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herr_tichy

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Beiträge erstellt von herr_tichy

  1. vor 3 Minuten schrieb *Hardy*:

    Das E-Auto kann immer nch abgehängt werden, weil es durch seine Verfechter gesellschaftlich misskreditiert werden könnte. Wer will schon Geld dafür ausgeben, damit er endlich als Teil einer Zeigfinger- und Verbotsgemeinschaft wahr genommen wird?

    Es wäre schade, wenn es nicht zu einer Entlastung bei CO-2-Emissionen kommt durch falsche Selbstpositionierung einer Gruppe.

     

    Joa, das ist halt ne laute Minderheit die aus der Antriebsform einen Persönlichkeitsaspekt macht. Haste überall so Leute, case in point: Dieselfahrer (höhöhö, Grobstaub, höhöhö), V8-Fahrer (höhöhö, Hubraum nicht ersetzbar, mein Auto saugt deins durch den Luftfilter), Veganer (also ich kann ja nix essen was eine Mutter hatte, das scheint DICH ja nicht zu stören), Crosscountryläufer (ich, *schweißabwisch*, bin ja heute ins Büro gelaufen, das ist ja soviel gesünder als dieses Sitzen im Auto) oder Fußballfans eines beliebigen Clubs (die schlimmsten von allen).

     

    Ich hab den Verdacht, das passiert unabhängig vom gewählten Thema.

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  2. vor 9 Minuten schrieb McFly:

    Wenn das für die Mehrheit objektiv besser wäre müsste nicht ständig nach Methoden der Anreizverbesserung gerufen werden.

     

    VHS gegen Betamax. MP3 gegen Ogg Vorbis. DSL gegen Glasfaser. Coreboot gegen Legacy-BIOS. Glaswolle gegen Steinwolle. Gipsputz gegen Kalk-Zementputz. Das sind so die Beispiele die mir aus meinem Leben einfallen wo sich "technisch gut" nicht durchgesetzt hat, weil die Leute einfach zu bräsig sind und/oder das gewohnte oder vermeintlich billigere kaufen. Ich glaube nicht mehr, dass man die technische Güte einer Lösung daran messen kann, ob Karl-Heinz Baggerfahrer von sich aus den Early-Adopter macht und sagt "ja, das will ich".

     

    vor 16 Minuten schrieb Joachim_A2:

    Ein e-Auto zu leihen ist übrigens auch nicht sehr schwer.

     

    Du unterschätzt die Masseträgheit der Gewohnheit. Aktives Interesse an irgendetwas hat niemand. Mal einsteigen wenn der Schlüssel schon steckt, naja, das kann man ja mal probieren "ACH, DAS IST JA GAR NICHT SCHEIßE. Sollte die Zeitung mich etwa belogen haben?"

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  3. Oder halt heute beim Reifenumstecken am Corsa. Jeder von unseren drei Mechanikern in der Dorfbutze musste "mal eben" ne Runde ums Dorf drehen und kam breit grinsend wieder. Einer meinte noch "Jaaa.... aber ob das bei -10°C auch so geht." Ja, weiß ich auch nicht, ich denk aber mal schon, warum nicht. Dann fahr ich da halt mal eben vorbei, wenns -10°C hat, dann kann er sich dann nochmal reinsetzen.

     

    Das Interesse ist da, auch da wo man es überhaupt nicht erwartet.

  4. vor 12 Minuten schrieb *Hardy*:

    Offenbar tut sich die BEV-Ecke schwer damit andere zu begeistern. Findet raus woran es liegt; dann kann das besser werden.

     

    Gibt zu wenige. Hab vor zwei Monaten Annas Onkel und unsere Nachbarn zu ner Feier drei Dörfer weiter gefahren. Ältere Leute halt, megakonservativ. Der Nachbar meinte nach dem ersten Tritt auf den Fußboden am Ortsschild (und das war der 81PS citigo, mind you!): "Och. Och das ist ja eigentlich ganz gut. Ja, danke fürs Mitnehmen, man liest ja immer nur über die Dinger, ich wüsst auch gar nicht wer sowas hätte, dass man das mal fahren kann. Nee. Wirklich gar nicht schlecht."

     

    Wenn dir den ganzen Tag die Welt und der Focus erzählen dass alles Kacke ist wo kein Diesel reinkommt UND du auch keine Möglichkeit hast, was anderes wortwörtlich zu erfahren, dann ist das halt deine Realität. Und so isses in der Breite halt.

     

    Die kritische Masse durch Förderung und Schaffung künstlicher Nachteile für "das alte" zu schaffen bis es von selbst klickt finde ich eine valide Strategie, um eine objektiv bessere Technik in einen bräsig-konservativen Markt zu schubsen.

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  5. vor 8 Minuten schrieb Connor:

    Der teilte meine pessimistische Einschätzung seines für die Industrie wichtigen Bereiches zu meiner Überraschung nicht. 

     

    Ja, weil er im akademischen Umfeld nicht jeden Tag den verheerenden Zustand der Digitalisierung in Industrie und öffentlichem Dienst erlebt. Ich hab beides hinter mir, Arbeit an der Uni und jetzt Arbeit für einen IT-Dienstleister in der Wirtschaft, das ist ein himmelweiter Unterschied sag ich dir. Wenn ich nicht so auf die Kohle stehen würde, würd ich sofort an die Uni zurückkehren.

     

    vor 10 Minuten schrieb Connor:

    Wie groß ist aktuell die Hoffnung beim Elektroauto noch? So auf der Schmerzskala von 1 bis 10.

     

    Die Hersteller schaffen es nicht mal, ihre Ingenieure fünf Minuten in einen Tesla zu setzen, damit sie sich mal notieren wie man das Konzept richtig umsetzt. Alles aus deutscher Produktion (e-Tron, e-Golf, citigo, corsa-e) was ich bis jetzt länger erfahren habe war mehr oder weniger ein bisschen scheiße, für ein E-Auto. Die begreifen das auch nicht mehr.

  6. vor 44 Minuten schrieb McFly:

    Des Pudels Kern ist doch: Gäbe das die Technik her oder nicht? Das VW es mit der Software nicht so hat... 9_9

     

    Ich habe mir bisher nur das Bremspedal im ioniq mal genauer angeschaut. Dort wird tatsächlich Bremsdruck simuliert, der bei reiner Motorbremse dem Bremsgefühl der Scheiben entspräche. Bis 80kW Bremsleistung geht das etwa, danach kommen die Beläge. Den Übergang merkt man nicht, außer in extremen Ausnahmesituationen. Ein Beispiel was mir einfällt war ein relativ kräftiger Bremsvorgang bei dem ein Rad über einen zugefrorenen Gullideckel fuhr. In dem Moment wird schlagartig von Rekuperation auf Scheibenbremse umgestellt, damit das ABS die Möglichkeit hat, die Seiten einzeln zu regeln. Das merkt man dann als kurzen Schluckauf.

     

    Der citigo fühlt sich zumindest genau so an. Aufgrund der, äh, Leichtbauweise hört man auch, wann die Zangen anliegen, die kommen deutlich NACH dem leichten Tritt auf die Bremse.

     

    Also ja, die Technik gibts her, wenn man nicht völligen Scheiß gebaut hat.

     

    Beim Fahren wählt man mit zwei Paddels hinter dem Lenkrad aus, ob man nun one-pedal-driving-Verzögerung oder Segeln haben will. Sowas kann VW dem Kunden natürlich nicht zumuten. Weil:

    halt-stopp-das-bleibt-hier-alles-so-wie-es-ist.jpg

     

    Veränderung ist schließlich schlecht und verwirrt Menschen.

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  7. vor 1 Stunde schrieb Joachim_A2:

    Wenn ich hier so lese, was alles nicht geht, bin ich etwas erstaunt. Denn der weitere Auf- / Ausbau / Fortschritt, der anderweitig so gern beansprucht wird (z.B. beim künftigen autonomen Fahren), wird bei der Mobilfunktechnik und dem Drumherum völlig ausgeblendet!?

     

    Ich blende nix aus - aber der öffentliche Diskurs ist von einer geradezu rührenden Ahnungslosigkeit und daraus resultierender Hilflosigkeit geprägt. Wie sollen wir es denn zu digitaler Souveränität schaffen, wenn alle mit großer Ernsthaftigkeit glauben, Tesla würde 8 Streams mit 5 bis 10MBit/s pro Stream pro Auto in die USA schicken? Und wieso ist dieses tatsächliche Nichtproblem jetzt auf einmal ein Problem das wahrgenommen wird, und nicht die Erstellung perfekter Bewegungs- und Nutzerprofile die jeder und seine Mama seit Jahren betreibt? Ehrlich, als Elon Musk, Mark Zuckerberg oder einer der anderen Tech-Bros würd ich doch auch über ein Land lachen, das aus dem Tiefschlaf aufgewacht das EINZIGE Problem anbellt, das ich definitiv widerlegen kann.

     

    Ich habe einen Vorschlag: Datensammelei bleibt erlaubt, unter zwei Bedingungen:

    • Jeder Nutzer bekommt ein public/private-Key-Pair, alle erfassten Daten werden vor dem Versand zwangsweise mit dem public-key verschlüsselt. Möchte jemand einen Datensatz benutzen, dann wird dieser dem Nutzer zugestellt, entschlüsselt und dann dem Anfragenden zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise kann man an Programmen die einen interessieren, wie etwa die Verbesserung des Autopilot bei Tesla teilnehmen oder Bonusprogramme nutzen. Nach Ende des zweckgebundenen Einsatzes werden die entschlüsselten Datensätze gelöscht.
    • Software die irgendwo in der Verarbeitungskette mit diesem Prozess zu tun hat muss zwingend Open Source sein.
    • Die Datenschutzbehörden werden mit Befugnissen und Mitteln ausgestattet, um die Einhaltung  von Punkt 1 und 2 wirksam durchsetzen zu können.

     

    Zack, fertig, der erste Schritt in die digitale Souveränität. Stattdessen wird irgendwas von "Daten - das Öl des 21. Jahrhunderts" und "Datenreichtum statt Datensparsamkeit" geschwafelt. Von Leuten die keine, aber wirklich gar keine Ahnung haben, was sie da erzählen.

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  8. Kameras verstehen die Leute, weil sie Schiss haben das ihnen der Herr Musk beim Popelfressen zukuckt oder sowas. Was Telemetrie ist oder warum das viel kritischer ist, da müsste man sich ja mal zehn Sekunden mit der Welt die einen seit spätestens 2015 umgibt beschäftigen, da ist dann vorbei.

     

    Boah, erstmal war über diesen Tesla da auf Facebook posten, direkt nachdem man das Googke-Telefon per Gesichtserkennung entsperrt hat.

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  9. Das ist halt wirklich traurig und deswegen werden auch dauernd so dumme Entscheidungen in der Digitalisierung getroffen. Zwei Tonnen an eine Uhrkette hängen oder 32A über das Spiralkabel vom Rasierer leiten, da denkt jeder "Was, das geht doch nicht."

     

    Aber acht FHD-Kameras die ganze Zeit über Mobilfunk (!) in Deutschland (!) an den Hersteller streamen, ja klar, das ist bestimmt genau das was passiert. Weil, das hat die Tagesschau so gesagt.

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