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StephanJX

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Beiträge erstellt von StephanJX

  1. 1 hour ago, Joachim_A2 said:

    So gesehen, lasse ich mich mal überraschen, wie es wird.

     

    Du hast schon Recht, skeptisch zu sein. Das Problem wird sein, das in den Strompreis die Kosten für eine gewisse Flexibilität mit eingepreist werden wird. Das wird dann am Ende dagegen aufgerechnet werden, das man selber Flexibilität bereit stellt, und dafür entschädigt wird. Leute, die sich damit nicht beschäftigen wollen bezahlen halt mehr, denen kann ich dann auch nicht helfen. Aber Leute, die mit den neuen Systemen nicht klar kommen (ich denke das zB nur am meine Eltern, die mit Smartphones mehr als auf Kriegsfuß stehen), die legen eben leider auch drauf, auch wenn sie guten Willens sind.

    Es bleibt spannend.

  2. 43 minutes ago, Nupi said:

    Die Preise werden hochgehalten, genau wie bei den Spritkosten.

     

    Die zwei Märkte kannst du so nicht vergleichen.

     

    Nur mal als Info wie bei mir der Strompreis (ohne Netzentgelte) heute zusammengesetzt ist (Tibber Norwegen): stundengenauer Spotpreis von Nordpool, plus ca. 0.6Eurocent/kWh (Handelskosten, Handelskreditkosten, Stromzertifikat, Herkunftsgarantien), plus 4Euro Grundpreis pro Monat für den Vertrag und die Bereitstellung der Steuerungsmöglichkeit über App (zB Ladung BEV zu der billigsten Zeit pro Nacht). Wenn ich mir die Herkunftsgarantien sparen will, sind es nur 0,25Ec/kWh statt 0,6. Das Geschäftsmodell beruht nicht mehr auf dem Pushen von Stromverbrauch, sondern auf dem Anbieten von Steuerungslösungen zu einem Festpreis.

     

    Momentan kann nur ich als Verbraucher dabei Geld sparen. In der Zukunft wird Tibber (und andre) als Aggregatoren auftreten, die Flexibilität in Stromnetz bereitstellen und abrechnen. Der Gewinn wird zwischen Tibber und Kunden aufgeteilt. Ist so schon sehr schön in Norflex getestet worden, und wird jetzt im großen Maßstab in Euroflex getestet (wo Tibber zB auch dabei ist).

     

    Den Strommarkt wie du ihn heute kennst wirst du in 15 Jahren nicht mehr wiedererkennen. Aber natürlich wird es auch da bessere und schlechtere Anbieter geben... B|

    • Danke! 3
  3. 18 hours ago, A2-Nerd said:

    Bei mir werden die 10kWh wohl 50% der Zeit nicht voll, was soll ich dann mit 20kWh an Speicher!

     

    Du gehst noch von festen Stromtarifen aus. Wenn man dynamische Tarife hat, dann lohnt es sich auch den Speicher nachts voll zu machen wenn der Strom nix kostet, und den dann morgens zu verbrauchen bevor die Sonne wirklich produziert. Stichwort Verbraucherflexibilität.

    • Daumen hoch. 1
  4. 13 minutes ago, McFly said:

    Bitte wieder nicht absolute Zahlen mit Einzelanwendungen mixen. Ein im Schnitt 10kWh großer Heimspeicher wird wohl kaum einen >60kWh Fahrzeugspeicher regelmäßig laden. Falls das BEV beim Rentner tagsüber an der PV hängt könnte es des nächtens aber prima das Haus versorgen. Dazwischen gibt es sicher zig verschiedene Anwendungen. Lokal ist halt immer eine Einzellösung. Wenn ich z.B. meinen PV-Strom am Tag einspeise, und dafür das Auto ganz woanders zeitgleich läd, ist die Bilanz auch energetisch ausgewogen, nur die Abrechnung nicht. M.E. wäre es viel sinnvoller an diesen Schrauben zu drehen, anstatt das jeder sich die doppelt und dreifache Kapazität und Technik hinstellt um alle persönlichen Nutzungsscenarien bedienen zu können.

     

    Stimmt im Prinzip alles. Aber wie sich das zum Ende hin entwickeln wird wissen wir beide nicht. Grundsätzlich sind größere Speicher auf Netzebene, oder im Stadtteil sicher günstiger und einfach zu integrieren, aber auch kleinere Speicher pro Haus können Nutzen bringen, wenn sie verhindern dass auf der letzten Meile die Infrastruktur ertüchtigt werden muss.

     

    Und was das Laden angeht: fall nicht in die gleiche Falle wie viele: wenn man den PKW abends einfach gewohnheitsmässig an die Steckdose hängt, lädt man selten mehr als 10kWh nach (50km * 0,2kWh/km). Wenn man jetzt die Speichergröße auf zB 20kWh erhöht (dahin wird das auf Sicht bestimmt gehen), dann sieht das schon ganz anders aus.

     

    Wie gesagt: Energy transition. Wir befinden uns auf einem Zwischenstand. Den sollte man nicht mit dem Endzustand verwechseln. B|

  5. 13 hours ago, Unwissender said:

    Aber was haben Tatsachen mit Recht haben zu tun?

    Wenn es tatsächlich Gründe gäbe, würde es auch umgesetzt. 
    Wird es doch aber nicht! Warum wohl?

     

    Also, nur mal für diejenigen, die nicht daran glauben, dass Batterien als Heimspeicher eingesetzt werden, und damit evt. auch nachts zur Ladung von BEV zur Verfügung stehen... (und natürlich auch für alle anderen, die es interessiert auf dem Laufenden zu bleiben was die Energiewende angeht...): https://battery-charts.de/

     

    Mal als Schmankerl: heute gibt es schon mehr als 1,1 Million Heimspeicher in Deutschland, mit einer Gesamtspeicherkapazität von 10,5GWh, und einer Gesamtleistung von 6,5GW. Die Industrie- und Netzspeicher kommen da noch dazu. Läuft. B|

    Figgener et al., The development of battery storage systems in Germany: A market review (status 2023), 2023

     

    Und inwiefern sich dabei die Speicher der Elektroautos dazuschalten lassen, das bleibt spannend: @Martin W hat ja schon was dazu geschrieben, @zinn2003 hat ja dankenswerterweise ein paar Hersteller von DC-Heim-Ladestationen ausgegraben, etcpp. Das einzige, was ich sicher weiss, ist dass der Status quo was Nutzung von Batteriespeichern, Speicheren in Fahrzeugen, und die Kopplung davon angeht, nur ein Übergangszustand ist. We live in interesting times! :D

    • Danke! 1
  6. 57 minutes ago, Durnesss said:

    DC Lader zu Hause machen überhaupt keinen Sinn, auch in 10 Jahren nicht.

     

    Was das Laden angeht hast du völlig Recht. Es gibt aber eventuell einen use case, wo eine DC Verbindung einfacher wäre: vehicle to home/grid. Ich hab schon ein System gesehen (ich finde es jetzt aber auf die schnelle nicht mehr), wo das Auto über das Ladeprotokoll und BMS die Batterie über DC freigibt, und der Inverter landseitig dann für die Synchronisation mit dem Netz sorgt, und den Bedarf zum entladen mitgeteilt bekommt. In dem Fall müsste nicht jedes eingebaute Autoladegerät, das heutzutage nur ein rudimentäres Kommunikationsprotokoll beherrscht, mit einem System im Haus zu kommunizieren lernen, sondern man kann das bereits existierende Protokoll zwischen BMS und einen DC Lader/Entlader benutzen.

    So ein System gibt es bereits als Test (wenn ich es wieder finde, poste ich es hier), ich kenne jetzt aber kein Auto was das bereits zulässt.

    • Daumen hoch. 1
  7. 1 hour ago, AL2013 said:

    Was passiert nachts?

     

    Was passiert nachts? Das Licht geht aus. Aber nur wenn man es ausknipst, um Schlafen zu gehen. B|

     

    Ansonsten kann unter anderem das nachts passieren: https://www.euroflex.no/ Leider ist die Seite mal wieder nur auf Norwegisch, aber Google translate hilft.

     

    Das Projekt heisst zwar Euroflex, findet aber in Norwegen statt. Aber eine ganze Menge Europäischer Institutionen schauen hier gespannt zu. Warum testet man das hier in Norwegen, und nicht irgendwo in der EU? Ganz einfach, weil es bei uns nicht irgendwelche Simulationen im Computer sind, sondern weil wir hier die benötigte Infrastruktur schon ausgerollt haben: vernetzte Stromzähler, zentrale Elektro-Clearing-Stelle, der Energieverbrauch der Gesellschaft ist schon wesentlich mehr elektrifiziert als in vielen anderen Laendern, etcpp. Diese Form der Verbraucherflexibilität wird mit Sicherheit in der einen oder anderen Form in den zukünftigen europäischen Netzen zum Einsatz kommen. Und damit sowohl den übermässigen Ausbau von Netzkapazität verhindern, als auch unnötige Überkapazitäten bei der Erzeugung begrenzen.

    • Danke! 1
  8. 57 minutes ago, Durnesss said:

    KilowattSTUNDEN 

    Ist das denn so schwierig?

    Ja. :D

     

    Außerdem: die implizite Annahme im Artikel, dass eine Europastraße (E6) immer eine Autobahn sein muss... Da gibt's eine Europastraße östlich von Bergen am einen Fjord entlang, die ist einspurig! Übers Dovrefjell ist die E6 (wie fast alle Europastraßen in Norwegen) so ähnlich wie bei uns eine zweispurige Bundesstraße, mit mehr oder weniger Frostschäden... 

  9. @Christoph wie funktioniert eigentlich bei Euch der Regensensor? Wir haben ja das erste Model 3 aus 2019 mit der 2.5-Hardware. Am Anfang war die Funktion eher bescheiden, dann kam ein Software Update das den Regensensor wirklich gut gemacht hat, aber mittlerweile habe ich das Gefühl dass der wieder nachlässt. Speziell sehr gleichmäßige Verteilung von kleinen Tröpfchen auf der Scheibe erkennt das Ding nur schwer. Wie ist das bei Euch mit der neueren Hardware?

  10. 3 minutes ago, McFly said:

    Wenn ich das bei Tesla richtig verstanden habe (man möge mich bitte korrigieren), haben die erst in der Produktion angefangen diese Integralteile zu verwenden, zu Beginn war der Bereich noch konventionell aus 70 Einzelteilen zusammengebaut.

     

    Stimmt zumindestens beim Model 3, keine Ahnung beim Y. Aber, mal ehrlich: siehst du in einer deutschen Autofirma das irgendwann passieren, dass die in einer Serie die Grundstruktur von einem Modell ändern? Die haben ja schon Schwierigkeiten, bei einer Modellpflege so ein paar Aussenbleche anzupassen. Das würde ich erst glauben, wenn ich es sehe...

  11. 7 minutes ago, McFly said:

    Da es die Produktion billiger macht wird sich das vermutlich insgesamt durchsetzen, auch bei ICEs.

     

    Ich bezweifele stark, dass es bei ICE (ausser vielleicht bei Toyota und so ein paar Nachzueglern) noch Firmen geben wird, die einen neuen Systembaukasten entwickeln, der auch bei Verbrennungsmotoren eingesetzt werden wird. Darum glaube ich nicht, dass man die Technik bei ICE noch sehen wird.

  12. 3 hours ago, McFly said:

     

    Genau. Man darf sich fragen, wie lange das gut geht. Die Erfahrung (aus Norwegen :D) lehrt, dass am Anfang der BEV-S-Kurve hybride Antriebe mit ziehen, und reine Benzin und Diesel Antriebe verdrängen helfen. Sobald aber der BEV Absatz über 60% liegt, brechen die Absatzzahlen der Hybriden ein.

    Bleibt eigentlich nur die Frage, was Toyota am Ende sein wird: pleite, oder Lieferant von OEM-Teilen für die chinesische Autoindustrie... B| Wir werden sehen... 

    • Daumen hoch. 1
  13. Moin, mal wieder was neues aus Norwegen: seit Anfang Januar testet Statens Vegvesen ein BEV-LKW beim Schneeräumen auf der E6 über das Dovrefjell (Dombås-Oppdal). Geliefert von Designwerk aus der Schweiz, mit 1000kWh Batterie. Oh yeah, man. Normalerweise transportiert der wohl Nahrungsmittel für Nortura, ein großer Lebensmittelgrossist. Das Räumschild haben die wohl nur zum Test montiert.

     

    PS: 1 norwegische Meile (1 mil) sind 10km.

     

    Hier der Artikel zum Schneeräumen:

    https://www.tu.no/artikler/klarer-en-elektrisk-bil-a-broyte-e6-over-dovrefjell-sa-klarer-den-resten-av-landet/543293

     

    Und hier der Artikel über die LKW's, als die letzten Herbst nach Norwegen kamen:

    https://www.tu.no/artikler/verdens-forste-elektriske-lastebiler-med-1000-kwh-batterier-til-norge/537547

     

    • Daumen hoch. 2
  14. 6 minutes ago, zinn2003 said:

    Sind da wirklich alle anderen PKW-Klassen über 1,6/2t nicht dabei? Also Tesla S oder ID Buzz zählen nicht rein?

     

    Doch, die sind auch dabei, wenn sie als E-Auto über 2t wiegen (der Tesla S mit Sicherheit, Gewicht vom Buzz hab ich nicht auf dem Schirm, würde mich aber wundern wenn der unter 2t wiegt) - und das ist gut so, dass die dabei sind. In einer Stadt sind BEV einfach keine Lösung, sondern Ausbau vom ÖPNV und Fahrradwegen.

  15. On 1/24/2024 at 3:56 PM, StephanJX said:

     Und nochmal ein Nachtrag zu der E-Bus Einführung in Oslo. Hab noch etwas mehr herausgefunden.

     

    Die Einführung der elektrischen Stadtbusse geschah ja stufenweise. Testprojekt mit 6 Bussen ab 2017 (4x Solaris 12m, 2x BYD 18m): keine Probleme, auch nicht im Winter. Dann zwei größere Einführungen in 2019 und 2020 (jeweils gute 20, anscheinend nur BYD 18m): keine Probleme. Im Dezember 2023 wurden 78 Busse neu in Betrieb genommen (alles Solaris): die hatten die normalen Kinderkrankheiten in der ersten Woche, was schlecht geplant mit der Kältewelle war. Die laufen jetzt aber. Davor wurden aber im April 2023 noch 183 neue Busse in Betrieb genommen, und die scheinen tatsächlich im Winter ein ganzes Stück mehr Energie zu verbrauchen als der Hersteller angegeben hat. Und was sind das für Busse? Jo... der neueste Typ von MAN. Deutschland abgehängt... O.o Und dann wartet Oslo noch auf 78 Busse von Ebusco, die hätten eigentlich auch im Dezember in Betrieb gehen sollen, aber da hat der Lieferant Lieferschwierigkeiten. Die kommen jetzt irgendwann in 2024.

     

    Da kommt aber nochwas dazu: bei der Ladeinfrastruktur hat es auch gehakt (nicht nur der eine Trafoausfall): da gab es wohl einen Fehler in der Firmware eines Ladeparks, der, sobald die Temperatur unter -12Grad abfiel, die Ladesäulen wegen Überhitzung abgeschaltet hat... wie geil ist das denn... Ausserdem wohl auch Kondensationsprobleme an einigen Ladepunkten. Hab aber leider nicht rausgefunden wer genau da der Lieferant ist.

     

    Mal sehen, wie die die MAN-Busse auf Spur kriegen. I'll keep you posted.

     

    Moin, hier mal wieder ein Update zu den BEV Bussen in Oslo, und eine Korrektur zu meinem letzten Post.

     

    1. Die 183 Busse von April waren wohl Solaris, und wenn ich meine Infos dann richtig interpretiere, dann sind das wohl diese, die hauptsächlich Probleme mit der Kälte hatten. MAN: sorry.

    2. Die 78 Busse vom Dezember sind MAN, und die haben wohl - und jetzt kommt es - eine Wärmepumpe.

    3. Die Busse, die von Ebusco jetzt noch geliefert werden sollen, haben wohl auch eine Wärmepumpe.

    4. Ein Teil der Testflotte bis 2022 hatte Wärmepumpen, ein anderer Teil Dieselheizungen. Beide Lösungen hatten keine Probleme mit den Reichweiten.

     

    Wärmepumpe oder nicht - wie kommt es dazu, dass 183 Busse ohne WP bestellt wurden? Ja... da sag ich ja nur: "Ausschreibungskriterien". Die 183 Busse sollen hauptsächlich in der Innenstadt eingesetzt werden. Die Kriterien bei der Vergabe waren etwas unterschiedlich gewichtet, aber hauptsächlich war gefragt nach Preis, Anzahl Fahrgäste, und Zero-Emission. Eine Wärmepumpenlösung hätte weniger Fahrgäste bedeutet (weiss nicht, ob das Gewicht zu hoch wurde, oder ob die so voluminös ist, dass man Platz im Bus opfern muss) und höhere Anschaffungskosten. Eine Dieselheizung war ausgeschlossen wegen Zero-Emission, da hat sich also dann eine direkte elektrische Heizung bei der Vergabe durchgesetzt. Irgendwie ist nämlich nicht nach Reichweite gefragt worden, da das im Testbetrieb nie ein Problem war. Oh Mann (facepalm).

     

    Was lernt man daraus: BEV Busse funktionieren wunderbar auch im kalten Klima, wenn man die richtige Extraausstattung aus der Liste wählt.

     

    Hier mal ein Artikel, der ziemlich viele Hintergrundinfos liefert: https://www.tu.no/artikler/ruter-premierte-energikrevende-losning-i-anbudsrunde-over-halvparten-av-oslo-bussene-mangler-varmepumpe/543158

    • Danke! 3
  16. 8 minutes ago, Unwissender said:

    Können sie aber meinetwegen gerne machen. Denn das hat so gut wie keinen Einfluss auf den Rest der Welt. 

     

    Das der Rest der Welt auf den gleichen Trichter kommen könnte wie die Äthiopien ist sicherlich eine Möglichkeit, gelle? Außerdem werden in Äthiopien (und im Rest von Afrika) auch durchaus Neuwagen verkauft.

     

    Und nur um noch die Zahl zu nennen: 2- und 3-rädrige Fortbewegungsmittel sind gang und gäbe in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Südamerikas. Getrieben von China, Südostasien und Indien hat der BEV Anteil an Neuzulassungen weltweit mittlerweile die 50% Marke überschritten. Das hat nur in den Industrieländern noch keiner mitbekommen... 

     

  17. 2 hours ago, Unwissender said:

    Ja, gute Idee, sich ein Land als Beispiel zu nehmen, in dem es gerade mal 7000 e-Autos gibt, sich kaum jemand überhaupt ein Auto leisten kann, geschweige denn ein e-Auto, eine Ladeinfrastruktur bisher so gut wie nicht existiert und es immer kuschelig warm ist. 

     

    Ich glaube nicht, dass du den Schuss gehört hast. Dass sich in Äthiopien nur wenige ein Auto leisten können ist klar. Das gilt für viele Länder. Dass sich aber eine Regierung hinstellt und sagt: "Ey, das kommt uns als Gesellschaft billiger wenn wir nur noch BEV importieren" - das ist die Krux. Die Erkenntnis wird in den nächsten Jahren eher zunehmen, und je schneller das rollt, desto enger wird es für Hersteller die weiterhin auf ICE setzen. Weltweit. 

     

    Du darfst übrigens gerne mal eine Schätzung abgeben, wie groß der Anteil an BEV bei Neuinbetriebsetzungen von 2- und 3-rädrigen Fortbewegungsmitteln weltweit heute schon ist. Ich bin gespannt auf deine Zahl... 

  18. Ach ja, wenn ich hier so die Diskussion verfolge, dann sollte man mal wieder einen Blick über den Tellerrand dazwischen werfen: Äthiopien ist dabei, den Import von allen Autos zu verbieten die nicht elektrisch angetrieben werden. Der Grund: es ist für das Gemeinwesen billiger, lokal Strom zu erzeugen, als teuer im Ausland fossile Treibstoffe einzukaufen und zu verteilen. Wenn das Beispiel Schule macht, müssen wir am Ende in Europa unsere alten Karren selbst verwerten! :o Man sollte nicht darauf setzen, dass andere Erdteile bei der Elektrifizierung der Mobilität genauso langsam sind wie Europa oder die USA. 

    • Danke! 1
  19. @_Manni_ hehe, schon klar, (Anti) Korrelation ist nicht gleich Kausalität...

     

    Aber das ist ja auch völlig unabhängig davon: hier geht es darum, dass eine gewisse Menge Leute (hier erstmal: die Norweger) bei der Adaption einer neuen Technologie der berühmten S-Kurve gefolgt sind. Selbst widrigen äußere Bedingungen (in 2014-2016) konnten die Adaption nur bremsen, aber nicht mehr verhindern. Das interessante dabei war, dass diese S-Kurve zu einem sehr teuren Gut gehört (neben einem Haus ist wohl ein Auto das teuerste was sich der gemittelte Europäer in seinem Leben anschafft), und es bis dato nicht klar war, ob sich dieses Verhalten von zB dem Siegeszug der Smartphones so einfach übertragen lässt. Wie man sieht, funktioniert das aber auch bei Autos.

     

    Und jetzt folgt die deutsche Adaptionskurve genau der norwegischen. Was haben die Norweger und die Deutschen gemeinsam? Alles und nichts, mit Sicherheit aber sind beide Bürger eines Industrielandes, und haben bei der Adaption von zB Smartphones und Digitalkameras mehr oder weniger gleich reagiert - die Adaption ist in beiden Ländern der berühmten S-Kurve gefolgt. Und das wiederholt sich jetzt genauso bei BEVs, wie die Kurve bis jetzt zeigt. 

     

    Die Frage ist: Ist der VDA und die Fossillobby stark genug, um durch äußere Einwirkung die Adoption zu bremsen oder sogar zu stoppen? Ich traue denen ja vieles zu, aber ich nehme schwer an, dass der Zug abgefahren ist. Menschen sind in der Masse doch ziemlich vorhersehbar.

     

    Die Zeit wird es zeigen. Meine Erwartung kennt ihr ja... B|

  20. @McFly@ttplayer: also, da hab ich mir mal kurz die Mühe gemacht meine Tabellen zu pflegen. Ich muss allerdings sagen, dass die Daten aus etwas unterschiedlichen Quellen zusammengepflückt sind, da die endgültigen Daten für 2023 erst so im April vorliegen werden. Take it with a grain of salt. B|

    Aber: Einmaleffekte, usw: Deutschland folgt der norwegischen Kurve in einer Weise, dass es schon fast beängstigend ist. Ich würde auf jeden Fall Angst haben, wenn ich ein Hersteller wäre, und 2030 noch 30-50% von meinem Absatz in Europa mit Verbrennungsmotoren machen möchte. Da darf man sich dann nämlich fragen: wer will die dann noch kaufen?

     

    2 Graphen, jeweils mit den Linien für Norwegen (blau) und Deutschland (orange):

    • der eine Graph sind die prozentualen Verkaufszahlen für BEV im Vergleich zu den Gesamt-PKW-Neuzulassungen
    • der andere Graph sind die gleichen Zahlen, aber jeweils über die 3 Nachbarjahre gemittelt, um Schwankungen etwas auszugleichen.

    Der Graph für Deutschland ist um ca. 7 Jahre verschoben, und ist dann mehr oder weniger deckungsgleich mit dem norwegischen Graphen. Die deutschen Verbraucher machen 2023 also genau das gleiche wie die norwegischen Verbraucher in 2016. Die Delle in Norwegen war dem Ölpreiscrash und der dazugehörigen Kaufkraftschwäche um 2015 herum geschuldet. In Deutschland wird die Delle wohl der Streichung der Förderung von BEV geschuldet sein. Nächstes Jahr wird darum spannend: wenn die Kurve in Deutschland in 2025 wieder aufwärts zeigt, und damit der norwegischen Kurve folgt, kann man in 2030 in Deutschland an den ICE Verkauf genauso einen Haken machen wie in Norwegen schon heute.

    Was man am norwegischen Graphen übrigens auch anfängt zu sehen: die Kurve fängt an sich abzuflachen, wie jede S-Kurve zum Ende hin - die letzten 20% der Marktdurchdringung dauern ja immer etwas länger.

     

    Aber zu eurer Meinung: "Norwegen und Deutschland sind nicht vergleichbar" - sorry Leute, die Zahlen/Kurven sagen was ganz anderes. :D

     

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    • Danke! 2
  21. 4 minutes ago, ttplayer said:

    Ist schön, dass Du uns hier mit den Neuzulassungen der BEV in Norwegen auf dem Laufen hälst - die sind aber für Deutschland ungefähr so vergleichbar wie die von Nigeria oder Äthiopien. Völlig andere Länder mit völlig anderer Struktur, und und und

     

    Ich werde demnächst mal wieder meine Statistik mit der S-Kurve für Deutschland und Norwegen updaten. Du wirst Dich wundern, wie "unterschiedlich" die aussehen... B|

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