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Metallisches Tickern mit NW-Drehzahl 1.2 TDI


leiseflieger

Empfohlene Beiträge

Hallo Leute,

 

habe folgendes Problem: Der Motor machte seit längerem ein subtiles, mittlerweile aber deutlich wahrnehmbares Nebengeräusch. Ich würde es als "Tickern" bezeichnen. Es hört sich so ähnlich an wie Ventile mit Spiel oder defekte Hydros.

 

Infos zur Historie: 250.000 Kilometer, Motor kürzlich komplett überholt, d.h. Kopf mit neuen Ventilen, Hydros, Nockenwelle, PDEs. Kolbenkipper o.ä. kann auch ausgeschlossen werden, da Bohrungen vermessen und für einwandfrei befunden wurden. Kompression geprüft, 3 x 35 bar. Leistungsverlust ist nicht spürbar.

 

Interessant ist, dass das Tickern im Schubbetrieb verschwindet. Es ist nur hörbar, wenn eine Einspritzung stattfindet, zum Beispiel auch kurzzeitig beim Gangwechsel.

 

Probiert habe ich das Abziehen des Steckers von jeweils einem PDE und anschließendes Laufenlassen auf zwei Zylindern. Das Geräusch kommt eindeutig von Zylinder 1, da das Geräusch beim Laufen auf Zylinder 2 und 3 nicht mehr da ist.

 

Heute habe ich auf Verdacht bei Zylinder 1 ein neues PDE eingebaut, alles eingestellt etc. Bei der Gelegenheit noch einmal Nockenwelle sowie Kipphebelwelle überprüft und alle PDEs neu eingestellt.

 

Steuergeräteseitig ist alles unauffällig, MWBs bei Leerlauf und Volllast, Abweichungen bei der Leerlaufruheregelung und Status PDE sind in der Toleranz.

 

Wo könnte das Geräusch herkommen und was könnte ich noch prüfen?

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Servus,

 

du sagst es kommt nur beim ersten Zylinder vor, und nur wenn er mit läuft (zündet).

Wieviel Kilometer ist er nach dem refresh gelaufen?

 

Könnte es vom Geräusch auch ein Hydro sein. Mal mit einem Schaubenzieher oder Stethoskop gehört?

 

Mit freundlichen Grüßen Michael

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Weniger als 10.000 km seit der Überholung. Es könnte irgendetwas mit dem Ventiltrieb zu tun haben, aber wäre das Tickern dann nicht ständig zu hören, unabhängig davon, ob eingespritzt wird oder nicht?

 

Wie gesagt, im Schubbetrieb ist das Geräusch komplett weg.

 

Ich habe zusätzlich noch festgestellt, dass das Geräusch nach dem Kaltstart kaum bis gar nicht zu bemerken ist, und erst mit steigender Kühlmitteltemperatur zunimmt. Am deutlichsten ist es im Leerlauf an der ersten Ampel nach einer längeren Autobahnfahrt.

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Ferndiagnosen sind wie Rätselraten ?!

 

Dennoch können Geräusche unter Belastung anders auftreten als ohne.

 

Mit steigender temperatur verändern sich auch die Maße, je nach Material sehr Unterschiedlich, ich würde mal versuchen durch Geräuschanalyse der Sache näher auf den Grund gehen, denke aber das es eine mechanische Ursache hat.

 

Was noch hinzu kommt am Anfang ist das Öl auch noch dickflüssiger , dies kann auch geräuschdämpfend sein.

 

War er denn am Anfang Geräuschlos, und wenn ja wie lange?

 

Mit freundlichen Grüßen Michael

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Hi

ich habe zwei 90PS tdi's die auch tickern einer von beiden wurde komplett überholt und tickert trotzdem. Ich fahre mit dem tickern schon seit fast 40tkm ohne Veränderung. Das einzige was die beiden Motoren gemeinsam haben ist ein Turboschaden.

 

Mir hat mal ein VW-Mechaniker gesagt, dass die Kipphebelkonstuktion solche Geräusche machen kann. Ich konnte aber kein Spiel oder ähnliches ausmachen. Ich werde meine welle im Sommer mal tauschen und schauen ob sich was tut.

 

Sorry, dass dir das nicht weiterhilft

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Danke schonmal. Die Geräusche waren eigentlich spätestens seit der Überholung da, sind aber gefühlt inzwischen deutlich lauter geworden. Ihr wisst ja, wie das ist mit der Erinnerung bei subtilen Symptomen ;)

 

Hier hat ein Forenkollege mal ein Motorengeräusch gepostet:

 

Motorgeräusch 2 - YouTube

 

In dem Video geht es um einen defekten Generatorfreilauf und es ist auch ein anderer Motor, aber er hat genau das Tickern, das ich meine. Hört man besonders gut bei dem kurzen Gasstoß.

 

Eine zweite Kipphebelwelle (die alte) habe ich noch liegen. Die könnte ich zum Probieren ja mal einbauen.

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  • 3 Wochen später...

Andere Kipphebelwelle mit neuen Schrauben eingebaut und PDE eingestellt. Keine Änderung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie an diesem Teil mal so eben Spiel entstehen sollte. Das sind schon ziemlich massive Gleitlager.

 

Ich habe den Motor mal mit offenem Ventildeckel laufen lassen. Die Geräusche kommen eindeutig vom Zylinder 3, und zwar vom Ventiltrieb. Nach dem Test mit Holzkeil ist die Ursache gefunden: Hydrostößel defekt (lassen sich gegen eine leichte Federkraft ein paar Millimeter runterdrücken, wenn sie am Grundkreis der Nockenwelle stehen).

 

Die Symptome sind alle plausibel: Kompression einwandfrei, leicht erhöhter Verbrauch, Messwerte des MSG alle im Toleranzbereich, vernehmliches Tickern mit NW-Drehzahl).

 

Frage: Wie kann es sein, dass ein paar Monate und wenige tausend Kilometer alte Hydrostößel wieder defekt sind? Gekauft wurden angebliche original INA 420 0209 10 (das ist die neue Ausführung mit besser gehärteter Oberfläche und soll OEM-Nr. 038 109 309 C ersetzen) vom Zubehör. Sie kamen auch in einer korrekt aussehenden Originalverpackung von INA und sahen äußerlich genau so aus, wie in einer INA Serviceinformation abgebildet (dunklere Oberfläche als die alte Version).

 

Nächste Frage: Einbaufehler? Zu geringer Öldruck (wie testen)? Oder stimmt seit dem Einbau neuer Ventile möglicherweise etwas mit der Geometrie des Ventiltriebs nicht? Es gibt im Reparaturleitfaden ein Mindestmaß für den Abstand zwischen Oberkante Zylinderkopf und Oberkante Ventilschaft. Das habe ich kontrolliert und war auch gut drüber, d.h. der Ventilschaft sitzt ausreichend tief (genaue Zahlen habe ich nicht mehr). Allerdings müsste es ja auch ein Maximalmaß geben, denn der Hydrostößel kann ja nicht beliebig lang werden. Kennt jemand den Bereich, den ein Hydrostößel ausgleichen kann? Vielleicht sitzen meine Ventile zu tief, sind also zu kurz? Dann würde es natürlich klappern.

 

Ich meine mich allerdings zu erinnern, dass das Symptom erst eine Weile nach Einbau des neuen Zylinderkopfes aufgetreten ist. Genau erinnern kann ich mich aber nicht. Stärker geworden ist das Geräusch seitdem aber auf jeden Fall.

Bearbeitet von leiseflieger
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Hydrostößel würden aber last unabhängig tickern. Lastabhängig tickern eigentlich nur Düsen und Pleuellager.

 

Deswegen - und weil sie neu sind - habe ich die Option Hydrostößel erst verworfen, obwohl das Geräusch ganz charakteristisch dafür ist.

 

Man konnte das Geräusch bei offenem Ventildeckel gut orten und es korrespondiert auch mit der Stellung des Nockens. Das "klack" kommt kurz vor dem Öffnen des Ventils. Es kommt definitiv nicht aus dem Block. Die Düsen sind es nicht, denn bei abgenommenem Stecker für PDE und Durchdrehen des Motors mit dem Anlasser ist es ebenfalls zu hören. Außerdem sind die Hydrostößel durch den Drucktest mit Holzkeil eigentlich "überführt".

 

Ich kann mir auch nicht erklären, warum im Innenraum beim Fahren so ein deutlicher Unterschied zwischen Schub- und Leistungsbetrieb zu hören ist. Aber mittlerweile höre ich das Tickern auch ganz leise beim Schieben.

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