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Druckprüfung Klimaanlage


janihani

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Nach dem ich bei meiner defekten Klimaanlage den Kondensator und den Trocker erneuert habe, stellt sich mir die Frage, wie kann man (Zuhause) eine Druckprüfung machen, um eventuell eine Leckage zu finden?

 

Die Profis haben ein Klimagerät, an dem auch Stickstoff bzw. ein Firmiergas angeschlossen werden kann.

 

In 1. Schritt wird eine Druckprüfung mit Stickstoff (N2) durchgeführt.

Die Anlage wird mit einem Druck beaufschlagt und geschaut, ob der Druck gehalten wird.
 

Sollte eine Undichtigkeit festgestellt werden, wird anstelle von Stickstoff nun ein Firmiergas verwendet. Ein Gemisch aus 95% N2 und 5% H2.

Das H2 (Molekül) ist kleiner, und kann dadurch durch kleinere Öffnungen/Löcher dringen als das R134a.

Ferner ist es leichter als Luft und steigt auf. Somit kann es besser im Motorraum detektiert werden.

 

Mit einem Gassensor kann dann nach dem austretenden H2 gesucht werden.

 

Obwohl das nachfolgende Video Werbung ist, erklärt es die grundsätzliche Vorgehensweise ganz gut.

 

 

Soweit so gut.

 

Aber das muss doch auch ohne teures Equipment gehen!

 

Was, wenn man die Stickstoff-Flasche direkt an die Klimaanlage anschließt?

Letztlich wird im Servicegerät auch nur ein Ventil geöffnet, und der Stickstoff wird zu den Schläuchen geleitet.

 

Vor Jahren habe ich mal für meinen Schrauber einen Prüfadapter gebaut, damit er undichte Klimaanlagen mit Druckluft prüfen kann.

Ich weiß, in Druckluft ist Wasser, und das wird zu Eis.

 

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Es ist also keine gute Idee, eine Klimaanlage mit Druckluft zu prüfen, da man dadurch Wasser in die Anlage bringt.

 

Auf der anderen Seite, wenn ein Kunde mit einer leeren Klimaanlage kommt, kann man schnell und einfach (also billig) dem Kunden zeigen, dass die Anlage den Druck nicht hält und ein Befüllen keinen Sinn macht (und zudem die Umwelt schädigt).

 

Die Frage ist, was bringt ein Wasserabscheider oder mehrere?

Müssen ja nicht alle hintereinander sein, wie im folgenden Bild.

Aber ein Wasserabscheider am Kompressor, einer am Ende könnte sinnvoll sein.

 

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Ich habe ein Manometerset gekauft, weil ich auch einen Prüfadapter haben wollte.

 

Dazu die beiden R134a Adapter für den Anschluss an die Klimaanlage (1/4" SAE HKL), eine Druckluftmuffe, mit 1/4 Zoll Innengewinde und eine Druckluftkupplung, 1/4" Außengewinde. Heraus gekommen ist dann der folgende Adapter.

 

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Den Adapter habe ich dann auch erstmal auf der Werkbank mit Druckluft geprüft.

Knappe 10Bar Druckluft eingeleitet und den Hahn verschlossen.

Und siehe da, nach einem Tag stand immer noch der volle Druck an.

Super, der Adapter ist vom Kugelhahn bis zum roten Klimaventil dicht.

 

Nun will ich nicht wirklich meine Klima mit Druckluft prüfen. Keine Angst.

 

Stickstoff scheidet aktuell aus, denn das ist gerade nicht vorhanden. B|

 

Aber ich hätte da noch eine Flasche Argon. :kratz:

 

20220623_214708.thumb.jpg.727cefdbd15baa87c0012376a3b202aa.jpg

 

Argon wird in Lampen eingesetzt, reagiert mit "nichts", ist nicht brennbar, ...

Eigentlich "besser" als Stickstoff, aber auch deutlich teurer als Stickstoff.

Was sagen die Chemiker dazu?

 

Nun gut, mal eben den Druckminderer (vom Schweißgerät) lose angeschraubt und am Abgang kann nun ein Schlauch angeschlossen werden.

 

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Aber was ist das? Das rechte Manometer zeigt nicht in Bar an, sondern l/min. :kratz:

 

20220624_211440.thumb.jpg.8b912bb44213be80b190e9e49e4d2f31.jpg

 

Ich würde ja gerne den Druck einstellen können, und ich denke, dass das Schweißgas eher mit geringen/nicht unmittbar einstellbaren Druck ausströmt.

Weiß jemand, welche Drücke am Schlauchanschluss anliegen?

 

Ich habe noch ein anderes Manometer da, das auch an die Flasche angeschlossen werden könnte, aber besser nicht gemacht werden sollte.

 

20220624_211511.thumb.jpg.7492baee5f884ef92465a56aa041f21a.jpg

 

Hier zeigt das linke Manometer nur max. 25 Bar an. Dafür kann am rechten Manometer ein Druck eingestellt werden, wenn auch nur von 6 Bar.

Ich denke, es ist gar keine gute Idee, bei einem Flaschendruck von 200 - 300Bar das 25Bar Manometer unter Druck zu setzen.

 

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Wer weiß, ob ein Stickstoff-Druckminderer an die Argonflasche angeschlossen werden kann?

 

 

 

 

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Um diesen ersten Drucktest zu machen, kannst du Propan/Butan nehmen (also Campinggas). Direkt aus der größeren Flasche, oder diese 600ml Multigas-Dosen von .z.B. Rothenberger.
Entweder hörst du es dann schon irgendwo zischen, oder du nimmst so einen einfachen Campinggas-Lecksucher/Detektor.

 

Ist nicht die beste Methode und mit Sicherheit nicht so praktikabel wie mit dem Firmiergas, aber kostet auch fast nix.

Danach kannst du denn die Klima direkt mit dem Multigas betreiben, Umrechnungsfaktor zu r134 ist 0,56, also original z.B. 600g, in Multigas dann 336g (bitte Küchenwaage nutzen).

Wenn die Anlage drucklos ist, einfach so eine 600ml Dose über den blauen ND-Anschluss einfüllen und gut ist.

Drücke kann man über VCDS auslesen.

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Beim ATL hat es letztes Jahr um die drei Wochen gedauert bis das Multigas wieder raus war. Glaube nicht, daß ein so kleines Leck mit einem einfachen Lecksucher detektierbar ist. Prokrastiniere seitdem einen Werkstattbesuch um das Leck per Formiergas suchen zu lassen. Ist immerhin so klein, daß die Anlage den Vakuumtest besteht und mit R134a befüllt werden könnte. 

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vor 4 Stunden schrieb McFly:

Beim ATL hat es letztes Jahr um die drei Wochen gedauert bis das Multigas wieder raus war. Glaube nicht, daß ein so kleines Leck mit einem einfachen Lecksucher detektierbar ist. Prokrastiniere seitdem einen Werkstattbesuch um das Leck per Formiergas suchen zu lassen. Ist immerhin so klein, daß die Anlage den Vakuumtest besteht und mit R134a befüllt werden könnte. 

Das war bei mir der Fall als die typische Schwachstelle am Klimakondensator undicht wurde. Die Leitung zum Druck-Sensor wird undicht. Vermutlich Ermüdungsbruch durch Vibrationen.

Wenn du an der Leitung zum Druck-Sensor eine ölige Schicht hast, dann gleich tauschen.

 

Hier meiner von letzter Woche. Das dunkle rechts oben ist alles Kompressoröl.

Hatte den Vakuumtest 1h bestanden und mit neuer Füllung sogar noch einen Sommer gekühlt.

 

 

 

 

PXL_20220617_124016016.jpg

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Hallo Janihani,

 

Es gibt trockene Druckluft (also ohne Wasser) in 400-500ml Dosen. ein gut sortierte Baumarkt sollte das haben, allerdings weiß ich nicht unter welchem Druck die Dose steht. Sieht halt auch wie ne Farbdose, vielleicht hilft das weiter.

 

@ Vakuumtest:

Den besteht so ziemlich jede Anlage wenn das Leck nicht gerade das Format eines Scheunentors hat. Das ist eigentlich nur ein Gewissensberuhiger. Werkstätten müssen diesen Test machen, da ein Auffüllen einer undichten Anlage nicht zulässig ist und die Werkstätten Ärger bekommen können. Außerdem macht das Vakuum glaube ich nur -1 Bar und soll Außenluft durch die Leckage ziehen :crazy:. Janihani hat schon recht die Anlage mit Überdruck zu prüfen. Ich habe es auch schon mit Campinggas und einer Seifenlauge gemacht. Oldschool aber geht, da haben wir schon Leckagen gefunden welche das Schnüffelgerät nicht erkannt hat.

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vor 5 Stunden schrieb FSI-Treiber:

Den besteht so ziemlich jede Anlage wenn das Leck nicht gerade das Format eines Scheunentors hat.

 

Mit dem nicht plananliegenden Flansch am 1. Trocker aus dem Zubehör wurde auch kein Leck erkannt und das Servicegerät hat die Anlage befüllt. Nach 2 Tagen war sie leer. Ich vermute, dass der Flansch am Trockner undicht war, aber wissen tu' ich es nicht.

 

Daher besser, vorher eine Druckprüfung machen, bevor man das teure Klimagas einfüllt und es dann in die Umwelt entweicht.

 

vor 5 Stunden schrieb FSI-Treiber:

Es gibt trockene Druckluft (also ohne Wasser) in 400-500ml Dosen.

 

Danke für den Hinweis. Bei den meisten ist der max. Druck nicht angegeben. Von Petec gibt es ein Hochdruckspray, "sprüht mit einem Druck von bis zu 6 bar". Bleibt das Problem, wie man die Dose druckdicht an den Schlauch anschließen kann?

 

Wenn die Klima bei den Temperaturen ca. 16Bar auf der HD Seite hat, würde ich schon gern mit 6-10Bar prüfen wollen.

 

So ein Wasserabscheider wie oben gezeigt, oder mehrere davon, entfeuchten die Druckluft nicht genug?

 

 

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vor 30 Minuten schrieb janihani:

So ein Wasserabscheider wie oben gezeigt, oder mehrere davon, entfeuchten die Druckluft nicht genug?

Steckt schon in den Worten: Wasserabscheider vs. Entfeuchten

Kondensat kann der Wasserabscheider fangen, aber in Luft ist immer Feuchtigkeit gelöst, die zieht Dir der Wasserabscheider natürlich nicht raus.

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vor 25 Minuten schrieb Mankmil:

Kondensat ... Feuchtigkeit

 

Ok, dann würde es Sinn machen, vor dem Prüfadapter den Wasserabscheider einzubauen, damit das Kondensat (flüssiges Wasser) abgeschieden wird.

 

Beim Vakuum ziehen, wird doch die Luft abgesaugt und somit muss doch auch die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit mit abgesaugt werden.

 

 

 

 

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Wie gut, dass ich am Institut für Chemie arbeite.

 

Einerseits gibt es jede Menge Fachleute, andererseits konnte ich mir auch einen Druckminderer für meine Argon-Flasche ausleihen.

 

Die Fachleuchte sehen in Argon den Vorteil, dass es mit nichts reagiert. Aber Argon ist teurer als Stickstoff und weil es größer ist, können "kleinere" Undichtigkeiten nicht gefunden werden.

 

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Erstmal den Druckluftschlauch mit Argon durchblasen und dann an den Prüfadapter anschließen.

 

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Den Druckminderer habe ich auf 10Bar eingestellt, da hier der rote Bereich begann.

Da im Betrieb Drücke von z.B. 17Bar auftreten, sollten 10Bar für den Drucktest ausreichend sein.

 

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Nach rund 45min stand das Manometer immer noch bei 10Bar.

Sehr gut. Damit sollte die Anlage "dicht" sein und kann befüllt werden.

 

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Nach dem Abkoppeln des Prüfadapters und dem Ankoppeln des Servicegeräts, zeigten die Manometer (noch) rund 10Bar an.

 

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Ein gutes Zeichen, dass die beiden Ventile im HD und ND Anschluss ok sind.

 

Mein Schrauber hat mir den Tipp gegeben, dass er die Ventile mit Spüli einsprüht.

Sollten sich Bläschen bilden, ist das Ventil undicht.

 

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Danach mit Druckluft die Ventile ausgeblasen und die Kappen aufgeschraubt.

 

Die kurze Messfahrt stimmt sehr optimistisch.

 

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Ich bin gespannt, wie das in ein paar Tagen, Wochen aussieht.

 

Benötigte Teile für den Prüfadapter:

  • Manometer mit Kugelhahn: 32,55€
  • Gewindeadapter 1/4 SAE ZU 1/4" G: 5,75€
  • WINOMO Verstellbare AC R134A Schnellwechsler: 22,81€
  • Druckluft-Muffe | Innengewinde 1/4 Zoll; 4,59€
  • Druckluftkupplung Kupplungsstecker Außengewinde 1/4": 3,99€
Bearbeitet von janihani
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  • 2 Wochen später...

Gestern habe ich @Mankmil besucht und den Prüfadapter sowie die Argonflasche mitgenommen. Ich hatte erst Bedenken, ob sich der Aufwand lohnt, denn dass die Anlage undicht ist, war bekannt, aber ob man die Undichtigkeit auch finden würde, war die eigentliche Frage. Natürlich haben wir keinen Argon-Detektor und ob ein Detektor für brennbare Gase funktioniert?

 

Ich habe mir vorher zuviele Gedanken gemacht. War unnötig.

 

Nachdem Druck auf die Anlage gegeben wurde, hat man es auch schon zischen gehört. Da das Zischen aus dem Bereich des Kompressors kam, war auch die Fehlersuche recht einfach.

 

Wie sich heraussstellte, war ein O-Ring vom Schlauchanschluss am Kompressor undicht.

Der defekte O-Ring wurde ersetzt und anschließend erneut Druck drauf gegeben.

 

Während der 1. Test noch mit 10 Bar (roter Strich im Manometer) durchgeführt wurde, wurde der Druckminderer nun auf 15 Bar eingestellt.

Da der Hochdruckgeber (G65) im vorherigen Beitrag 17.0 Bar anzeigt, sollte die Anlage auch diesem (Prüf)Druck standhalten.

 

Nach dem der Druck gehalten wurde, wurde die Anlage evakuiert und befüllt.

 

 

 

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