Anbei ein paar grundsätzliche Anmerkungen zur Akustik.
-Evaluiert werden akustische Systeme mit weißem Rauschen - alle Frequenzbereiche werden mit der gleichen Amplitude beaufschlagt und gemessen.
-Das tatsächliche reale Spektrum entspricht einem "rosa Rauschen" mit einer Pegelcharakteristik proportional 1/f, d. h. mit zunhmender Frequnez nimmt der Pegel ab.
-Vom Abstrahlverhalten ist eine Punktquelle als optimal anzusehen. Die Rundstrahlcharakteristik ist in der Regel zrikular gleichmäßig.
-Das Ohr errreicht seine größte Empfindlichkeit bei 1 kHz.
-Die HiFi-Norm verlangt ein Übertragungsverhalten von 50Hz - 15 kHz(+ -3dB) mit einem Klirrfaktor kleiner 1% und einem Kanal- und Störabstand von mindestens 25db.
-Analoge Telefone übertragen 300Hz bis 3,4kHz. Das geometrische Mittel aus diesen Frequenzen ist wieder 1 kHz.
-Unter 200 Hz ist das Ohr derart unempfindlich, dass es die Quelle nicht mehr orten kann.
-Ein Audi A2 1,2 produziert bei 130 km/h ca. 71dbA. Die anderen A2 sind ca. 2 - 3 dbA lauter(insbesondere der alte 1,4TDI).
-Bei 10 minütiger Beschallung mit 125dbA erfährt das Gehör irreparable Schäden.
-Würde man das rosa Rauschen in Hoch- und Tiefpaßspektrum aufteilen, so das für jeden Bereich ein jeweiliger Treiber die gleiche Leistung übertragen würde, so läge die Trennfrequenz bei ca. 180 Hz.(Nachweis bleibe ich mal schuldig)
Was bedeutet dies real:
-Lärm beeinträchtigt die geistige Leistungsfähigkeit und gefährdet die Sicherheit beim Fahren(wer hätte das gedacht)
-Die serienmäßig eingebauten Lautsprechersysteme der Fahrzeughersteller taugen in der Regel nichts. Trennfrequenzen zwischen Hoch- und Tieftöner liegen in der Regel bei ca. 3 kHz. Der Tieftöner überträgt nach rosa Rauschen gemessen über 95% des Hörspektrums, nach weißem Rauschen über 72%. Der für das Hörerlebnis wichtige Spektrallteil von 300Hz bis 3,4 kHz wird nahezu voollständig vom Tieftöner übertragen.
-Wo aber sitzt der Tieftöner? Richtig, bei den Füßen. Offensichtlich leiden die Entwickler, die die Soundsysteme herkömmlich in die Türen entwickeln unter einer anatomischen Besonderheit und haben ihre Ohren an den Knöcheln. Das mittel- und hochfrequente Abstrahlverhalten der verwendeten Konuslautsprecher(logisch, was anderes gibts bis 3kHz nicht) ist auch sehr direktional bzw. nicht zirkular. Das Chassis strahlt in den Fußraum und an den Mittelton ab, und reflektiert von da irgendwie hässlich an die Ohren. Es kommt zum berühmten Klang "wie aus dem Klo".
Was bringt nur marginal etwas?
-Hochtöner versetzen, besseren Hochtpner verwenden. Ich verbessere nur 5 - 30% des Spektrums. Da Hoch- und Teiftöner dann in der Regel dann noch weiter auseinder sitzen, ist das Klangbild bisweilen noch etwas zerrissener.
Was bringts eher?
-Einen Mittel-Hochtöner verwenden, der das Spektrum von 300Hz bis 15kHz übertrgät und diesen an entsprechend optimaler Hörposition im Fahrzeug anbringen(A-Säule, oder meinetwegen noch Aussenspiegelabdeckung)
-Ich selbst habe unter Änderung der Weiche ein Omnes Audio BB2.1 ausprobiert, habe den Einbau dann aber doch nicht vorgenommen, weil s. u.
Warum ist das alles nicht wichtig?
-Wegen des Störspektrums während der Fahrt. Das wissen auch Fahrzeughersteller. Man gewöhnt sich an den Klang seiner Schepperkiste. Schlechter Sound wird so richitg nur bei abgestelltem Motor wahrgenommen. Auch Tiefpaßorgien(Umtz- Umtz - Umtz) nimmt man beim Fahren in der Regel nur zeitlich begrenzt war(Flaniermeile, Disco etc.).
Wie kann man sein akustisches Erlebnis noch entscheident verschlechtern?
-Indem man in die hinteren Türen weitere Lautsprecher einbaut - wiederspricht dem Idealbild der Punktquelle noch mehr. Ist höchstens (s. u.) für unter 200 Hz sinnvoll.
Mögliche Lösung:
-Ich habe an den Rearverstärker meines Navis(Blaupunkt Travelpilot Rome 55E) einen geschlossenen Kopfhörer Sennheiser HD230(2 Wege, geschlossen, ca. 20 Jahre alt, Nachfolger HD250 Einweg) angeschlossen. Verbesserung des Störabstandes, Klirrfaktors etc. Nachteil natürlich(und bevor hier die Diskussion losgeht): Darf man während der Fahrt damit fahren? Der Gesetzgeber drückt sich hierzu nicht eindeutig aus, verbietet nicht das Tragen von Kopfhörern explizit, spricht sinngemäß aber vom Verbot von sicht- und sicherheitsgefährdenden Umbaumaßnahmen.
-Noch interessanter wäre natürlich die Verwendung eines aktiven Sennheiser PXC 350 oder 450, der aber wahrscheinlich 3- und nicht 4-polig ist und sich somit für den Rear Ausgang nicht eignet.
Aus den oben genannten Gründen halte ich die hier im Thread gezeigte Lautsprecheranordung für gut.