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Versicherungsschrauber


Gast Goggomobil1960

Empfohlene Beiträge

Gast Goggomobil1960
Geschrieben

Hallo,

 

meine Versicherung hätte es anscheinend gerne, wenn ich im Schadens-fall die Reparatur bei einem Vertragspartner der Versicherung machen lasse.

 

Mit "Schmankerln" wie Innen- u. Aussenreinigung, Hol- und Bringdienst

Ersatzfahrzeug versucht sie mich dazu zu überreden. Hört sich erstmals nicht schlecht an.

 

Welche Nachteile handle ich mir dabei ein, es muss welche geben, denn

den Versicherungsfuzzis traue ich nicht!

 

Hat jemand Erfahrungen / Ahnung?

 

Gruss

Th.

Geschrieben

Hallo Goggomobil1960,

 

Du stellst hier im Forum aber ganz schön viele Fragen ... :D

 

Zum Thema Versicherung und deren Vertragspartner:

 

Ich habe einen Freund, der als Meister einen Karosseriebau- und Lackierbetrieb besitzt. Er erzählte mir, dass die Versicherungen mehr Einfluss auf die Reparaturkosten wünschen und deshalb in neuen Verträgen vorschreiben, wo das Auto instandgesetzt wird. Dies gilt aber nur für Kaskoschäden (eigene Schäden). Bei Unfallunschuldigkeit kannst Du dir weiterhin die Werkstatt deines Vertrauen selbst aussuchen.

 

Also ist es durchaus denkbar, dass dein kaputtes Auto z.B. in einer Vertragswerkstatt in Polen instandgesetzt wird - hauptsache billig. Zeitwertgerechte Reparatur nennt man das. Da die Kosten dort viel niedriger sind, können die Versicherungen dir im Gegenzug großzügig Rabatte und einen kostenlosen Leihwagen anbieten. Die Reparaturwerkstätten, die solche Versicherungsaufträge annehmen, werden geknüppelt und müssen die Kostenvorgaben der Versicherungen akzeptieren. Eine echt besch.... Situation für Karosseriebau- und Lackierbetriebe.

 

Die Hauptschuld an dieser Situation habe m. E. die Autohäuser, die bei Unfallreparaturen mächtig Kasse gemacht haben. Nur ein Beispiel: Das Autohaus rechnet gegenüber der Versicherung die Überführung/Rückführung vom/zum Lackierer ab. Tatsache ist aber, dass die Lackierwerkstätten die Fahrzeuge kostenlos bei den Autohändlern abholen und wiederbringen. Manchmal werde auch Neuteile berechnet, obwohl nur die alten Teile ausgebessert wurden. Den durch solche Machenschaften entstehenden Schaden zahlen alle Versicherungsnehmer - also wir.

 

Also, überlege es dir gut - solange Du noch wählen kannst.

 

Gruß

dimahl

Gast Goggomobil1960
Geschrieben

Hallo Dimahl,

 

danke für die ausführliche Rückantwort :]

 

Habe heute sogar noch zwei weitere Fragen eingestellt, irgendwie

fasziniert mich der A2 und das Forum ;)

 

Resüme

Vom ethischen Standpunkt sollte man auf solche Angebote verzichten,

"Lohndumping" bzw. so analog "Keine Teppiche durch Kinderarbeit".

 

Vom ökologischen Standpunkt sollte man verzichten, Autos werden

wg. ein paar Cent Ersparnis durch halb Europa gekarrt.

 

Vom eigenen monetären Standpunkt sollte man auf jeden Fall die

Finger davon lassen, weil man für Peanuts sich qualitativ und damit monitär schlechtere Leistungen aufdrehen lässt.

 

Dann spricht eigentlich recht wenig dafür? Korrekt?

 

Th.

Geschrieben

Ich habe - bei einem Kaskoschaden - mit einem Paderborner "Versicherungsschrauber" (Niggemeyer) gute Erfahrungen gemacht: Sehr großer Betrieb, alles wird hier gemacht; Leihwagen 11 Tage kostenlos; Originalersatzteile; Zusatzarbeiten ohne Berechnung (Mitteilung auf Wunsch per PN).

Es kommt offensichtlich immer auf den Einzalfall an!

Geschrieben

Hi Leute!

 

Klar, die Versicherungen wollen die Unfallfahrzeuge möglichst billig reparieren.

 

Ist es deswegen nicht so, dass die Versicherungen ein Interesse daran haben, dem Kunden, der den Blechschaden hat, entweder Altteile vom Verwerter - Stichwort "zeitwertgerechte Reparatur" - oder nachgemachte Bleche aus minderwertige(re)m Stahl made in Posemukkel ans Auto zu bauen? So weit ich weiß, ist ja der Gebrauchsmusterschutz (bzw. "Designschutz"), mit dem die Autohersteller ihr Monopol für den Ersatzteilhandel (Bleche) rechtfertigen, per EU-Dekret aufgehoben worden.

 

Wenn diese Aussagen unzutreffend sind, möge man mich korrigieren.

 

Gut, dass sich Blechplagiate für den A2 v.a. wg. geringer Stückzahlen nicht rechnen - bzw. noch besser, dass ich z.B. keinen Golf habe... ;)

 

@ dr. cueppers: war der vom Versicherungsschrauber reparierte Wagen ein A2, oder irgendein anderes "Allerweltsauto"? Wenn es ein A2 gewesen ist, würde es mich nicht wundern, wenn auch der Versicherungsschrauber mangels billiger Alternativen zu Originalersatzteilen gegriffen hat (bzw. greifen musste).

 

CU!

 

Martin

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