 Nm für solche Fälle empfahl.

 

Ziel bei einer Verschraubung ist das Erreichen einer bestimmten Klemmkraft, das ist eine in Schraubenachse gerichtete Kraft die "das Rad in horizontaler Richtung am Wagen hält", um es mal bildlich auszudrücken.

 

Wenn der Reibbeiwert in der Verschraubung steigt, dann erreicht man bei gleichem Drehmoment eine geringere Klemmkraft - und umgekehrt natürlich genauso (Stichwort ölen). Gewissermaßen geht bei erhöhter Reibung durch Korrosion etc. ein Teil des Drehmoments in dem Gewinde verloren und zieht den Schraubenkopf nicht mehr heran, um die gewünschte Klemmkraft zu erzielen.

 

Genau genommen hat man über die Jahre also die Wahl die Schraubverbindung sauber und auf Original-Reibbeiwert zu halten, oder das Drehmoment zur Kompensation ein wenig zu erhöhen, sonst erreicht man die erforderliche Klemmkraft nicht mehr und das Rad kann sich lösen.

 

Und bei erhöhter Gewindereibung und gleichermaßen erhöhtem Drehmoment steigt auch die Belastung auf die Felge nicht.

 

Ich denke allerdings, daß Audi bei der Festlegung der 120 Nm schon berücksichtigt hat, daß die Verschraubung mit der Zeit etwas höhere Reibung entwickelt. Hat aber eben alles seine Grenzen.

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Ich meine, von einem Maschinenbau-Ingenieur erklärt bekommen zu haben, dass der Reibbeiwert des Gewindes nicht für die Klemmung sorgt, sondern der Reibbeiwert zwischen Schraubenbund und deren Sitz in der Felge. Und genau da hat kein Schmiermittel zwischen zu geraten.

 

Eine neue Radschraube hat auf dem Gewinde einen Ölfilm, damit besagtes Gewinde nicht schon rostet, bevor die Schraube verbaut wird. Dieser Ölfilm wurde bei Berechnung des Drehmoments berücksichtigt. Hieraus ließe sich ableiten, dass eine Schraube, die beim Anziehen und beim Rausdrehen knarzt, eigentlich schon falsch angezogen sein dürfte. Und eigentlich spräche, hieraus resultierend, auch nichts gegen eine Reinigung des Gewindes mit anschließendem Auftragen eines hauchfeinen Ölfilms. Wie oben beschrieben, gelingt dies, wenn man einen fusselfreien Lappen mit Öl benetzt und damit das Gewinde nochmal putzt. Das ist dann auch kein Einölen, sondern nur ein Benetzen mit einem Ölfilm. Solche Schrauben lösen sich nicht, wenn sie mit 120 Nm angezogen werden und knarzen auch nicht beim Eindrehen und Rausdrehen. Und lösen tun sie sich auch nicht, weil, wie gesagt, nicht das Gewinde selbst, sondern die Klemmung zwischen Schraubenbund und Felge für den sicheren Halt sorgt.

Bearbeitet von VFRiend
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Meine Radschrauben haben beim rausdrehen zeihmlich geknarzt :( habe sie alle mit der Drahtbürste gereinigt und beim reindrehen kranzten einige immer noch, zwar nicht mehr so extrem.

Für mich ein Indiz, dass die Werkstätten vorher die Radschrauben weder gereinigt noch "geölt" haben.

 

Sind diese nun durch oder soll ich es noch mal mit dem Ölfilm probieren?

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Pedanten legen los, Ökonomen haben jetzt auch Zeit bis zum Wechsel auf Winterräder.

 

Ich vergaß, zu erwähnen, dass die Gewindelöcher auch mit einem einfachen Trick zu reinigen sind: Ihr sucht Euch eine alte Radschraube, schneidet diese mit einer Metallsäge längs ein, so dass im Gewinde längs der Schraube eine Nut von ca. 2 mm Tiefe entsteht. Die Kanten dieser Nut putzen beim Rein- und Rausdrehen das Innen-Gewinde sauber. Hab ich schonmal vor Jahren hier geschrieben, ist aber vielleicht nicht mehr so präsent.

Bearbeitet von VFRiend
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Ihr sucht Euch eine alte Radschraube, schneidet diese mit einer Metallsäge längs ein, so dass im Gewinde längs der Schraube eine Nut von ca. 2 mm Tiefe entsteht.

 

Sowas würde ich nur jemandem empfehlen, der selber schonmal Gewinde (mit der Hand) geschnitten hat und die beim Nutschneiden entstehenden Grate und/oder Verformungen an den Gewindengängen auch mit der Feile zu entfernen weiß. Das kann das Gegengewinde massiv beschädigen. Mann muss entweder die einzelnen Gänge anschauen und nachfeilen oder mit Gefühl an die Kante der Nut eine Fase anbringen.

 

Ansonsten empfiehlt sich ein Gewindeschneidewerkzeug. Gewindeschneiden an sich erfordert einige Übung, damit man gerade ansetzt und man muss wissen wie man die Späne bricht um eine Beschädigung des Werkzeuges (bzw des entstehenden Gewindes) zu vermeiden.

Gewindenachschneiden sollte allerdings jeder können, sofern man gerade und vorsichtig ansetzt. Einfach das entsprechende Werkzeug (siehe unten) vorsichtig wie eine Schraube eindrehen. Etwa jede halbe Umdrehung ein klitzekleines Stück wieder rausdrehen, bevor man weiterdreht.

 

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Mannesmann M53250-B Gewindeschneidsatz 32-teilig: Amazon.de: Baumarkt

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Mmh, ne. Soweit ich weiß sind die M12, obwohl sie SW17 haben.

 

SW 17 haben ja normalerweise M10 Schrauben.

 

Die Originalschraube ist M12x1,5 und da passt der "normale" Gewindeschneider aus dem oben abgebildeten Set nicht, weil dieser eine Steigung von 1,75 hat.

 

Hier nochmal die modifizierte Schraube, bin für den Tip immer noch sehr Dankbar

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IMG_3292.jpg.88196dd44ac2ebf8d107c26e0a1ce709.jpg

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@Arosist: hab mir die Schraube mal aus der Nähe angeschaut, hab vorhin nur vom Handy aus geschrieben. Die schau top aus, trotzdem würde ich die Übergänge von Gewinde zur Nut mit einer kleinen Feile rund oder zur Fase feilen. Auch quer zur Fase geht das. Man sieht ganz deutlich einen Grat, der zwischen die einzelnen Gänge hängt. Wenn Du den noch wegmachst, ist sie top! ;)

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@Arosist: hab mir die Schraube mal aus der Nähe angeschaut, hab vorhin nur vom Handy aus geschrieben. Die schau top aus, trotzdem würde ich die Übergänge von Gewinde zur Nut mit einer kleinen Feile rund oder zur Fase feilen. Auch quer zur Fase geht das. Man sieht ganz deutlich einen Grat, der zwischen die einzelnen Gänge hängt. Wenn Du den noch wegmachst, ist sie top! ;)

 

Den Grat habe ich auch erst auf dem Foto entdeckt :rolleyes:

 

sollte jetzt nichtmehr vorhanden sein

 

Ich hatte es erst mit der Eisensäge versucht, ging auch ganz gut, aber mit der Flex ging es dann doch etwas besser (optisch schöner)

 

edit: bin immer wieder erstaunt, wie gut die Nahaufnahmen (fast immer gleich beim ersten Versuch) mit meiner Canon Ixus 100is werden.

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Bearbeitet von arosist
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Ich meine, von einem Maschinenbau-Ingenieur erklärt bekommen zu haben, dass der Reibbeiwert des Gewindes nicht für die Klemmung sorgt, sondern der Reibbeiwert zwischen Schraubenbund und deren Sitz in der Felge.

 

Richtig. War wohl ein Kollege von mir.

 

Letztendlich habe ich genau das Gleiche zwei Beiträge weiter oben erklärt. Man muß sich allerdings die Mühe machen darüber nachzudenken - dann ist es aber nachvollziehbar.

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So, nach über 400km habe ich den festen Sitz der Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel noch einmal überprüft. Bisher sieht es gut aus, hoffentlich war die Reinigung nun die entscheidende Tat, derer es erforderte, um das Problem zu lösen. Was lernt man daraus? Beim Wechsel der Räder immer Schrauben, Gewinde und Sitzflächen von Schraube und Felge reinigen. Auch die Anlageflächen von Felge und Radnabe sollten frei von losem Dreck sein, es sollten nirgendwo Grate existieren.

 

Gruß

 

Uli

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  • 6 Jahre später...

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