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Prius gegen A3 FSI gegen Golf TDI


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[sizept=18]Antriebsvergleich:[/sizept] Fährt man mit Hybriden besser?Welches Sparkonzept bringt am meisten? Im Praxisvergleich treten die japanischen Hybridmodelle Honda Civic IMA und Toyota Prius gegen den Golf 1.9 TDI und den Audi A3 1.6 FSI an.

 

Noch gilt der Diesel als die unbestritten sparsamste Antriebsquelle für Automobile. Doch das muss nicht so bleiben. Mit Hybrid-Technik, der Kombination von Verbrennungsmotor (Benziner) und Elektroantrieb, wollen die Japaner den Diesel toppen. Aber auch der klassische Ottomotor bietet noch Sparpotenzial. Der VW-Konzern versucht dieses mit Direkteinspritzung und Schichtladung, dort mit dem Kürzel FSI geadelt, zu aktivieren.

 

Schaut man auf den Gesamtverbrauch des ECE-Fahrzyklus, so scheinen die Japaner auf dem richtigen Weg zu sein. Mit 4,5 (Prius) und 4,9 (Civic IMA) Litern auf 100 Kilometer lassen sie den anerkannt sparsamen Golf 1.9 TDI (5,1 L/100 km) deutlich hinter sich, vom Audi FSI (6,5 L/100 km) ganz zu schweigen. Praxisverbrauch mit Abweichungen Doch Normverbrauch ist nicht Praxisverbrauch, wie die Erfahrung lehrt. Darum unterzog auto motor und sport die vier Testkandidaten gleich einem ganzen Spektrum hier zu Lande üblicher Fahrprofile. Neben der auto motor und sport-Normrunde wurden ein mehrstündiger Stadtverkehr, ein zügiger Landstraßen-Trip sowie zwei Autobahn-Distanzen – die eine verhalten, höchstens mit Richtgeschwindigkeit (130 km/h), die andere mit maximal möglichem Tempo – absolviert.

 

Das Ergebnis weicht zum Teil erheblich von den Normwerten ab. Doch das kommt nicht ganz unerwartet: Gerade die Hybrid-Autos profitieren am meisten vom ECE-Fahrzyklus mit seinem hohen Leerlaufanteil und den häufigen Beschleunigungs- und Bremsphasen.

 

Dort generieren sie ihren wesentlichen Verbrauchsvorteil. Im Stand schalten sie den Motor ab. Verbrauch gleich null. Im Schiebebetrieb bremsen sie elektrisch und laden ihre Batterien auf. So speichern sie kinetische Energie, die sonst als Verlustwärme im Motor oder in den Bremsen abgeschrieben werden muss. Als Energiespeicher dient beiden je ein Nickel-Metallhydrid-Akku hoher Leistungsdichte, der jeweils im Heck hinter den Sitzen untergebracht ist.

 

Die mit moderatem Tempo gefahrene auto motor und sport-Normrunde und die Prüfung im Stadtverkehr kommen dabei im Fahrprofil dem ECE-Zyklus am nächsten. Die beiden Hybriden unterscheiden sich hier im Verbrauch nur unwesentlich und unterbieten den Audi FSI mit günstigen Werten zwischen 5,4 (auto motor und sport-Normrunde) und 6,3 L/100 km (Stadtverkehr) klar.

 

Aber der Golf TDI kann dies noch besser: Mit 4,9 L/100 km auf der Normrunde und 5,5 L/100 km im Stadtverkehr schlägt sein sparsamer Pumpe-Düse-Diesel die elektrisch unterstützten Benzin-Hybriden auch ohne Start-Stopp-Automatik deutlich. Überlandfahrt: Vorteil Prius Auf der flüssig gefahrenen Überlandtour profitiert vor allem der Prius von seiner intelligenten Leistungsregelung, die den Verbrennungsmotor stets im verbrauchsgünstigsten Bereich hält. Schaltvorgänge entfallen dank dem elektrisch gesteuerten Planetengetriebe, und der Motor läuft, ähnlich wie bei einem stufenlosen CVT-Getriebe, mit annähernd konstanter mittlerer Drehzahl. Das ist gewöhnungsbedürftig.

 

Der A3 verbraucht hier wieder am meisten, hält sich auch auf der Autobahn nicht zurück, während der Golf in beiden Disziplinen die Bestmarken setzt. Bei schneller Autobahnfahrt, wo elektrische Energie-Rückführung (Rekuperation) bei den Hybriden nur selten stattfindet, ist die Differenz am größten.

 

Dass sich die beiden Japaner in dieser für Hybrid-Autos ungünstigen Disziplin dennoch wacker schlagen, liegt vor allem an ihrem sehr niedrigen Luftwiderstandsbeiwert (Luftwiderstandsbeiwert 0,26 beim Prius, 0,28 beim Civic IMA) und an der auf Schongang ausgelegten, langen Gesamtübersetzung.

 

Die Fahrleistungen im oberen Geschwindigkeitsbereich leiden bei den Hybriden dazu noch unter den relativ kleinen und leistungsschwachen Verbrennungsmotoren. Denn die beim Anfahren und Beschleunigen so wirksame elektrische Unterstützung entfällt bei hohem Dauertempo fast völlig. Für den Prius mit seinen 57 kW (78 PS) bedeutet dies eine Höchstgeschwindigkeit von nur 170 km/h. Auch an Autobahnsteigungen fehlt es den elektrisch unterstützten Zwittern an Leistung. Meist sind die Batterien schon vor dem Ende des Anstiegs erschöpft, wobei der Elektrospeicher des Prius etwas länger durchhält als der des Honda. Zweifellos wird hier besonders deutlich, dass man Leistung und Drehmoment von Hybrid-Aggregaten keinesfalls addieren darf.

 

Hybridantriebe bieten dem Diesel durchaus Paroli

 

Doch es geht ja in erster Linie um Verbrauch. Und hier haben die beiden Hybrid-Modelle von Honda und Toyota demonstriert, dass sie in bestimmten Betriebsbereichen durchaus in der Lage sind, dem Diesel Paroli zu bieten. Dabei fällt auf, dass die einfache Honda-Lösung mit einem schmalen, nur 6,5 kW (neun PS) starken Elektromotor annähernd gleich gute Ergebnisse bringt wie die aufwendige Hybrid-Technik des Toyota Prius mit großem Elektromotor und zusätzlichem Generator.

 

Der Audi A3 FSI, als Benzin-Konkurrent mit Direkteinspritzung und Schichtladung gefordert, bleibt im Verbrauch weit hinter den Hybriden und auch den Erwartungen zurück. Erschwerend kommt hinzu: Die Leistungsentfaltung und die Akustik des Magerkonzept-Motors macht nicht unbedingt Laune. So stellt sich nicht zum ersten Mal die Frage, ob die VW-FSI-Technik in ihrer jetzigen Form ihr Geld wert ist, zumal ihr Spareffekt durch das zwingend notwendige, schwefelarme Super Plus annähernd kompensiert wird.

 

Sein Geld in jedem Fall wert ist der Golf TDI. Er verbraucht immer wenig, verlangt keinen speziellen, ökonomisch ausgeprägten Fahrstil und profitiert bei den Kraftstoffkosten zudem vom niedrigen Dieselpreis. Hier kann man nichts falsch machen, vor allem wenn ab Herbst endlich auch der Rußpartikelfilter lieferbar sein wird. Bleibt die Frage: Warum gibt es eigentlich noch keinen Diesel-Hybriden?

 

Datum: 26.03.2004 Text: Gert Hack Foto: Hans-Dieter Seufert

Habe den Artikel mal abgeschrieben, sonst ist er verloren.Mütze - Schreiber vom Dienst ;)
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Moin moin,

 

ich bin den Prius schon gefahren, ich hatte ihn als Leihwagen als mein Yaris (Vorgänger des A2) zur 60000Km Inspektion war.

 

Ich war vom Prius ganz begeistert, forsche Fahreweise Überland und trotzdem nur 4,5 Liter gebraucht, leider ist er preislich etwas ausserhalb meines Budgets.

 

Aber die Technik hat mich begeistert.

 

Karsten

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Das Antriebskonzept sollte Audi mal bringen - vielleicht im Nachfolger des A2?

Das Auto sollte dann aber nicht wesentlich größer sein, als der A2, vielleicht 10 cm länger (mehr Beinfreiheit hinten/wahlweise größerer Kofferraum). Vielleicht wahlweise auch mit Automatikgetriebe. An der Optik braucht Audi nichts zu ändern.

 

Aber da habe ich wenig Hoffnung.

 

 

Viele Grüße,

 

Harlekin

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Die Gesamtenergiebilanz ist nicht so gut. Battarien, Schwermetalle, doppelter Antrieb, Energieaufwand zur Herrstellung der zusätzlichen Teile. Für den Kurzstreckenbetrieb ist der E-Antrieb völlig ungeeignet. Ein Nachladen aus der Steckdose ist unumgänglich. Der Motor schafft das nicht. Da wird Energie (aus meist fossielen Quellen) zum zigsten Mal gewandeld und am Schluß hat man einen Wirkungsgrad unter alles S...

Das kann nicht der Weisheit letzter Schuß sein

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