Hallo miteinander,
jetzt möchte ich auch mal meinen Senf zu dem Thema geben:
Wir bauen auch gerade einen A2 TDI auf Elektro um. Wir haben im Sommer 2017 (seitdem bin ich auch hier angemeldet und seit neuestem auch Clubmitglied) einen mit Motorschaden (Turbolader) und guter Ausstattung gekauft, einige Teile neu lackieren lassen und seitdem bin ich mit dem Umbau beschäftigt. Es eilt eigentlich nicht, aber irgendwann in den nächsten Monaten soll das Ding schon mal fertig werden.
Ich beschäftige mich schon viele Jahre mit der Idee, ein älteres gutes Auto umzubauen, dabei ist mir immer wieder der A2 eingefallen. Im Sommer 17 kam ich durch einen Zeitungsartikel auf Heiko Fleck; zunächst schreckten uns die hohen Preise ab, nach einigem Überlegen entschlossen wir uns aber doch, das Projekt zu wagen.
Eines möchte ich dabei unbedingt loswerden: Wer sowas macht, um damit Kosten zu sparen oder finanziell ein Schnäppchen zu machen, der braucht damit gar nicht anzufangen, ohne Idealismus geht sowas nicht. Romulus hat sogar Arbeitsstunden erwähnt, die vergütet/amortisiert werden sollen --> ???? Die habe ich jetzt dummerweise vergessen, aufzuschreiben...
Die Rechnung von Janihani reicht bei uns nicht, bisher haben wir (ohne das Auto selbst) knapp 15.000 € an Heiko bezahlt (davon 7.500 € für 5 gebrauchte Tesla-Akkus), rund einen Tausender fürs BMS und brauchen noch ein Ladegerät. Ich lasse gerade 2 Aluboxen für die Akkus schneiden und schweißen, da werden sicher auch noch ein paar Hunderter fällig. Dann will der TÜV noch was, alles in allem werden wir dann wohl von 20.000 € nicht mehr so arg weit weg sein.
Die Reichweite wird im Sommer wohl so ca. 200 km betragen, im Winter vermutlich nicht mehr als 150. Wie das mit den Ladesäulen wird, stellt sich noch heraus. Mittelfristig sollen die Akkus zumindest teilweise mit der eigenen PV-Anlage geladen werden oder mit dem überschüssigen regenerativ erzeugten Strom, für den wir laut einem heutigen Zeitungsartikel unvorstellbar viel Geld zum Fenster rauswerfen: "Entschädigungsansprüche stark in die Höhe gewachsen: Im Jahr 2017 waren es laut Bundesnetzagentur 610 Millionen Euro" (https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Verbraucher-zahlen-fuer-Strom-den-es-gar-nicht-gibt-id52908916.html).
@Heinix57: Ich denke schon so wie Du; wegen der hohen Preise für die Akkus wird es aber wohl nichts werden mit 50 Autos und immer gleichem Bausatz - so sehr ich mir das auch wünschen würde. Ich glaube, Artur hat schon mal zu einem ähnlichen Vorhaben aufgerufen, aber da kam wohl nix zusammen. Auch die erhoffte Preisprognose für die Akkus des Sion hat sich zerschlagen - ich hatte vor gut 2 Jahren mal ein Gespräch mit den Gründern von Sono Motors in deren Büro in München und hab das Projekt auch gefördert. Die sind jetzt auch etwas ernüchtert worden.
Fazit: Entweder man zahlt das oder man fährt weiter Verbrenner, das sehe ich genauso wie Stephan JX.
Auch in Punkto Ökobilanz schließe ich mich Stephan an und sehe diese bei unserem A2 als relativ gut an: Der wäre mit 290.000 km wohl verschrottet worden und ich rechne nicht damit, dass er "nur" noch 10 weitere Jahre fährt, sondern als gut verarbeitetes "Oberklassenauto" (Audi halt) vielleicht eher doppelt so lang (mein A6 Allroad ist auch schon 15 und fährt bestimmt noch 5-10 Jahre) . Meine Tesla-Akkus stammen wohl aus einem Totalschaden und werden nun recycelt, es geht also um Neuteile wie Motor, Controller und Zubehör. Ein komplett neues E-Auto verschlingt sicher ein Vielfaches von Ressourcen.
@AL2013: "Elektroauto ... fährt nicht weit genug" --> das ist relativ. Ich würde sagen, da sind wir total verwöhnt und das heutige Tankstellennetz (das übrigens schon mal viel dichter war) ist auch nicht von heute auf morgen entstanden.
Zum Verbrauch: Was man so liest, verbrauchen E-Autos ungefähr 15 kWh pro 100 km, da dürfte wankmil mit 20 etwas arg hoch liegen. Beim A2 und dem niedrigen Gewicht von nur gut 1000 kg rechne/hoffe ich, vielleicht unter die 15 zu kommen.
An die E-A2-Fahrer: Wieviel braucht Ihr denn so im Schnitt?
Viele Grüße
Martin