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Es ist Euch sicher auch schon aufgefallen: seit Anfang des Jahres kostet bei vielen Tankstellen (aber noch nicht allen) ROZ95-E10 genau so viel wie ROZ95-E5. Da es ja die Verpflichtung der Mineralölindustrie gibt, jährlich 6,25% Biokraftstoffe zu verkaufen, mag das zunächst unlogisch erscheinen ,denn E10 hat gerade mal einen Anteil von 15% am ROZ95-Markt. Will man als Mineralölhersteller also die Bioquote erfüllen, würde man erwarten, dass E10 preislich günstiger als E5 angeboten wird, wie das ja noch unlängst der Fall war. Jedoch ist es so, dass die Herstelkosten von (Bio-)Ethanol über denen von reinem Benzin liegen, E10 also per se teurer sein müsste als E5. Nach meiner Einschätzung ist es so, dass aktuell die Mineralölindustrie einen Weg sucht, um aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen. Dieser Weg könnte - von mir aus spekulativ - wie folgt aussehen: Preisangleichung von E10 an E5 (wie bereits beobachtet). Ergebnis: es wird wieder verstärkt E5 getankt, weil der Kostenvorteil von E10, so er denn mit Verweis auf einen geringfügigen Mehrverbrauch und trotz eines Preisunterschieds von 2Ct überhaupt noch vorhanden war, komplett wegfällt. Weiteres Ergebnis: die sinkende Nachfrage nach E10 senkt die Herstellkosten, weil weniger (teures) Ethanol beschafft und verarbeitet werden muss. Mit den sich hieraus ergebenden Kosteneinsparungen kann man wenigstens zum Teil die zu erwartenden Strafzahlungen wg. der zu erwartenden Nichterfüllung der Bioquote refinanzieren. Den "Rest" der Strafzahlungen holt man sich anschließend vom Verbraucher zurück (s.u.). Und zwar wie folgt: Da aufgrund der Preisangleichung von E10 wird wieder vermehrt E5 nachgefragt wird und man die höheren Herstellkosten von E10 an den Verbraucher nicht weiter zu geben vermochte, schlägt man vor, E10 aus kosten- bzw. logistischen Gründen vom Markt zu nehmen. Diesem Vorhaben können unsere Regierungsverantwortlichen natürlich mit Verweis auf zugesagte Quoten und die CO2-Problematik nicht zustimmen (E10 hat ggü E5 eine leicht bessere CO2-Bilanz). Die Mineralölindustie schlägt alternativ vor, dann eben E5 vom Markt zu nehmen und nur noch ROZ95-E10 und ROZ98(!)-E5 zu verkaufen. Das hat man ja schonmal vor 9 Jahren mit Einführung von E10 so machen wollen, scheiterte aber daran, dass ROZ95-E5 als kostenneutrale "Schutzsorte" beizubehalten sei für diejenigen, deren Fahrzeuge kein E10 vertragen. Aber heutige Begründung der Mineralölindustrie: inzwischen könne man auf die Schutzsorte getrost verzichten, da - bei einer von der Kfz-Industrie immer wieder ins Spiel gebrachten statistischen Fahrzeuglebensdauer von 8-10 Jahren - sich heute und im Gegensatz zum Zeitpunkt der Einführung von E10 statistisch kaum noch Fahrzeuge im Verkehr befinden, die zwingend mit E5 betrieben werden müssen. Diejenigen wenigen verbliebenen Kfz könnten schließlich mit ROZ98-E5 ( Super-Plus) betrieben werden. Die Regierungsverantwortlichen nehmen den Deal an: man partizipiert schließlich an der höheren MinÖlSt (und MwSt) bei Super-Plus. Sobald der Deal "durch" ist, wird der Preis für E10 weiter erhöht (damit die höheren Herstellkosten am Ende komplett an den Verbraucher weitergegeben sind). Nebeneffekt für den Staat: noch einmal gestiegenes Steueraufkommen - verbunden mit dem dezenten Hinweis an den Verbraucher, jetzt doch endlich einen Grund zu haben, aufs E-Auto umzusteigen. Und die Mineralölindustrie refinanziert am Ende den "Rest" der weiter oben zuvor zu leistenden Strafzahlungen über Einsparungen bei der Logistik (weil ja nur noch 2 statt 3 Benzinsorten vorzuhalten sind). Ist meine Theorie zu abwegig? Ich bin auf Euren Input gespannt. Aber bitte an dieser Stelle keine Diskussionen wie: "der Verbrenner ist nicht mehr zeitgemäß". Für derartige Diskussionen haben wir ja schon unseren E-Auto-Thread. Wer - so wie ich - seinen A2 (Benziner) aber noch lange fahren will, wird sich weiterhin mit E5 und E10 beschäftigen müssen.