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Ausgestorbene Autos


Auditom

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Naja, aber auch wieder angemessen unterschätzt!

 

"Doch der A2 ist nicht der einzige Kleinwagen, der in diesem Jahr im Audi-Imperium ohne Nachfolger aufs Altenteil gefahren wurde. Auch bei der spanischen Tochter Seat fehlt künftig das untere Ende der Modellpalette, weil der Arosa seinen Ausstand gibt. "

 

Da liegen ja wohl größenmäßig Welten zwischen Arosa und A2.

Hier wird aber suggeriert, die beiden würden in einer Liga spielen....was ja definitiv nicht stimmt.

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Ich habe den Artikel mal komplett kopiert, so das er uns nicht verloren geht ;).

 

Mütze - der mitdenkt 8)

 

AUSGESTORBENE AUTOS

 

Brumm zum Abschied leise Servus

 

Von Tom Grünweg

 

Nur was stark ist, kann auf Dauer überleben. Das gilt offenbar nicht nur in der Evolutionstheorie, sondern auch in der Automobilindustrie. Sehr zum Leidwesen ihrer Fans sind deshalb einige Fahrzeugmodelle in diesem Jahr buchstäblich auf der Strecke geblieben.

 

Die automobile Welt wird immer bunter. Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht ein halbes Dutzend neuer Modelle für sich in Anspruch nehmen, wieder eine Nische gefunden und einen Trend gesetzt zu haben. Doch nicht alle Neuheiten sind auch von Bestand. Während auf der einen Seite lauthals Premieren gefeiert werden, schleichen sich auf der anderen Seite regelmäßig ein paar Fahrzeuge vom Markt, die auf Nimmerwiedersehen in der Gebrauchtwagenstatistik untergehen. Sei es aufgrund der lahmenden Nachfrage, wegen einer Neuausrichtung der Markenphilosophie oder infolge der wirtschaftlichen Schieflage des Herstellers. Obwohl sie teilweise über viele Jahre das Bild eines Unternehmens mitgeprägt haben, bleiben sie ohne Nachfolger.

 

AUSSTERBENDE AUTOS: DIE LETZTE AUSFAHRT

 

Der lauteste Nachruf am Jahresende 2005 gebührt Rover und MG - schließlich gehen dort nicht nur Modelle, sondern gleich die ganzen Marken verloren. Mit dem Bankrott des letzten britischen Großserienherstellers in diesem Sommer endet die lange Geschichte der Kleinwagen Rover 25 und 45, die noch auf der vorvorletzten Generation des Honda Civic basieren, ebenso wie die Karriere von Limousine und Kombi des Rover 75, die unter tatkräftiger Mithilfe von Interimsinhaber BMW entwickelt wurden. Und natürlich ist damit auch Schluss für die Sportversionen bei MG und für den MG TF, der einstmals den neuen Run auf die Roadster mit initiiert hatte.

 

In der Zulassungsstatistik ist das kein großer Verlust. Schließlich meldet das Kraftfahrtbundesamt (KBA) für die Zeit von Januar bis November nur noch knapp 1900 Neuanmeldungen und stempelt MG Rover mit einem Minus von 53,7 Prozent zum Verlierer des Jahres. Doch liegen die Briten damit in absoluten Zahlen noch über Ssangyong, den US-Modellen von General Motors, Bentley, Maserati und Ferrari - allesamt Marken, auf die man ja auch nicht verzichten möchte. Und auch die einzelnen Modellreihen haben sich angesichts der Misere eigentlich ganz tapfer geschlagen. So stehen in den KBA-Daten für 2005 immerhin noch 548 Rover 75 und MG ZT, 757 Rover 25 und MG ZR, 323 Rover 45 und MG ZS und 258 Roadster.

 

Mit Vollgas in die letzte Kurve

 

Aber nicht nur den Briten trauern die Fans nach. Auch bei anderen Herstellern haben in diesem Jahr mehrere Modelle die Ausfahrt in die Geschichte genommen. So geht bei Renault mit dem Modellwechsel des Clio endgültig die Karriere des Rennknirpses Clio V6 zu Ende. Der brachiale Kraftprotz, der seinen 254-PS-Motor dort trug, wo sonst die Rückbank festgeschraubt ist, wurde im Dezember 2000 vorgestellt und insgesamt knapp 3000 Mal gebaut. Nach Deutschland allerdings wurden kaum 200 Exemplare verkauft - im besten Jahr (2003) waren es 77 und im letzten immerhin noch 14. Zwar stünde dem Formel-1-Weltmeister ein wenig Sportlichkeit ganz gut zu Gesicht. Doch der neue Clio Sport muss mit vier Zylindern und zwei Liter Hubraum klar kommen. Denn "solch teure Spielereien wie den Clio V6, die vor allem dem Image und weniger der Bilanz dienen, will sich heute in der Zentrale niemand mehr leisten", hört man bei den Franzosen.

Ebenfalls als teure Spielerei entpuppt hat sich der Audi A2, mit dem die gewichtssparende, aber kostspielige Aluminiumkarosserie seit Januar 2000 in ein Volumensegment übertragen werden sollte. Doch weil der Alu-Zwerg offensichtlich am Zeitgeist vorbei designt war und für einen Kleinwagen viel zu teuer gewesen ist, haben die Bayern die Produktion vor einigen Wochen eingestellt - und auf die Entwicklung eines Nachfolgers vorerst verzichtet. Obwohl der A2 gemeinhin als Flop gilt, wären manch andere Hersteller mit seiner Bilanz wohl gar nicht unzufrieden. Immerhin wurden in knapp fünf Jahren beinahe 180.000 Autos gebaut, von denen gut die Hälfte in Deutschland verkauft worden sind. Selbst für das finale Jahr meldet Audi in der Heimat noch mehr als 8500 Kundenaufträge.

Ein sparsamer Pragmatiker nimmt leise Abschied

 

Doch der A2 ist nicht der einzige Kleinwagen, der in diesem Jahr im Audi-Imperium ohne Nachfolger aufs Altenteil gefahren wurde. Auch bei der spanischen Tochter Seat fehlt künftig das untere Ende der Modellpalette, weil der Arosa seinen Ausstand gibt. Ein so kleines und leidenschaftsloses Fahrzeug, so argumentiert man in Ingolstadt und Barcelona, passe nicht mehr zum Leitbild der sportlichen Marke, die mit dem feurigen Blut und nicht mit den leeren Kassen des Südens assoziiert werden will.

 

Dennoch wird Seat etwas fehlen. Schließlich wurden seit Produktionsbeginn 1997 fast 200.000 Exemplare des Arosa produziert, von denen die meisten in Deutschland verkauft wurden. Weil die Deutschen den Arosa also offensichtlich mögen, obwohl er nicht mehr zum Markenbild passt, hat die Zentrale in Mörfelden vorgesorgt: "Mitte 2004 wurde die Produktion des Arosa eingestellt, Seat Deutschland hat aber vorsorglich ein 'gutes Quantum' an Arosa auf Lager genommen", sagt Harald Linke aus der Presseabteilung und stellt deshalb auch für 2005 noch einmal 650 Zulassungen in Aussicht.

 

Dann ist aber wohl endgültig Schluss. Zumindest aus den Preislisten und von der Website ist der kleine Spanier mittlerweile verschwunden. Dabei trifft der Verlust nicht nur Seat, sondern auch den Mutterkonzern Volkswagen, wo bis vor einem Jahr als Zwilling des Arosa der Lupo verkauft wurde. Doch während bei Seat bislang kein Lückenfüller in Sicht ist, hat in Wolfsburg der brasilianische Fox die Rolle des günstigen Einstiegsmodells übernommen und macht seine Sache richtig gut. So führt das KBA für 2005 zwar noch rund 5200 Lupo, aber bereits mehr als 23.000 Fox.

 

Abschiedsreden schreiben können in diesen Tagen auch die Frischluft-Fans, die sich mit dem Ende der Cabrio-Saison gleich von drei Roadstern trennen müssen, ohne dass es einen direkten Nachfolger gibt. So hat Opel nach fünf Jahren und 7000 Exemplaren die Produktion des Speedsters in diesem Sommer eingestellt. Statt des kompromisslosen Mittelmotor-Sportlers fährt im nächsten Jahr ein weichgespülter Zweisitzer ins Angebot. Bei Smart wurden vor kurzem mangels Nachfrage und Rentabilität die Bänder für den Roadster und das Roadster-Coupé gestoppt, von denen in den letzten zweieinhalb Jahren nur 35.000 Autos gerollt sind. Und bei Fiat hatte in diesem Jahr die Barchetta ihren letzten Sommer. Zwar wurde die Produktion nach fast zehn Jahren und beinahe 60.000 Einheiten schon Ende 2004 eingestellt, doch haben die Verkäufer noch ein paar Exemplare in dieses Jahr gerettet.

 

Roadster-Restposten abzugeben

 

So zeugt die deutsche Statistik für 2005 immerhin noch von 250 Nostalgikern, die sich den Italo-Roadster gesichert haben. Viele italienische Gelegenheiten wird es - zumindest für einen Neuwagen - in dieser Preisklasse so schnell nicht mehr geben. Zwar hört man in Turin immer mal wieder von ein paar Designskizzen für einen Nachfolger. Doch angesichts der trüben Kassenlage steht ein neuer Roadster auf der Prioritätenliste von Fiat nicht sonderlich weit oben. Wer den Himmel über Italien sehen will, der muss deshalb Alfa fahren und dort auf die Premiere des neuen Spider in Genf warten.

 

Auch bei Toyota können die Frischluftfreunde schon mal eine Träne ins Knopfloch stecken. Denn nachdem von Januar bis November nur noch 324 Exemplare des MR-2 in Deutschland zugelassen wurden, läuft bei den Japanern in diesen Tagen die Produktion des Roadsters für Europa aus. In der nächsten Saison sind dann allenfalls noch ein paar Restposten zu haben, heißt es in der Zentrale in Köln. Langfristig allerdings wird sich Toyota aus diesem Segment nicht verabschieden, so dass für die Zukunft wieder mit einem Open-Air-Modell zu rechnen ist, lässt Pressesprecher Karsten Rehmann durchblicken.

 

Doch selbst wenn der Abschied für viele der hier aufgezählten Fahrzeuge endgültig scheint, sind nicht alle Modelle auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Schließlich sind die Chinesen auf großer Einkaufstour und haben sich die Rechte an Rover und MG gesichert. Und auch für den Smart Roadster interessieren sich dem Vernehmen nach einige Hersteller, die den Wagen in Lizenz weiter fertigen wollen. Vielleicht geht es uns deshalb mit dem MG TF oder dem Rover 75 so wie mit dem Opel Frontera. Der kehrte vor einigen Monaten nach vielen Jahren auf dem Altenteil als Landwind aus China wieder zurück ins wahre Autoleben.

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