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[AUA] Motorlagerschrauben potentiell überdreht?


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Geschrieben (bearbeitet)

Guten Abend liebe Community,

 

fie letzten Tage habe ich meinem ersten Auto - einem A2 AUA BJ 2000 mit ~200.000km auf der Uhr - unter anderem aufgrund schwachen Öldrucks - eine erste Generalüberholung verpasst. Dabei wurden Keilrippenriemen, Zahnriemen, Ölpumpe, Wasserpumpe, Ölansaugrohr, alle Rollen und Spanner sowie Thermostat und Doppeltemperaturgeber gewechselt.

 

Nun nach tagelanger Arbeit wollte ich das rechte Motorlager wieder montieren, natürlich bei Audi alle wichtigen zu ersetzenden Schrauben neu besorgt. Nachdem ich nun die drei unteren 23Nm+90° Schrauben erfolgreich festgezogen habe, folgten die drei oberen mit 60Nm+90°. Dabei ging bei zwei von drei Schrauben alles gut, die 90° waren zwar Kräfteraubend, aber wenn es so angegeben ist... Die letzte jedoch ging bei etwa 45° plötzlich leichter zu drehen, weshalb ich sofort aufgehört habe, denke sie hat jetzt trotzdem etwa 60 Hard bekommen...

 

Es handelt sich ja um Dehnschrauben, kann das ein bekanntes Phänomen sein oder waren die 90 Grad doch etwas zu viel des guten? Falls ja, kann mir jemand verraten, wie die TN des Lagerblocks ist, welcher zwischen Motorblock und Motorlager verbaut ist? Dann gehe ich nämlich mal davon aus, dass dessen Gewinde wohl hinüber ist... Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

 

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße

 

Lars

Bearbeitet von L42sZ
Satzbau
Geschrieben

Das sind keine Dehnschrauben und ich halte von den seltsamen Angaben mit Drehwinkel rein gar nichts! Das kurioseste für mich ist immer noch die Schraube an der Kurbelwelle bzw. dessen Angabe.

Geschrieben

Hallo Lars, an meinem Motorhalter war auch ein Gewinde herausgerissen. Ob es an dem Anzugsmoment, oder der Montage beim letzten Zahnriemen-Wechsel liegt, Who knows... Der beste Freund des Mechanikers ist ja zuweilen der Schlagschrauber. Ich halte die vorgegebene Anzugsmethode für die genauere, wenn man denn den Winkel auch genau messen kann. Man blendet dabei die Reibung im Gewinde und an der Anlagefläche des Schraubenkopfes aus. An meinem FSI habe ich die beiden Schrauben mit heilem Gewinde mehrfach gelöst und wieder angezogen, ohne das die verbleibenden Gewinde dabei aufgegeben haben. Die neuen Schrauben würde ich trocken einsetzen und nicht etwa fetten. Schrauben anziehen ist eine Wissenschaft, gerade wenn alles auf Kante genäht wurde. Das Teil läuft bei Audi Tradition unter der Teilenummer: 036199275 AC. (Ohne Gewähr) . Kostet aktuell 76,40.- Euro. Gruß Frank 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Green111:

Hallo Lars, an meinem Motorhalter war auch ein Gewinde herausgerissen. Ob es an dem Anzugsmoment, oder der Montage beim letzten Zahnriemen-Wechsel liegt, Who knows... Der beste Freund des Mechanikers ist ja zuweilen der Schlagschrauber. Ich halte die vorgegebene Anzugsmethode für die genauere, wenn man denn den Winkel auch genau messen kann. Man blendet dabei die Reibung im Gewinde und an der Anlagefläche des Schraubenkopfes aus. An meinem FSI habe ich die beiden Schrauben mit heilem Gewinde mehrfach gelöst und wieder angezogen, ohne das die verbleibenden Gewinde dabei aufgegeben haben. Die neuen Schrauben würde ich trocken einsetzen und nicht etwa fetten. Schrauben anziehen ist eine Wissenschaft, gerade wenn alles auf Kante genäht wurde. Das Teil läuft bei Audi Tradition unter der Teilenummer: 036199275 AC. (Ohne Gewähr) . Kostet aktuell 76,40.- Euro. Gruß Frank 

Hallo Frank, vielen Dank für die Ausführliche Antwort und vor allem die wertvolle Teilenummer!

Ich bin leider schon Sechst-Besitzer, da kann es natürlich durchaus schon vorher passiert sein, dass da jemand herumgepfuscht hat...

Ich werde jetzt erstmal ein wenig so fahren, nach dem herausdrehen und erneut reindrehen hielten die zwei Schrauben immerhin 60Nm aus, dann mit mittelfester Schraubensicherung eingeklebt. Brauche das Auto am Montag und muss noch die Ölwanne und alles was dazu gehört wieder montieren, deshalb die eher etwas unprofessionelle Lösung an der Stelle...

 

Wenn ich dann wieder Zeit dafür habe, werde ich versuchen, alles auf M12 aufzubohren und entsprechende Schrauben aus dem Fahrwerksbereich des A2 zu verbauen, die dürften die 60Nm+90° jedenfalls sicher aushalten. Zur Not kann ich mir dann immer noch einen neue Motorbock besorgen.

 

Viele Grüße

Lars

Geschrieben
Am 5.1.2025 um 17:08 schrieb xrated:

Das sind keine Dehnschrauben und ich halte von den seltsamen Angaben mit Drehwinkel rein gar nichts! Das kurioseste für mich ist immer noch die Schraube an der Kurbelwelle bzw. dessen Angabe.

https://diy-leonmotors.de/drehmoment-angabe-mit-drehwinkel-erklaerung/

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist das Feststellen bereits schadhafter Schrauben bei der Montage. Die reißen nämlich dabei ab!:jaa:

Geschrieben

Bei dieser Methode muss man sowieso immer neue Schrauben verwenden da die Angaben so hoch sind das man sich in der Zugkraftgrenze bewegt was die Schrauben dauerhaft längt. Wenn es Dehnschrauben wären, die sind am Schaft dünner wie eben bei Zylinderkopfschrauben. Aber die Schrauben was Audi/VW da verwendet sind ganz normale. 

 

Hier total abartig was empfohlen wird:

N91048701 M14x1,5 10.9
Altes Drehmoment 90Nm + 90Grad
Neues Drehmoment 150Nm + 180Grad

 

Normalerweise werden laut DIN 234Nm verwendet, was mit dem "alten" Drehmoment auch gut hinkommen dürfte. Jeder schon einmal eine 1/4 Umdrehung nachgezogen hat, nachdem die Schraube "fest" ist, weiß wieviel das schon ist.

Geschrieben

Ganz unkommentiert kann ich meinen ersten Kommentar hier nicht stehenlassen: ich habe an meinem Motorhalter die Schrauben mehrfach gelöst und wieder angezogen, um das Auto aus der Garage raus, und später wieder hereinfahren zu können. Natürlich sollte man sich an die Vorgaben des Herstellers halten, was in diesem Fall einen neuen Halter plus Schrauben bedeutet. Auch die vorgeschriebene Anzugsmethode würde ich verwenden, sobald ich mir sicher bin, dass der Motorhalter nicht erneut gelöst werden soll. Warum? Weil die A2 Entwickler damals vermutlich selbst gemerkt haben, dass man die Schrauben aufgrund der erheblichen Spannkraft nicht mehrfach verwenden sollte und auch weil das Produkt die Testphase genau so durchlaufen hat. Alles was davon abweicht, macht man auf eigenes Risiko. Jetzt aber vielleicht noch der Hinweis, wie man Teile im WWW findet. Einfach mal etka in die Suchmaschine eingeben. Dort findet man Seiten, auf denen man in den original Teilekatalogen suchen kann. Sucht man nach Audi Tradition, findet man eine Seite der noch verfügbaren Teile für ältere Audi Modelle, wie dem A2. Gruß Frank 

Geschrieben

Ich hatte auch schonmal wo die Gewinde defekt war bei auseinander schrauben...

 

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Da hab ich dann für Gewindebuchsen entschieden, wollte Ensat rein machen aber die waren dann nicht lang genug. Heißt selbst welche gedreht in ausreichende länge, ich meine 28mm oder so in etwa. Gewindeeinsatz mit Außen M14x1,5, heißt Feingewinde und vor bohren mit 12,5mm. Also nix Standard aber Innen wie Originale Schraube M10x1,5 Regelgewinde.

 

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Neue Schrauben genommen und war alles wieder Top!

 

 

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