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Bremssattel Gleitlagerbuchsen - ein Eigenbau


eisdieler

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Hallo zusammen,

 

 

ich musste bei meinen Bremssätteln vor einiger Zeit feststellen, dass die Bremsbeläge sehr ungleichmäßig abgenutzt sind. Dies war vermutlich auf ein Verkanten der Führungsbolzen in den aufgeweiteten Gummilagerbuchsen des Bremssattels zurückzuführen.

 

Dies zog auch ein dauerhaftes Anliegen der Bremsbeläge an der Bremsscheibe nach sich. Das fällt zum Beispiel beim Räderwechsel auf, wenn das Rad aufgebockt ist, sich in schwebendem Zustand aber nicht frei drehen lässt, sondern Widerstand zeigt. Das ist natürlich nicht optimal (auch für den Kraftstoffverbrauch).

 

 

Mit dem Tauschen der Gummilagerbuchsen wäre das sicher erledigt gewesen, jedoch auch wieder nur für eine bestimmte Zeit, bis diese wieder durch Alterung aufgeweitet sind. Durch etwas Stöbern im Internet bin ich auf Gleitlagerbuchsen aus Messing / Rotguss aufmerksam geworden.

 

Diese sollen einen deutlich knackigeren Druckpunkt versprechen, von besserer Dosierbarkeit der Bremse ist die Rede. Manche sprechen in ihren Erfahrungsberichten sogar von mehr positiver Auswirkung als es nach der Umrüstung auf Stahlflex-Bremsleitungen der Fall war.

 

Das klang ja schonmal ganz gut, auch wenn ich solche Aussagen eher skeptisch betrachte, ehe ich nicht selbst Erfahrungen damit gesammelt habe.

 

 

Angeboten werden solche Gleitlagerbuchsen zum Beispiel von

 

Evolity Brakes foto.jpgutool_f_1322163873_3041.jpg

 

Tyrolsport tsrcsvw_002.jpg

 

Die von Evolity Brakes haben den Nachteil, dass sie offen sind, das heißt die Rückseite ist nicht durch einen Deckel (wie beim Original) geschützt. Die Tyrolsport Buchsen sind etwas länger und werden mit Vinylkappen verschlossen um Bremsstaub und Schmutz fernzuhalten.

 

Daher sind die Tyrolsport Buchsen meiner Meinung nach die besseren, sind jedoch auch teurer. Da aus den USA versandt werden muss kommt eine Bestellung auf über 100 €.

 

Das war mir dafür dann doch etwas zu teuer und ich habe mich entschlossen mir selbst welche zu drehen.

Die Maße dafür sind selbst gewählt, es ist also keine genaue Kopie (hatte die Tyrolsport nie in Händen). Die Vinylkappen habe ich mir als Muster schicken lassen.

Ich werde die Sättel im Frühjahr zusammen mit neuen Scheiben und Belägen montieren. Erfahrungswerte werde ich dann kund tun.

 

rausgekommen ist bei der Aktion dann das hier:

Gleitlagerbuchse_1_klein_c.jpg.d0f0d94ecc8e20e3115ec9be121be71a.jpg

Gleitlagerbuchse_2_klein_c.jpg.bd9d7d760f3473255581b4954d27d784.jpg

Gleitlagerbuchse_3_klein_c.jpg.1dca516838ec72ec50e3c7e3fc9ebd9d.jpg

Gleitlagerbuchse_4_klein_c.jpg.1204c0c2217a3ec84183fec52376a30d.jpg

Bearbeitet von eisdieler
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Einmal Tyrolsport -> will ich nicht mehr missen die Dinger.

 

Tipp noch für hinten:

Die Lucas Sättel haben oben eine lose Führung und unten eine feste.

Man kauft bei ebay nen Repsatz und setzt oben auch ne feste Führung rein.

 

Mehr Gefühl beim Bremsen und besseres Verschleißbild die Folge. Jedoch wird die Bremse empfindlicher auf Pfusch, wie nicht gereinigte Naben (zwischen Scheibe und Radlager) oder nicht ordentliche Gleitbleche/Flächen.

Das muss der einzige Grund für die losen Führungen sein, dass auch ohne Wartung kein Quietschen oder Verkeilen passieren kann.

Golf III oder Golf V haben auch 2 ordentliche Führungen.

 

gruß

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Hi Blackfrosch,

 

 

deine Aussage stimmt mich optimistisch :)

 

Zu deinem Tip:

ich habe hinten Trommeln (möchte auch nicht umbauen), daher kann ich das so nicht umsetzen. Für alle die hinten ebenfalls mit Scheibe bremsen ist das aber eine gute Idee!

 

 

Da bereits nachgefragt wurde:

 

Es handelt sich um folgenden Werkstoff:

 

CUZn31Si (CW708R)

 

Dieser lässt sich auch gut zerspanen und ist laut Tabellenbuch Metall für den Einsatz bei Gleitelementen geeignet.

 

Eine Zeichnung meiner Buchse werde ich noch nachreichen, somit kann sich diese Teile jeder selbst fertigen, sofern eine Drehbank vorhanden ist.

 

 

Grüße,

Stefan

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ich habe die Zeichnung nochmal schnell aus dem CAD Modell gemacht. Ist nur "quick ´n dirty" aber die wichtigen Maße sind drin.

 

Dazu noch zwei CAD Ansichten.

 

Ich gestatte die freie Nutzung der Zeichnung, sofern für nichtgewerbliche Zwecke.

 

 

Der Einstich für den Sicherungsring (Breite und Tiefe) ist natürlich auch davon abhängig welche Sicherungsringe vorhanden sind.

CAD_1.JPG.32cea432ce3644560f3c0610b54b758c.JPG

CAD_2.JPG.3a86e3303f54f3bd5d7da17bb6f8bdbd.JPG

CAD_Zeichnung.JPG.ca1ec8c04d086ec48c94a53a128f8bac.JPG

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Die Buchsen sind für die ATE FSIII Bremssättel, welche serienmäßig an der Vorderachse ihren Dienst tun.

 

Wie es an der Hinterachse aussieht kann ich nicht sagen, da ich hinten Bremstrommeln habe. Ich habe mir die Buchsen für vorne gemacht, evtl. passen sie aber auch hinten?!

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Die Buchsen sind nicht nur für FSIII, sondern für fast alle ATE-Bremsen der Vorderachse zu gebrauchen, also auch bei den Schwimmsätteln für 288/312mm Bremse. Eben alle, die diese Kunststoffbuchsen und die Metallbolzen als Gleitmechanismus haben.

 

Für die Hinterachse mit Bremsscheiben (Lucas Sättel für 232x9mm Scheiben) gilt die von Blackfrosch angesprochene Optimierung, die Nürne hier näher erläutert hat: Totalschaden ATE Powerdisk und Black Dash mit EBC Black - Seite 4 - A2 Forum

 

 

Beim Nachbau der Buchsen gibt es zwei Unbekannte. Das wäre:

 

-> Abmessung der Buchse, sprich Durchmesser der Bohrung, in der der Bolzen gleitet. Zu groß könnte dazu führen, dass der Bolzen in der Buchse früher oder später verkantet, weil sich der Bolzen ggf. sogar in die Buchse einarbeitet (hängt auch mit der Materialwahl zusammen). Zu klein könnte dazu führen, dass bei Hitzeeinwirkung und ggf. zusätzlicher Verschmutzung der Bolzen klemmt.

 

-> Materialwahl. Wählt man das falsche Material, könnte sich die Buchse nicht die richtigen Eigenschaften haben oder ihre Eigenschaften verlieren und zum Versagen der Bremse führen (Härte, Gleiteigenschaften, Korossionsbeständigkeit, Temperaturstabilität, ...). eisdieler hat hier ein Material gewählt, welches nach Datenblatt für diesen Zweck durchaus brauchbar scheint: http://www.kupferinstitut.de/front_frame/pdf/CuZn31Si1.pdf

 

:TOP:

 

Im Datenblatt explizit genannt als Anwendunsfall auf Seite 7 sind: Buchsen für Scheiben- und Trommelbremsen

 

 

Was ich sagen kann ist: Die Tyrolsportbuchsen haben andere Maße als eisdielers Buchsen und sie haben ein anderes Material verwendet. Ich will nicht behaupten, dass die Variante von eisdieler nicht funktioniert, aber sie ist in dieser Variante nicht erprobt - die Tyrolsportbuchsen funktionieren unter groben Bedingungen auf der Nordschleife. Auch sind sie nicht begutachtet - für die Tyrolsportbuchsen gibt es mWn ein Papier vom TÜV.

 

Der Formalität wegen und weil die Frage sowieso kommen wird sollte vielleicht gesagt sein:

 

Diese Modifikation mittels (Selbstbau-)Metallbuchsen führt zum erlöschen der ABE.

Bearbeitet von A2-D2
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für die Tyrolsportbuchsen gibt es mWn ein Papier vom TÜV.

 

Das war mir jetzt nicht bekannt.

Ich habe ganz gute Kontakte zu einem TÜV Prüfer, evtl. bekomme ich meine Buchsen nach Vorlage einer Werkstoffkarte und einer Festigkeitsberechnung (macht das CAD Programm für mich..) sogar eingetragen. Versuchen werde ich es jedenfalls. Ich habe ja auch noch Zeit, wie gesagt, derzeit fahre ich mit den originalen Gummibuchsen.

 

 

Buchse und Bolzen haben bei mir ein Spiel von ca. 6/100 mm. Ich gehe davon aus, dass im schlimmsten Fall (Verkanten oder Fressen) die Bremswirkung nicht unterbunden ist, sondern sich der Bremsbelag nicht mehr von der Bremsscheibe löst. Das ist zwar auch nicht so cool, aber besser als ohne Bremswirkung auf die nächste Kurve zu steuern.

 

Generell habe ich aber keine Bedenken dass es überhaupt zu Problemen im Alltagsbetrieb kommt. Ich bin kein Rennfahrer und bewege mein Auto "normal", hohe Temperaturspitzen sind die Ausnahme. Dennoch bin ich mir bewusst, dass ich an entscheidenden Komponenten des Fahrzeugs eingreife.

 

Ich möchte an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass die von mir veröffentlichten Maße auf eigene Verantwortung hin benutzt werden. Wenn jemand kein passendes Werkzeug und/oder genaue Messmittel bzw. Fähigkeiten zur Verfügung hat, um eine hochwertige Fertigung von Komponenten für die Bremse (!!!) durchzuführen, möge er bitte Abstand davon nehmen.

 

Dennoch würde mich insbesondere das Passungsspiel bei den Tyrolsport Buchsen interessieren. Vielleicht kann A2-D2 dazu was schreiben?

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Dein Fazit kann ich so unterschreiben. VW / Audi verbaut das ja auch so und hat sich dabei sicher was gedacht.

 

Das bessere Fahrgefühl reizt mich aber persönlich und das Arbeiten an der Drehmaschine macht mir Spaß (habe beruflich damit nix zu tun), so dass ich an einem Wochenende dieses kleine "Projekt" umsetzen konnte.

 

Wartungsfrei sind diese Metallbuchsen übrigens auch nicht! Sie sollten beim Räderwechsel gereinigt und mit Plastilube neu geschmiert werden, das reicht dann.

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  • 2 Jahre später...

Hallo Kawa-racer,

 

zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Buchsen noch in den vorbereiteten Sätteln drin sind - im Regal...

 

Ich habe vor auf die 288 mm Bremsanlage aufzurüsten (durfte bei A2-D2 damit mal Probe fahren :)), daher habe ich das nicht verbaut. Wenn du Interesse hast, kann ich dir die Buchsen abtreten und du wirst A-Muster Testfahrer ;)

 

Ich müsste dann erst wieder den Werkstoff besorgen ehe ich nochmal welche machen kann.

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Grüß Dich,

 

danke für die Anwort und das Angebot :) . Ich benötige die Buchsen für den TT. Wollte eigentlich nur wissen, ob du mit dem Spiel der Buchse zu Bolzen probleme hattest :)

Hab aber nun über Nurne die Evolity bestellt. Diese werden dann aus gleichwertigem Materiall nachgebaut jedoch mit höherem Bund oben :)

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