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Zylinderkopf (BBY) selbst überholen: was ist notwendig?


heavy-metal

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Vorab: Forensuche erfolglos....

 

So langsam, aber sicher kommt mein BBY in die Jahre... :janeistklar: Da habe ich mir die Frage gestellt, was ich dem Motor (aktuell ca. 240 Tkm)  denn zukünftig Gutes zuteil werden lassen kann - z.B. wenn man sowieso schon dran ist, den Zahnriemen zu erneuern. Den Motorblock selbst überholen kann man wohl vergessen, zumal es mit dem Ersetzen der Kolbenringe (wg. Ölverbrauch...) ja nicht getan sein wird. *) Bleibt der Zylinderkopf, deren Innereien ja selbst bei eingebautem Motor noch einigermaßen gut zugänglich sind. Mir fallen spontan folgende Dinge ein, an denen man Hand anlegen könnte:

 

  1. Hydrostößel (wenn der Motor in der Kaltlaufphase vernehmlich tickert)
  2. Schlepphebel
  3. Ventilfedern (gibt es beim betreffenden Motor Auffälligkeiten in Sachen "Federbruch"?)
  4. Ventilschaftabdichtungen (als prophylaktische Maßnahme gg. hohen Ölverbrauch?)
  5. Ventile und Ventilsitze

 

Ich würde sagen, dass man 5. eher außen vor lassen kann, wenn eine Kompressionsprüfung unauffällig ist bzw. Kompressionsverluste auf Kolben / Kolbenringe zurückzuführen sind. Für wie "sinnig" haltet Ihr die Arbeiten 1-4? Habe ich evt. noch was vergessen? Welche Spezialwerkzeuge werden ggf. benötigt? Oder sind obige Maßnahmen bei nahezu 250 Tkm vielleicht noch viel zu früh?

 

*) Es ist natürlich klar, dass eine Überholung von Motorblock und Zylinderkopf in zeitlichem Zusammenhang stehen solten.

Bearbeitet von heavy-metal
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Wozu soll das gut sein?

Wenn man den Kopf runter nimmt sollte/muss man ihn auch plan schleifen.

Dadurch, und durch deine aufgeführten Maßnahmen, verbesserst/erhöhst du die Kompression.

Das wiederum geht auf die Kolbenringe und die Lager im Block.

Daraus resultiert:

ohne einen Defekt am Kopf alles so lassen, ODER alles (richtig) machen!

 

Grüße aus Braunschweig

Martin

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Wenn man den Motor nicht laufend tritt, die Ölwechselintervalle einhält (egal ob fix 15tkm oder flexibel), einigermaßen schonend warm fährt und sonst keine Symptome hat, ist es imho aus technischer Sicht nicht notwendig, vorbeugend so ne Aktion zu starten.

 

 

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Ok, die Antworten gehen dann ja schonmal in die Richtung, dass es wenig zielführend ist, nur das zu machen, was man mit vergleichsweise geringem Aufwand selbst machen könnte. Oder anders: wenn der Motorblock überarbeitet werden muss (z.B. wg. hohen Ölverbrauchs), dann wäre in diesem Zusammenhang auch der Zylinderkopf - natürlich komplett! - zu überholen (und umgekehrt).

 

Insofern: alle Fragen beantwortet. Danke! :TOP:

 

Aber dennoch: die Hydro-Tickerei geht mir langsam auf den Senkel. Was spricht aus technischer Sicht dagegen, nur die Hydrostößel auszutauschen?

Bearbeitet von heavy-metal
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Hoher Ölverbrauch ist ja beim 1.4er lediglich die Folge von schlechten Kolbenringen. Um diese zu tauschen ist zwar schon mehr oder weniger der ganze Motorblock zu zerlegen, aber ich würde auch dann nicht unbedingt alles tauschen und revidieren, was möglich ist, nur weils draußen ist. Wenn man zu viel am Motor machen muss, wäre wahrscheinlich das einfachste und günstigste, einen AT-Motor zu verbauen von dem man die Kilometerleistung sicher kennt und an dem dann einfach die kritischen Teile in ausgebautem Zustand getauscht werden, wenn man vom Verkäufer keine verlässliche Aussage über den Zustand bekommen kann (z.B. was Ölverbrauch angeht). So Sachen wie neue Lagerschalen für die Pleuelstangen sind natürlich kein Invest beim Tausch der Kolbenringe und könnten gemacht werden. Da wir keinen Porsche oder sonst was fahren, ist das auch imho etwas übertrieben, den Motor zwanghaft original zu belassen.

 

Konkret: Den Block planen ist wahrscheinlich nicht nötig, wenn der Motor vorher keine Probleme hatte. Auch nicht zwingend, wenn man nen überholten, geplanten Kopf verbauen will. Das Haarlineal dürfte da im Zweifel aber Aufschluss gehen. Bohren ist meist auch nicht notwendig, nur weil die Zylinder minimal bauchig sind. Hohnen wäre vielleicht bei gewissen Laufleistungen nicht so schlecht, aber das lohnt meist finanziell auch nicht - möglicherweise kann man das aber auch mit der Bohrmaschine selbst machen, vielleicht gibts da auch portable Lösungen. Neue Kolben machen nur Sinn, wenn man bohren und hohnen lässt. An den Block würde ich echt nur, wenn die Kolben kippen oder sonstige Fehlerbilder im Zylinder/am Kolben sichtbar/messbar sind.

 

Generell finde ich, dass sich die Überholung eines Kopfes (und auch Blocks) vom 1.4er in Deutschland nicht lohnt, wenn mans nicht selbst macht oder Vitamin B hat. Die Arbeitszeit ist hier einfach zu teuer für das, was alles gemacht werden muss/sollte, wenn man dieses Fass mal öffnet. Da wird ein neuer Kopf von Audi wahrscheinlich günstiger sein als eine komplette Überholung. Wenn überholen, dann  würde ich eher einen revidierten Kopf aus Polen holen, bei dem neue Sitze, neue Ventilschäfte verbaut und die ZK-Fläche geplant wurde. Kostet etwa 300-400EUR tuto kompletti inkl. Material. Die Anbauteile verbaut man dann selbst.

 

Ich hatte bei mir den Kopf bei 250tkm schon mal getauscht weil die Ventilsitze minimal eingelaufen waren, aber mein Motor wird auch nicht immer geschont und fährt auf Autogas. Den Kopf hatte ich aus Polen (Sitze, Schäfte und Fläche waren überarbeitet), die Anbauteile hab ich selbst eingebaut.  Der Block ist der alte und er hat jetzt bald 300tkm drauf.


 

Bei einem ZR-Wechsel gleich die Hydros samt Rollenschlepphebel zu tauschen ist dagegen ein recht geringer Aufwand. Finanziell und zeitlich vertretbar. Dafür muss ja nur der ZK-Deckel runter.  Kann man schon machen. Man sollte aber dann auch richtiges Augenmerk auf die Komplette Verschleißkette legen:

-> Gucken wie stark die Ventile eingelaufen sind (kann man messen indem man schaut, wie sehr die Ventile oben aus dem Schaft rausgucken. Dabei kommts aber auf 1/10-1/100mm an und entsprechendes Messequipment ist obligatorisch)

-> Radiales Spiel der Ventile bewerten, Voraussetzungen siehe Punkt zuvor

-> Beurteilen wie stark die Nockenwellen im Deckel eingelaufen sind. Geht auch nur mit Messequipment.

-> Bin mir nicht sicher, aber ich glaub die Hydrositze kann man auch irgendwie qualifizieren. Vielleicht mit ner Grenzlehre oder ähnlichem.

Die Ventilfedern benötigen keine Aufmerksamkeit. Die halten und laufen auch nicht ein.

 

Wenn der Ventildeckel mal runter ist kostet im Prinzip auch nur noch ne neue ZK-Dichtung und n Satz neue ZK-Schrauben um auch den Kopf noch runterzunehmen und wieder zu montieren. Das macht aber nur Sinn, wenn die Ventile am Sitz etwas eingelaufen sind oder Kompressionsprobleme auftreten. Dann kann man nämlich auch hergehen und neue Ventile von Hand einschleifen. Kostet etwas Diamantschleifpaste, n entsprechendes Handwerkzeug und neue Ventile.

 

 

 

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