Meister Proper hat recht und wiederum nicht, z.B. sind für die hochgezüchteten M-Motoren von BMW nur wenige/ein Öl freigegeben.
Und das sind nicht die 0W-30.
0W-Öle sind für geringen Verschleiß bei Kaltstart super, deshalb werden diese im BMW-Forum auch gern als Wasseröle gebrandmarkt. Wird der Motor richtig gefordert, also extrem heiß, ist die zweite Viskositätsangabe im Öl entscheidend. -60 z.B. beim CASTROL TWS deutet auf eine hervorragende Hitzestabilität hin. Dies gilt im Bereich der Kolbenringe besonders, liegt da doch in der Regel die höchste Temperaturbeanspruchung von Motoröl. Wenn dort der Schmierfilm abreißt, ist´s Essig.
Da ja heute die Autobauer auf geringen Bezinverbrauch achten müssen, hilft natürlich ein Öl, daß auch in der Kaltstartphase einen geringen Reibungswiderstand bietet. Kommt noch die Wartungsintervalverlängerung hinzu - also teure Additive im Motoröl - ist man schnell bei einer Spezialität. So gibt es von jedem Autobauer so seine eigene Freigaben. Verlangen wir nicht sogar als Kunden, niedrigen Verbrauch und möglichst lange Inspektionsintervalle?
Und bei den neuesten Entwicklungen mit dem Dieselpartikelfilter (DPF) muß das Öl auch noch - wenn es denn im Motor mitverbrennt - aschearm sein, um den "Kat" nicht zuzusetzen.
Niedrigviskose Öl - und diese Behauptung kann ich nicht belegen - scheinen leichter zu verdunsten und mogeln sich leichter durch Dichtungsspalte hindurch so daß der Ölverbrauch /1000km steigt.
Ich erinnere mich noch an meinen ersten Turbodiesel (Mitsubishi Spacewagon von 1986), der brauchte alle 5.000 km einen Ölwechsel. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.
Wenn also hier eine anderes Öl z.B. 10W-50 empfohlen wird, so nur unter der Prämisse eines festen Ölwechselintervalls, z.B. 15.000 km und wenig Kurzstrecke - also Kaltlaufphasen.