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Spülen Gangsteller beseitigt "langes Pumpen"


Onkel Tobi

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Endlich habe ich eine einfache Lösung für das nervende Problem mit dem langem Pumpen vor Start: 

 

Im Folgenden beschreibe ich den "Spülvorgang" den ich mir habe einfallen lassen. Meine Theorie ist, daß sich in der Rücklaufleitung zum Tank Abrieb/Schmutz ansammelt, der verhindert, daß Ventile im Gangsteller in Grundstellung fahren können. 

 

Es kann natürlich auch sein, daß das Rückschlagventil in der Hydraulikeinheit undicht ist, das kann ich bei meinem Wagen jedoch ausschließen (das zu erklären dauert länger..)

Es kann auch sein, daß die O-Ringe an den Gangsteller-Ventilen undicht sind - wobei auch dies bei meinem Gangsteller nicht der Fall ist (Siehe Beispiel-Bild von einem Ventil ganz unten)

 

Kurzanleitung Spülen in einem Satz: 
Rücklauf von Gangsteller zum Tank an der Hydraulikeinheit trennen, Gangsteller-Einlernroutine starten und dabei kontinuierlich Öl nachkippen.

 

IMG_3017.thumb.jpg.e17dafb32cdaf66486babee8660c6fdc.jpgIMG_3020.thumb.jpg.c3a5b72228eba8dcc82137d6723fc966.jpg

 

Ausführliche Anleitung:
Testen ob mindestens drei Wechsel von D nach R möglich sind, bis die Pumpe nachpumpt - wenn nicht erst Druckspeicher tauschen, dann weitermachen.
Motorhaube abnehmen
Stecker Hydraulikeinheit ziehen
System Drucklos machen: Druckspeicher 1/4 Umdr. lösen und wenn der Füllstand im Tank gestiegen ist auch gleich wieder anziehen, dann kann das später nicht vergessen werden
Stecker am Ausgleichsbehälter Kühlwasser ziehen
Ausgleichsbehälter aus dem Weg schaffen (Mutter sitzt gut versteckt drunter, Behälter erst nach oben wegschwenken, dann nach oben aus den Stiften)
Wasserrohr am Ablauf Nähe Scheibenwischer - Schelle oben abnehmen und Rohr aus dem Weg schieben
Zwei Befestigungsschrauben SW10 am Träger der Hydr. Einheit rausschrauben - Achtung: Die Metallscheiben in der Gummilagerung gehen leicht verloren!
Einheit etwas nach vorne ziehen 
5er Inbusschraube an der Alu-Grundplatte Trennstelle Hydraulikeinheit/Leitungen rausschrauben
Hydraulikeinheit von den Leitungen trennen und Einheit rausnehmen
Mit Torx-Bit den Schieber am Leitungshalter lösen und die in Fahrtrichtung vorne sitzende Leitung (Rücklauf zum Tank) aus dem Halter entfernen
Leitung mit Schlauchstück verlängern und nach unten rauslegen hinter das linke Vorderrad. Behälter drunterstellen
Jetzt Hydraulikeinheit wieder dranbauen
Umgekehrte Reihenfolge wie oben
Stopfen (siehe Foto) mit Hydrauliköl-Flasche draufsetzen
Gangsteller-Einlernroutine starten

Danach wieder alles so zusammenbauen wie es war. Dabei nicht vergessen:
Vor Demontage 
Stecker Hydraulikeinheit ziehen!
System Drucklos machen!

 

Cheers!

 

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Bearbeitet von Onkel Tobi
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Mh, ich will es nicht kleinreden, aber ich habe da so meine Bedenken über die Wirksamkeit.

 

Punkt 1: Im Vorratsbehälter der Hydraulikeinheit ist ganz unten ein Filter integriert. Dieser sollte groben Schmutz aus dem Kreislauf zurück halten. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass nach etlichen Jahren hautpsächlich der Filter im Vorratsbehälter ersetzt/gereinigt/gespült werden sollte. Den Behälter gibt es aktuell noch als Ersatzteil für knappe 60 Euro und er kommt mit 3 neuen Schrauben, sauberem Filter und 2 neuen Dichtungen.

 

Ich kann mir vorstellen, dass es viel helfen würde, den Filter im Vorratsbehälter bspw. mit Diesel gegenläufig zu spülen.

 

Punkt 2: Viel auffälliger am Gangsteller (sowie an den Ventilen in der Hydraulikeinheit) sind die porösen und verhärteten Dichtungen. Ich habe schon Gangsteller auf dem Tisch gehabt, bei denen sich die Ventildichtungen zwischen den Fingern zerreiben ließen. Neues Dichtmaterial kann ich nach den vielen Jahren nur immer wieder empfehlen. Durch die Alten Dichtungen an den Ventilen entstehen Bypässe, bei denen zwischen Vor- und Rücklauf ein Druckverlust entsteht.

Den erwähnten Fall, dass Vermutzungen in den Ventilen hingen, habe ich noch nicht gesehen, dafür schon mehrfach die Dichtungen der Hydraulikleitungen, die ihren Weg bis in den Gangsteller gefunden haben. Erstaunlicherweise liefen die Gangsteller sogar noch.

 

Punkt 3: Im Ruhezustand, also dann wann der Druckverlust scheinbar entsteht und vor Fahrtantritt nervt, ist das N255 normalerweise nicht angesteuert und damit der Gangsteller ohne Öldruck. Nach meinem Verständnis kann der Druckverlust bei stehendem Fahrzeug nur innerhalb der Hydraulikeinheit passieren.

 

Punkt 4: Lass die Maßnahme mal ein paar Tage/Wochen wirken. Es gibt das eigenartige Phänomen, dass die Hydraulikeinheit nach völliger Drucklosigkeit für einige Zeit extrem lange wieder den Druck hält. Das gibt sich in der Regel aber recht schnell wieder. Meine Vermutung ist, dass irgendwo ein zusätzliches Luftpolster entsteht, dass die Funktion des Druckspeichers unterstützt.

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Hi Mankmil,

ich freue mich, daß Du Dich beteiligst. :D

 

Zu Punkt 3 habe ich die Gewissheit, daß sich eben doch Druck im Gangsteller abhauen kann. Ich habe mit insgesamt drei Hydraulikeinheiten an zwei A2 getestet und einer Hydraulikeinheit habe ich ein Kugelrückschlagventil verpasst, welches garantiert tiptopp dicht war.

 

Punkt 4: Ja, stimmt. Wenn man nur die Hydraulikeinheit abnimmt und wieder draufsetzt dann ist es meistens ein paar Tage gut und danach wird's wieder rapide schlechter. So lange wie jetzt nach dem Spülen war noch nie Ruhe. Seit 1 Woche ist das System dicht.

 

Kennst Du die Dimensionen zu den Dichtungen an den Ventilen im Gangsteller bzw. eine Bezugsquelle? Ich möchte demnächst mein Ersatzteil-Gangsteller überholen.

Grüße Tobi

 

Bearbeitet von Onkel Tobi
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vor 6 Stunden schrieb Onkel Tobi:

ich freue mich, daß Du Dich beteiligst. :D

 

Das ist schon fast ein Pawlowscher Reflex.... an der Hydraulik habe ich einen :Hofnarr: gefressen und ich lerne immer wieder gerne dazu. :jaa:

vor 6 Stunden schrieb Onkel Tobi:

Zu Punkt 3 habe ich die Gewissheit, daß sich eben doch Druck im Gangsteller abhauen kann. Ich habe mit insgesamt drei Hydraulikeinheiten an zwei A2 getestet und einer Hydraulikeinheit habe ich ein Kugelrückschlagventil verpasst, welches garantiert tiptopp dicht war


Dann muss es aber ziemlich sicher am N255 bzw. dessen Dichtungen liegen. Diese steuern den Ölfluss in Richtung Gangsteller. Das Ganze ist sogar so clever gelöst, dass der Gangsteller erst Öl bekommt, wenn der KNZ angezogen hat. Das heißt aber auch, ohne angesteuertes N255 geht kein Öl in Richtung Gangsteller.

 

vor 6 Stunden schrieb Onkel Tobi:

Kennst Du die Dimensionen zu den Dichtungen an den Ventilen im Gangsteller bzw. eine Bezugsquelle? Ich möchte demnächst mein Ersatzteil-Gangsteller überholen.

 

Die habe ich hier in einem Thread zusammengetragen, den müsste ich jetzt aber auch erst suchen.

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vor 2 Stunden schrieb msstona:

Ventilen  : 10 x 1,5  11 x1,5  12x1,5

Spitze! Vielen lieben ? 

welche Dimensionen werden für den n255 (Kupplung, Ventil in der hydraulikeineit) benötigt? 

 

Edit: Messwerte gefunden (hoffe das stimmt... -wird wohl 22x1,8 sein der große)

  • 1 x "O-Ring 21,95 x 1,78 mm BS020 NBR 70"
  • 3 x "O-Ring 19,5 x 1,5 mm NBR 70"
Bearbeitet von Onkel Tobi
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  • 2 Wochen später...
Am 15.2.2019 um 07:08 schrieb Onkel Tobi:

3 x "O-Ring 19,5 x 1,5 mm NBR 70"

 

Ich möchte endlich rausfinden wo sich der Druck abbaut - habe jetzt mal NUR die N255 Dichtungen getauscht. Bin gespannt... Die schnurstärke der ausgebauten Viton-Ringe war allerdings ca. 1,8. Eingebaut habe ich 1,78x19 (19,5 wäre wohl korrekt, gabs aber nicht dort wo ich bestellt hab). Das ging gerade noch zu stecken mit viel Kraft/ohne Gewalt.

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  • 2 Wochen später...

... so dicht war‘s noch nie über längere Zeit. :)

Die Dichtungen am N255 machen schon viel aus. Nachdem ich auch noch ein  Kugelrückschlagventil eingebaut habe anstelle des Originalen Rückschlagventils bin ich restlos davon überzeugt daß

- eingangs erwähntes Spülen nicht wirklich was bringt in puncto interne Undichtigkeit.

- das Phänomen mit langem Pumpen einzig innerhalb der Hydraulikeinheit behoben werden kann und nichts mit dem Gangsteller zu tun hat.

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  • 3 Wochen später...
vor einer Stunde schrieb Onkel Tobi:

@sisebasHandelsübliches Kugelrückschlagventil von Fa LEE, Miniaturkomponenten, Typ 855 Reverse, 8mm, geringstmöglicher Öffnungsdruck. Habe keine Bezugsquelle und weiß nicht wer die Dinger vertreibt. 

Hast Du damit dieses Ventil ersetzt? Das rote Quadrat liegt über der Feder, aber ich meine das Teil mit dem kleinen Kegel in der Mitte, dem schwarzen Dicthring, der 6-eckigen Aufnahme und der Feder!  In dem Beitrag"alles zur Hydraulikeinheit"  kommt dieses Kugelventil aber noch nicht vor, oder?

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Ich habe für einen Bekannten eine Hydraulikeinheit mit einem solchen Rückschlagventil modifiziert. Den durchschlagenden Erfolg hatte das aber auch nicht gebracht.

Nun habe ich selbst so ein Ventil umgebaut bekommen und werde es demnächst aber in einer meiner Hydraulikeinheiten testen. 

 

Ich bleibe aber skeptisch, dass dies die Ursache sein soll. Das normale Rückschlagventil habe ich schon mit verschiedenen Dichtungen und Federn getestet, ohne dass das einen wirklichen Einfluss hatte.

 

20190331_182045.jpg

20190331_182003.jpg

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Stimme Mankmill zu: Das RS Ventil hat auch nicht zur endgültigen Abhilfe beigetragen. (Ist aber Dicht! wenn nur nach trennen der hydraulikeinheit und anschließender wiederbetriebnahme das System für mehrere Tage superdicht ist, dann kann es fast nicht an Dichtungen liegen!

 Ich halte folgendes für möglich: im n 255 gibt es stirnseitig eine Feder und eine einstellschraube, diese ist dazu da um den im Inneren liegenden Schieber „auszubalancieren“. Wenn man da arg dran verstellt kann es sein, dass der Einkuppelvorgang unkompfortabel wird. Wenn sich allmählich im n255 irgendwo ein Gegendruck aufbaut der den Schieber in seiner Freigängigkeit hindert oder ihn davon abhält, in eine EndLage zu fahren, dann geht dort möglicherweise Druck verloren, da dann eine Schieberkante einen druckführenden Kanal nicht richtig abdichtet —?!)

Bearbeitet von Onkel Tobi
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