Hallo Leute,
ich hab mich endlich auch mal hier angemeldet und versuch jetzt hier mal alle aktuellen Infos zum Thema in einen Beitrag zu stopfen
Erstmal die Links zu den Threads in den Nachbarforen:
[ibiza-Forum.de] H&R Stabilisator-Kit Nr. 33325-3: ø 20mm vorne, ø 25mm hinten - Einbau und Fahrberichte
[Polo6R.info] H&R Stabi-Kit 33325-3: ø 20mm vorne,ø 25mm hinten,inkl. TÜV!
[Fabia4Fun.de] H&R Stabi-Kit 33325-3: ø 20mm vorne, ø 25mm hinten
[A1talk.de] H&R Stabilisator-Kit Nr. 33325-3: ø 20mm vorne, ø 25mm hinten, Einbau und Fahrbericht
Angefangen haben die alle mit der Mitteilung, dass für die PQ25 Fahrzeuge (Audi A1 8X, Seat Ibiza 6J, VW Polo 6R) ein Stabikit von H&R auf den Markt gekommen ist: vorne ø 20mm, hinten ø 25mm, nicht verstellbar.
Interesse haben aber vor allem die Fahrer der PQ24 Modelle (A2, 6L, 9N, Fabia 6Y) gezeigt, genauso wie ich. Also bei H&R nachgeforscht und rausgefunden, dass die damals das Stabikit für den CUP Polo (9N3) gefertigt haben.
Dies beinhaltet einen 3-fach verstellbaren 22mm Fronstabi und ebenfalls einen 25mm Heckstabi.
(Die Sieger bei den Rennen sind vorne immer die weichste Einstellung gefahren.)
Auf meinen Nachdruck hin, wird H&R jetzt das Stabikit beim TÜV prüfen lassen und produzieren, theoretisch soll es in 2-3 Monaten erhältlich sein. Ob die 3-fach Verstellbarkeit auch in Serie übernommen wird, weiß ich noch nicht. Hab schon 3mal angerufen, aber in dem riesen Haufen findet sich schwer der richtige Mann...
Wie auch immer, mal zum Fahrverhalten: Das wird erheblich verbessert.
Entscheidend dafür ist der Heckstabi. Der 25mm H&R Heckstabi verdoppelt in etwa die Stabiwirkung der weichen (10N/mm) Hinterachse!
Ich zitier mich jetzt einfach mal bzgl. der Auswirkungen aufs Fahrverhalten:
"Ich versuch mal das Fahrgefühl zu beschreiben:
* Ohne das Stabikit, also ohne Heckstabi muss man viel lenken. Lenken, um die schwere Front in die Kurve zu zwingen. Man spürt, dass die Hinterräder einfach nur geradeaus rollen, genauso wie es auch die Vorderräder versuchen. Man quält das Auto in die Kurve und merkt, wie man seitlich in den Sitz gedrück wird. Die gefühlte Drehachse des Autos liegt irgendwo im Bereich der Rücksitzbank.
* Mit dem Stabikit, also mit Heckstabi muss man spürbar weniger lenken. Das Auto folgt leichtfüßig und spontan den Lenkbewegungen, einfach weil das Heck immer leicht mitlenkt, ohne dabei auszubrechen. Man lenkt, und das Auto dreht sich fast von selbst in die Kurve ein. Man merkt jetzt auch, dass man sich mit dem Auto mitdreht, statt nur zur Seite gezerrt zu werden. Die gefühlte Drehachse liegt jetz eher im Bereich des Schaltkaufs, also direkt neben einem! Das macht unbeschreiblich viel Spaß, jeder der die Möglichkeit dazu hat, sollte ein Ibiza/Polo/A1 mit Heckstabi unbedingt mal probefahren!"
Ich habe zu Vergleichszwecken mal die Auswirkungen des Heckstabis analysiert. Der Bildvergleich zeigt sehr schön, dass auf der Kurveninnenseite das Hinterrad entlastet und dafür das Vorderrad belastet wird. Da bei statischer Kurvenfahrt die Achslasten konstant sind, wird an der Hinterachse das kurvenäußere Rad um den Betrag mehr belastet, um den das kurveninnere Rad entlastet wird. An der Vorderachse verhält es sich genau anders herum. Durch das leichte Fahrzeugheck beim Fronttriebler reicht hinten das kurvenäußere Rad für die Seitenführung aus. Die schwere Fahrzeugfront ist dafür bzgl. der Radlastverteilung ziemlich günstig belastet und kann dementsprechend viel Grip aufbauen. Deshalb erhöht ein extra Heckstabi nicht nur die Agilität, sondern auch die Kurvengeschwindigkeiten. (das simuliere Modell hatte eine 59:41 Gewichtsverteilung, der A2 ist wohl etwas frontlastiger.)
Zum Abschluss noch ein Video von Whiteline, welche wohlgemerkt nur nen 20mm Heckstabi verbauen:
Ich selbst fahre aktuell den 23mm Jabbasport Heckstabi, die weiche Hinterachse (hatten wohl alle A2) und vorne den 20mm Serienstabi der Topmodelle, das erzeugt schon eine ordentliche "Stiffness", wie die Engländer sagen
Von mir abschließend noch ein Video vom "freien Fahren" auf dem Autodrom Most (CZ). Da sieht man sehr schön, wie sich das Auto mit Heckstabi verhält:
gas geben -> untersteuern
gas halten -> neutral
gas sanft weg -> eindrehen
gas hart weg -> drift
(Bei 1:02 und vor allem bei 1:15 hört man das defekte rechte hintere Radlager ganz gut, eigentlich in allen langen Linkskurven...einfach nicht beachten )
Bei 2:23 und 6:30 konnte ich nicht widerstehen und bin hart statt zart vom Gas gegangen
Der schönste Drift des Tages war bei 6:05, da hab ich recht scharf eingelenkt und bin vergleichsweise sanft vom Gas, er kam langsam rum und ich hab ihn übers Gaspedal sehr lange in nem leichten Drift gehalten, das war schon sehr geil
Im Trockenen und mit anständigen Reifen kommt der Hintern natürlich nicht so schnell, nur bei Regen sollte man am Limit dann aufpassen, weil nach etwas Untersteuern dann recht zügiges Übersteuern kommt - irgendwo sind dann eben die physikalischen Grenzen.