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ADAC-"Werkstatttest" : Lächerlich...


Mehrschwein

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Eben bin ich kurz einen Artikel gestolpert, der den "neuen ADAC-Werkstatttest" beschreibt:

 

Das interessiert einen ja schon etwas… aber beim Durchlesen zeigt sich, daß lediglich völlig banale "präparierte Fehler" benutzt wurden:

 

Insgesamt besuchte der ADAC während seines Werkstatttests 75 Betriebe in der ganzen Republik und teste diese stichprobenartig in den Bereichen Kundenbetreuung und Arbeitsqualität. Zu diesem Zweck kreierte man im Vorfeld an den Testwagen jeweils fünf Mängel, wie etwa zu wenig Kühlflüssigkeit, gelöste Leitungen unter dem PKW oder defekte Nebelschlussleuchten.

 

Unter "Werkstatt-Test" verstehe ich nun wirklich etwas Anspruchsvolleres als solche banalen Kleinigkeiten zu "testen"…

 

Es handelt sich also lediglich um die Kontrolle, ob die Leute in der Werkstatt fähig sind, eine bereits existierende Inspektions-Checkliste Position für Position diszipliniert abzuarbeiten- das fast so, als wenn man testen wollte, ob die Mitarbeiter in der Werkstatt wenigstens des Lesens und Schreibens mächtig sind… :D

 

Solche "Tests" sind eines Autoclubs unwürdig, der so stinkreich ist, daß er auch mal richtig anspruchsvolle tests durchziehen könnte…. aber die Verbandelung mit der Autoindustrie ist wohl trotz der Skandale immer noch viel zu extrem, um auch nur ansatzweise die Ansprüche der Mitglieder zu vertreten…

 

Meiner Meinung nach zeigt sich die Qualität einer Werkstatt dort, wo mit Intelligenz und Fähigkeit zu systematischer und schlüssiger Diagnose sowie PROFUNDEM WISSEN über die aktuelle Autotechnik sowie viel ERFAHRUNG auf kostensparende Art Diagnostik betrieben wird, eine völlige Transparenz gegenüber dem Kunden an den Tag gelegt wird und auch (aus Kundenperspektive) kostenoptimierte (möglicherweise auch mehrere alternative) Lösungen des gefundenen Problems präsentiert, mit dem Kunden als Entscheider diskutiert und dann entsprechend des im Gespräch gegebenen Kostenrahmens auch tatsächlich im Endergebnis das Problem dauerhaft lösen.

 

Wie gut das durchaus auch bei Werksvertretungen laufen kann, habe ich glücklicherweise in der Vergangenheit erleben können, zwei mal wegen subjektiver Motorprobleme mit einem Audi 80 vorgefahren, mit teurer Reparatur gerechnet. In Ehren erfreuter Meister fährt Probe, hört sich sorgsam nachher den Motor an - und sagt bei km Stand 175.000, daß da NICHTS zu machen sei . es sei denn, die etwas lauteren Hydraulikstössel würden mich stören…

Abgegeben habe ich den Wagen dann mit rund 300.000km und weiterhin perfekt laufendem Motor…

 

SO ETWAS sind Dinge, an welchen Man die Spreu vom Weizen trennen kann..

 

Auch, wenn Werkstätten NICHT unüberlegt einfach nur noch unbeholfen und mehr oder weniger planlos Komponenten austauschen, sondern ggf auch mal sich zuvor über komplexe und/oder seltene Probleme klug machen, bevor sie (durchaus sicher oftmals ungewollt, aber trotzdem fälschlich) Kosten explodieren lassen…

 

Ich finde es auch erstklassig, wenn bspw. bei unregelmäßig auftretenden Problemen Herr Otto in Aachen anbietet, den Wagen erst einmal ein paar Tage selber zu fahren, bis das Problem auftritt, um dann per VCDS mitzuschneiden, was in der Situation passiert - um zu hohe Kosten und unnötige Aktionen zu vermeiden….

 

ADAC-Tests_ zunehmend lächerlich!

 

Eine historische SCHANDE für den ADAC war, daß es keineswegs der superreiche ADAC, sondern eine Autozeitschrift (sic!) es war, die EIGENE knallharte Crashtests als erste öffentlich machten: Auto, Motor und Sport vor einigen Jahrzehnten…. Erst einige Jahre später kopierte der ADAC das damals…. hochnotpeinlich...

 

 

...

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Da käme dann aber was bei raus, was keiner hören will. Ich hab einen Freund mit angegliederter Werkstatt, was dem von anderen Werkstätten an diagnostischem Trivialzeug wegen Überforderung geschickt wird ist erschütternd.

 

Ja, das ist ja bekannt…. aber wenn man das "nicht als Testergebnis feststellen" will und sich dafür engagieren will, daß die Ergebnisqualität bei Werkstätten optimiert wird, soll man es doch dann gleich ganz sein lassen, Peinliche Pseudo-Tests durchzuführen… ;)

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In der heutige Zeit ist das Bashing sehr beliebt.

Da wird einfach über alles hergezogen.

Was wird Dirk wohl zu Krankenhaus-Test's sagen?

 

Ich jedenfalls bin froh, wenn zu unchristlichen Zeiten mir ein gelbes Auto Hilfestellung gibt und wenn es mich nur bis zur nächsten Werkstatt schleppt.

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Wenn ich aber mit einem Trivialproblem bei Audi auf dem Weg zum Urlaub aufschlage, eine Schadensdiagnose von 800€, Reparaturdauer von 3 Tagen und somit einen Komplettausfall des einwöchigen Sommerurlaubs habe und dann bei der freien Werkstatt innerhalb 1 Tages eine Reparatur für 180€ erfolgt, dann lerne ich daraus und fahre mit keinem Problem mehr zu Audi. :D

Das ist für mich dann auch kein Bashing, sondern einfach ein grottenschlechter Service. Und so zieht sich das durch die Werkstattlandschaft der Republik...

Bearbeitet von Tho
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In der heutige Zeit ist das Bashing sehr beliebt.

Da wird einfach über alles hergezogen.

Was wird Dirk wohl zu Krankenhaus-Test's sagen?

 

Ich jedenfalls bin froh, wenn zu unchristlichen Zeiten mir ein gelbes Auto Hilfestellung gibt und wenn es mich nur bis zur nächsten Werkstatt schleppt.

 

 

Um Missverständnisse zu vermeiden bzw auszuräumen:

 

Ich habe keineswegs versucht, den ADAC zu bashen!

Ich bin weiterhin Mitglied dort. Aber es wird ja wohl erlaubt sein, konstruktive Kritik zu üben (Aussagekräftigere Tests) und die durch die unbestrittene Hofberichterstattung, welche zunächst von der Presse aufgedeckt und dann durch interne Ermittlungen im ADAC bestätigt wurden, zu erwähnen? ;)

 

Ich bin jedenfalls über so manche ADAC-"Tests" und ihre Ergebnisse weiterhin sehr irritiert…

ein Beispiel habe ich in einem der Reifenthreads klar dargestellt.

 

Ich messe den ADAC lediglich an seinen EIGENEN Ansprüchen, nicht mehr - aber auch nicht weniger.

Davon abgesehen sind zugegebenermaßen meine eigenen Ansprüche an eine Interessenvertretung von mobilen Verkehrsteilnehmern nochmals deutlich höher als die des ADAC.

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Zugegeben, ich hatte meinen Smart auch schon mal zu einem Werkstatttest zur Verfügung gestellt.

Der Kundendienstmeister erkannte dieses Spiel scheinbar sofort und ich wurde bestens behandelt.

Klar, dass es schwarze Schafe unter den Werkstätten gibt. Aber wo gibt es die nicht.

Audi möchte sich gerne von dem A2 trennen, denn für diesen Typ wird nicht mehr geschult und man bezahlt mit jedem Besuch "Lehrgeld".

Für die, ich sag jetzt mal "Gelben Engel", ist es ja auch nicht leicht, für jeden Fahrzeugtyp eine Fachkenntnis zu haben. Das sollte man aber in einer Fachwerkstatt vermuten.

Wahrscheinlich sind Die Erfolgsziele für einen ADAC Werkstatttest nicht zu hoch gesteckt.

Bearbeitet von Papahans
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Das war in meinem Fall kein ungeliebter A2, sondern ein damals aktueller TT kurz vor der Vorstellung des Nachfolgemodells.

Der Service war, inklusive der 0800 A*** Hilfe, die einem kurzfristig kaum einen Audi Partner zum auslesen des Fehlerspeichers vermitteln kann, einfach grottig schlecht. Aber nun genug zu meinem Fall. ;)

Bearbeitet von Tho
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@ Papahans

 

Habe ein längeres edit von #9 verfasst, um das Missverständnis zu klären - das ist aber leider im Nirwana verschwunden.

 

Kurz: Ich will den ADAC keineswegs pauschal bashen, ich messe ihn lediglich an seinen eigenen Ansprüchen und da hapert es bereits mächtig.

 

Meine Ansprüche an eine kluge Interessenvertretung von Verkehrsteilnehmern sind allerdings zugegebenermaßen noch einmal deutlich höher, insbesondere was den Schutz von verkehrspartnern wie Fußgängern, Fahrradfahrern, Motorradfahrern anbelangt.

 

Ich bin seit Jahrzehnten trotzdem Mitglied - meine Kritik ist also eher konstruktiv als daß sie bashing darstellt.

Ich verberge jedoch nicht, daß ich den ADAC (dessen Skandale nur deswegen zu Konsequenzen durch eigene Ermittlungen führten, weil sie durch Pressemitteilungen dazu gezwungen wurden und massiver Mitgliederschwund eintrat) für in etwas so reformfähig und konsequent Mitgliederorientiert halte, wie es die FIFA, das Olympische Komitee und *räusper* die kath Kirche ist…

 

Ich hoffe, das Missverständnis geklärt zu haben… ;)

 

Gruß

Dirk

Bearbeitet von Mehrschwein
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Diese Art von Werkstatttest ist aber schon seit zig Jahren normal. Auch Autozeitschriften verfahren genau so: Triviale Fehler in ein Auto einbauen, die bei korrektem Abarbeiten der vom Hersteller vorgegebenen Checkliste für Inspektionen auffallen müssen (der Standard sind fehlende Luft, durchgebrannte Lampen, kaputte Wischergummis etc.), und damit zu einem halben Dutzend Werkstätten fahren.

 

Korrekt an diem Verfahren ist, daß die Werkstatt die Fehler finden muß - und zwar alle. Wenn nicht, ist es keine gute Werkstatt. Gut in dem Sinne, daß sie wenigstens die Arbeiten ausführt, die vom Hersteller im Rahmen einer Inspektion vorgeschrieben sind, und die der Kunde ja auch gemäß Liste bezahlt.

 

Die Relevanz hält sich aber in engen Grenzen. Weder erfährt man, welche "Marke" besonders gut oder schlecht arbeitet, noch, was die eigene Werkstatt leistet, wenn man nicht zufälligerweise Stammkunde eines der wenigen getesteten Betriebe ist. Es ist mehr oder weniger Folklore der Zeitschriften, um diese vollzukriegen, und den Herausgeber in ein gutes Licht zu rücken - weil man sich ja um die Kunden kümmert.

 

ECHTE Problemfälle wurden bei solchen Tests noch nie eingebaut. Nicht bei ADAC-Tests, nicht bei slchen von Autozeitschriften. Das ist auch schwer möglich, da es ja eine Menge verschiedener Fehler gibt, die auf verschiedenste Weise entstehen können. Wie will man sowas simulieren und in einen Testwagen einbauen?

 

Daher ist es müßig, sich über solche Tests aufzuregen. Abhaken und gut.

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ECHTE Problemfälle wurden bei solchen Tests noch nie eingebaut. Nicht bei ADAC-Tests, nicht bei slchen von Autozeitschriften. Das ist auch schwer möglich, da es ja eine Menge verschiedener Fehler gibt, die auf verschiedenste Weise entstehen können. Wie will man sowas simulieren und in einen Testwagen einbauen?

 

10 Lambdasonden kaufen und die manipulieren.

Im Kabelbaum eine Scheuerstelle einbaun.

Nen Ladeluftleck produzieren

Nen LMM manipulieren

Ne Schraube in den Reifen drehn.

Was am Unterboden klappern lassen.

Irgendwo was "einfahren", was sich um was drumgewickelt hat.

Nen Unfallschaden produzieren.

 

Soll ich weiter machen?

 

Das macht der ADAC natürlich nicht, weil er arm werden würde bei der Fehlersuche/Abstellung

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clekilein... Das Problem ist, solche Fehler auf IDENTISCHE Weise an mehreren Fahrzeugen zu erzeugen, damit die Leistungen der Werkstätten auch vergleichbar sind - und nicht als Manipulationen erkennbar sind. Denn wenn ein Test als solcher auffliegt, ist er zwecklos.

 

Und selbst dann bliebe das Problem, daß solch ein Test nur für das halbe Dutzend Werkstätten relevant ist, die getestet werden. Also im Grunde genauso witzlos, wie die üblichen Tests mit durchgebrannten Lampen und fehlender Luft.

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Ich bekomme mit, wie schwer es ist, einen Azubi zu finden, der auf 100€ die Mehrwertsteuer draufrechnen kann.

Na, dann wirst Du erst recht keinen Azubi finden, der in der Lage ist, aus einem Bruttobetrag den Nettobetrag zu errechnen (also die im Bruttobetrag enthaltene MwSt heraus zu rechnen). :D

 

Aber - @ Mehrschwein:

 

Natürlich beschränkt man sich bei den Werkstatttests auf die Kontrolle, ob alle im Wartungsplan erledigten Punkte auch abgearbeitet wurden. Das entspricht nunmal dem, was bei der Auftragsvergabe und -annahme vereinbart wird. Wird eine Position nicht abgearbeitet, kann man das sicher noch als "Versehen" abtun (so lange es sich nicht um einen Punkt handelt, von dem die Verkehrs- oder Betriebssicherheit in besonderem Maße abhängt). bei mehr als 2 Punkten ist es sicher nicht abwegig, von "Betrug" auszugehen, so lange dennoch der volle Inspektionspreis in Rechnung gestellt wird.

 

Natürlich zeichnet sich eine Werkstatt auch dadurch aus, kundenfreundliche und zeitgerechte Lösungen anzubieten. Aber warum soll man das auch testen? Dass eine freie Werkstatt i.d.R. preiswerter ist und den Kunden entsprechend einbindet, ist eben Fakt - und sicher auch dem ADAC bekannt.

 

Aber wenn wir überhaupt über die "beste" Werkstatt sprechen, dann müssen wir zwangsläufig unsere Schraubertreffs ins Gespräch bringen. Ich habe aber irgendwie den Eindruck, das sich der ADAC nicht sonderlich dafür interessiert... :rolleyes: Weil eben auch dieses Ergebnis abzusehen ist? ;)

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Um Missverständnisse zu vermeiden bzw auszuräumen:

 

Ich habe keineswegs versucht, den ADAC zu bashen!

Ich bin weiterhin Mitglied dort. Aber es wird ja wohl erlaubt sein, konstruktive Kritik zu üben (Aussagekräftigere Tests) (...)

 

Wenn deine Kritik wirklich konstruktiv sein soll: Hast du dem ADAC eine E-Mail/Brief dazu geschrieben? Hier in einem Hobbyforum wird der ADAC davon wenig mitbekommen.

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Wenn deine Kritik wirklich konstruktiv sein soll: Hast du dem ADAC eine E-Mail/Brief dazu geschrieben? Hier in einem Hobbyforum wird der ADAC davon wenig mitbekommen.

 

Ich habe mit dem Thread die völlige Sinnlosigkeit des ADAC-"Tests" aufzeigen wollen, sowie die falsche Etikettierung.

Ich habe aufgezeigt, wie ein "Werkstatt-Test" WIRKLICH die Qualität einer Werkstatt untersuchen könnte, indem ich schlüssige Kriterien allgemein formuliert habe.

Andere haben konkrete Vorschläge gemacht, wie das laufen könnte.

 

Ich verstehe unter Konstruktiver Kritik eine Kritik mit Aufzeigen von Alternativen, und genau das habe ich (und auch Andere) gemacht.

 

Konstruktive Kritik ist eine solche auch dann, wenn man keine Chance hat, beim Gegenüber Gehör zu finden.

 

Idealerweise kann man sie gegenüber dem Kritisierten äussern und der hört auch zu.

 

Beim ADAC wird dies nicht viel nutzen, und ich kann mir ersparen, meine Zeit mit dem Bemühen um Gehör bei dieser Organisation zu verschwenden. Mein Umgang mit meinen persönlichen zeitlichen Ressourcen ist für mich in dem Fall klar von Skepsis geprägt, leider auch durch die jüngere Geschichte des ADAC bestätigt.

 

Ich gebe bereits regelmäßig Feedback als Kritiker direkt beim Adressat meiner Kritik, in so manchen Bereichen.

 

Durchdachte und konstruktive Kritik wird als intellektueller Akt nicht dadurch wertlos, daß man sie - nach erfolgter Analyse und Schlussfolgerung - NICHT am Ende im Postumschlag an jemanden abschickt, nachdem man es durchdacht und begründet hat. Insbesondere nicht, wenn 100% sicher ist, daß es nie die Entscheidungsträger erreichen wird bzw diese aus naheliegenden strukturellen bzw systematischen Gründen unfähig/unwillig sind, diese überhaupt anzunehmen….

 

da spielt die Lebenserfahrung eine Rolle….

 

Siehe auch die Definition von "Pessimist" in einem früheren Thread, wo Joachim in der Plauderecke, und ich recht ähnliche Standpunkte vertreten haben… ,9

 

 

...

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Man kann nun ewig drüber diskutieren wie man was testen soll.

Aber: Eine Inspektion hat klare Vorgaben, die abgearbeitet werden sollen. Da bisherige Test ergeben haben, daß die Werkstätten in der Breite nicht einmal dazu in der Lage sind, diese Arbeiten ordnungsgemäß und vertragsgemäß auszuführen, ist es im Grunde sinnlos, sie vor noch schwierigere Aufgaben zu stellen. Der Skandal ist nämlich, daß es sich beim Nichterbringen von Leistungen schlicht um Betrug handelt. Ich hatte bei meinem ersten Wagen, einem 1980er Derby LS auch meine Werkstatt in Verfacht zu pfuschen und mal ein paar Fehler eingebaut:

 

Die rechte Scheibenwaschdüse duschte eher die Fußgänger rechts des Autos

Die Innenbeleuchtung war mit einem Stück Papier außer Betrieb gesetzt

Der Luftdruck im Reserverad war abgesenkt

Die Zündkerzen hatte ich mit einem winzigen Filzstiftpunkt markiert

 

Aus Beweisgründen hatte ich einen Briefumschlag mit einer Liste der verbauten Fehler im Handschuhfach hinterlegt, bin dann mit dem Werkstattmeister zur Abnahme geschritten und nachdem beim Öffnen der Tür die Innenleuchte nicht anging, habe ich den Umschlag geöffnet. Das Ende vom Lied war, das lediglich der fehlende Luftdruck im Reserverad bemerkt worden war. Der Meister hatte, kurz vor Feierabend die Wahl, die ganze Inspektion vor meinen Augen noch einmal zu machen, inklusive Ölwechsel oder sich einer Anzeige wegen Betruges gegenüber zu sehen, da nicht einmal die Zündkerzen gewechselt, aber berechnet worden waren. Also mußte der Seniorchef antanzen, der zähneknirschend Überstunden für den Meister anordnete, ich hatte den Inspektonsplan in der Hand und er durfte dann machen, ich hakte selbst ab. Die Ausflüchte waren, daß die von mit präparierten Teile so gut wie nie Probleme bereiten und der Einbau der Fehler wortwörtlich hinterhältig war. Da traf es sich gut, daß in der Lokalpresse kurz darauf ein Artikel erschien, wie wichtig doch regelmäßige Wartung für die Verkehrssicherheit sei. Das gab dann einen geharnischten Leserbrief, daß ich dem durchaus zustimme, aber auf den Pfusch hinwies, den ich (ohne den Namen der Werkstatt zu nennen) erlebt hatte.

 

In einem anderen Autohaus war ich mit meinem Audi 80, hinten rechts fehlte die Ventilkappe am Rad. Die fehlte nach der Inspektion immer nocht, auch wurde mir eröffnet, daß der Radbremszylinder just an diesem Rad gewechselt werden müßte. Also ließ ich den Wagen gleich dort. Am kommenden Tag holte ich den Wagen ab, achtete aber zunächst nicht auf die Ventilkappe. Selbst meine damalige Stieftochter bemerkte, daß der Wagen plötzlich nicht mehr anständig rund lief. Also gleich retour und reklamiert, den Wagen da gelassen, kostenlosen Ersatzwagen und ab. Am kommenden Tag bin ich nach Feierabdn wieder hin. Der Meister sagte mir, man könne kein Problem erkennen, der Tester zeige auch nicht an. Ich sagte, er solle mal seinen Tester vergessen und einfach mal hören, wie unrund der Wagen im Leerlauf lief, er stotterte, es gab Aussetzter. Er meinte, da ist doch alles neu, auch neu Zündkerzen. Ich verweis darauf, daß auch Zündkerzen defekt sein könnten, was er verneinte. Ich fragte ihn, ob er mit der Hand auf dem heißen Auspuffkrümmer schwören würde, daß das garantiert nicht der Fall sei, das wollte er dann doch nicht und holte auf mein Geheiß frische Zündkerzen. Die wurden eingebaut und - voila - der Wagen lief perfekt, während eine der ausgebauten Zündkerzen kein gutes Verbrennungsbild zeigte, was denn Mann staunen ließ. Ich bedeutete ihm daß das eine schwache Leistung war, wie auch, daß die Ventilkappe immer noch fehlte, da es genug Möglichkeiten gab, den Fehler zu sehen und zu beheben.

 

Bei der Inspektion wird der Luftdruck geprüft, dazu muß man ans Ventil.

Da die Undichtigkeit des Bremszylinders entdeckt wurde, mußte zumindest zum Wechsel die Radkappe vor Abbau des Rades abgenommen werden und - dabei muß man die Aussparung des Ventil mit selbigem zur Deckung bringen, man würde ein fehlende Ventilkappe erkennen.

Da war also mindestens einer entweder blind oder zu faul eine neue Kappe aus dem Lager zu holen. Wortlos und kostenlos wurde dann die fehlende Kappe ersetzt.

 

Das waren nur zwei Beispiele, daß die Werkstätten nicht einmal die einfachsten Dinge ordentlich ausführen, wenn man sie mit großen Dingen konfrontiert, dann ist erst recht Schluß. Ich erinnere nur an den Dauertest des A2 in der Autobild, als bei der erster Fahrt gleich Probleme auftraten und von einer Werkstatt im Süden Deutschlands ein Sensor richtig als Übeltäter identifiziert wurde, dieser aber nicht im Lager war. Die Leute von der Stammwerkstatt in Hamburg ignorierten die korrekte Diagnose der Kollegen und pfuschten erst einmal lange herum, bis sie zur richtigen Erkenntnis kamen, was dem A2 eine bessere Platzierung im Dauertest kostete.

 

Insofern finde ich das Vorgehen des ADAC richtig, den Finger immer wieder in diese Wunde zu legen, bis alle Werkstätten bei den Routinearbeiten volle Punktzahl liefern, also schlicht die Arbeit vertragsgemäß erfüllen und tun wofür sie bezahlt werden.

 

Gruß

 

Uli

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Ich habe mit dem Thread die völlige Sinnlosigkeit des ADAC-"Tests" aufzeigen wollen, sowie die falsche Etikettierung.

Ich habe aufgezeigt, wie ein "Werkstatt-Test" WIRKLICH die Qualität einer Werkstatt untersuchen könnte, indem ich schlüssige Kriterien allgemein formuliert habe.

Andere haben konkrete Vorschläge gemacht, wie das laufen könnte.

 

Ich verstehe unter Konstruktiver Kritik eine Kritik mit Aufzeigen von Alternativen, und genau das habe ich (und auch Andere) gemacht.

 

Konstruktive Kritik ist eine solche auch dann, wenn man keine Chance hat, beim Gegenüber Gehör zu finden.

 

Idealerweise kann man sie gegenüber dem Kritisierten äussern und der hört auch zu.

 

Beim ADAC wird dies nicht viel nutzen, und ich kann mir ersparen, meine Zeit mit dem Bemühen um Gehör bei dieser Organisation zu verschwenden. Mein Umgang mit meinen persönlichen zeitlichen Ressourcen ist für mich in dem Fall klar von Skepsis geprägt, leider auch durch die jüngere Geschichte des ADAC bestätigt.

 

Ich gebe bereits regelmäßig Feedback als Kritiker direkt beim Adressat meiner Kritik, in so manchen Bereichen.

 

Durchdachte und konstruktive Kritik wird als intellektueller Akt nicht dadurch wertlos, daß man sie - nach erfolgter Analyse und Schlussfolgerung - NICHT am Ende im Postumschlag an jemanden abschickt, nachdem man es durchdacht und begründet hat. Insbesondere nicht, wenn 100% sicher ist, daß es nie die Entscheidungsträger erreichen wird bzw diese aus naheliegenden strukturellen bzw systematischen Gründen unfähig/unwillig sind, diese überhaupt anzunehmen….

 

da spielt die Lebenserfahrung eine Rolle….

 

Siehe auch die Definition von "Pessimist" in einem früheren Thread, wo Joachim in der Plauderecke, und ich recht ähnliche Standpunkte vertreten haben… ,9

 

 

...

 

Du liegst zwar nicht falsch, aber sich breit über etwas aufzuregen, nur um dann die logischste Konsequenz - nämlich die Kontaktsuche - auszulassen, klingt für mich nach dem typischen, deutschen Nörgler: "Alles ist blöd, früher war alles besser, aber ausser nörgeln will ich nichts machen."

 

Kann man schon so machen.

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Du liegst zwar nicht falsch, aber sich breit über etwas aufzuregen, nur um dann die logischste Konsequenz - nämlich die Kontaktsuche - auszulassen, klingt für mich nach dem typischen, deutschen Nörgler: "Alles ist blöd, früher war alles besser, aber ausser nörgeln will ich nichts machen."

 

Kann man schon so machen.

 

Nun, ich habe keineswegs "Früher war alles besser" usw. gschrieben, sondern ganz im Gegenteil ziemlich genau beschrieben, woran man eine WIRKLICH Gute Werkstatt erkennen kann…

 

Insofern wundert mich Deine etwas freizügige Art, mich falsch zu zitieren… ;)

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Was können Werkstatt-Tests liefern? Man kann prüfen ob bei einer Inspektion tatsächlich alle Punkte abgearbeitet wurden. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Ein Kumpel von mir hat in einem die-tun-was-Betrieb vor Jahrzehnten KFZ-Mechaniker gelernt. Da gab es so Typen die haben statt die Bremsflüssigkeit ordentlich zu wechseln nur den vollen Behälter vom Hauptbremszylinder abgezogen, dabei eine Plastikwanne zum Auffangen druntergehalten. Wieder draufgesteckt, aufgefüllt, abgewischt und eine Rauchen gegangen.

 

Wer so einen Murks macht hat viel Zeit für Zigarettenpausen. Ölfilter wechseln? Ah ne, heut´ nicht ich hab keinen Bock . . .

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Nun, ich habe keineswegs "Früher war alles besser" usw. gschrieben, sondern ganz im Gegenteil ziemlich genau beschrieben, woran man eine WIRKLICH Gute Werkstatt erkennen kann…

 

Insofern wundert mich Deine etwas freizügige Art, mich falsch zu zitieren… ;)

 

Also für jemanden der das mit dem Zitieren meist sehr genau nimmt, hast du mein "Klingt für mich nach" aber mal dezent unter den Teppich gekehrt.

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  • 1 Monat später...

In Ergänzung @Deichgraf63;

 

Es gibt ja noch die Fälle im Fernsehen mit versteckter Kamera, wo Arbeiten in Rechnung gestellt werden, die nicht ausgeführt wurden - z.B. an der Bremsanlage.

 

Vor einigen Jahren war der Skoda bei einem neuen eröffneten offiziellen :) im Ort, hatte vielleicht 50-60tkm Laufleistung. Die Bremsscheibe rechts müsse getauscht werden...

 

Knapp 30tkm später bemängelte der TÜV-Prüfer die Bremsscheiben, da diese durch zu wenig bremsen 'wellig' geworden seien... Wurde dann eine meiner ersten Arbeiten an einem Auto.

 

Jedenfalls sahen beide Bremsscheiben nahezu identisch aus. Von einem möglichen tausch (für mich) nichts zu sehen. Da ein neues Unternehmen erst mal einen Kundenstamm braucht, wäre hier ein mögliches Motiv erkennbar.

 

Wie auch immer, die machen auch brauchbare Arbeit; Ich selbst bin dann aber zu einem in einer der Werkstatttests positiv bewerteten Skodapartner gewechselt, die auch von anderen Fahrern sehr positiv bewertet wurde.

 

Inzwischen mache ich ja 80% der Arbeiten selbst, habe meine bevorzugte offizielle Werkstatt für den Fabia - und bei etwaigigen liegenbleibern vor der Haustür auch einen offiziellen Partner im Ort.

 

 

In gewisser Weise muss ich auch dankbar sein - wahrscheinlich wäre ich sonst auch heute kein zunehmend kompetenter Autonutzer. Und würde mir wohl auch keinen A2 1.2 TDI als realistische 'Königsdiziplin' zugelegt haben ;). Denn gegen 'Alteisen' hätte ich sonst bestimmt Vorurteile gehabt. So kann ich mich aber an grundsätzlich solider Technik erfreuen.

Bearbeitet von MartinB82
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