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StephanJX

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Beiträge erstellt von StephanJX

  1. 3 hours ago, McFly said:

     

    Genau. Man darf sich fragen, wie lange das gut geht. Die Erfahrung (aus Norwegen :D) lehrt, dass am Anfang der BEV-S-Kurve hybride Antriebe mit ziehen, und reine Benzin und Diesel Antriebe verdrängen helfen. Sobald aber der BEV Absatz über 60% liegt, brechen die Absatzzahlen der Hybriden ein.

    Bleibt eigentlich nur die Frage, was Toyota am Ende sein wird: pleite, oder Lieferant von OEM-Teilen für die chinesische Autoindustrie... B| Wir werden sehen... 

    • Daumen hoch. 1
  2. Moin, mal wieder was neues aus Norwegen: seit Anfang Januar testet Statens Vegvesen ein BEV-LKW beim Schneeräumen auf der E6 über das Dovrefjell (Dombås-Oppdal). Geliefert von Designwerk aus der Schweiz, mit 1000kWh Batterie. Oh yeah, man. Normalerweise transportiert der wohl Nahrungsmittel für Nortura, ein großer Lebensmittelgrossist. Das Räumschild haben die wohl nur zum Test montiert.

     

    PS: 1 norwegische Meile (1 mil) sind 10km.

     

    Hier der Artikel zum Schneeräumen:

    https://www.tu.no/artikler/klarer-en-elektrisk-bil-a-broyte-e6-over-dovrefjell-sa-klarer-den-resten-av-landet/543293

     

    Und hier der Artikel über die LKW's, als die letzten Herbst nach Norwegen kamen:

    https://www.tu.no/artikler/verdens-forste-elektriske-lastebiler-med-1000-kwh-batterier-til-norge/537547

     

    • Daumen hoch. 2
  3. 6 minutes ago, zinn2003 said:

    Sind da wirklich alle anderen PKW-Klassen über 1,6/2t nicht dabei? Also Tesla S oder ID Buzz zählen nicht rein?

     

    Doch, die sind auch dabei, wenn sie als E-Auto über 2t wiegen (der Tesla S mit Sicherheit, Gewicht vom Buzz hab ich nicht auf dem Schirm, würde mich aber wundern wenn der unter 2t wiegt) - und das ist gut so, dass die dabei sind. In einer Stadt sind BEV einfach keine Lösung, sondern Ausbau vom ÖPNV und Fahrradwegen.

  4. On 1/24/2024 at 3:56 PM, StephanJX said:

     Und nochmal ein Nachtrag zu der E-Bus Einführung in Oslo. Hab noch etwas mehr herausgefunden.

     

    Die Einführung der elektrischen Stadtbusse geschah ja stufenweise. Testprojekt mit 6 Bussen ab 2017 (4x Solaris 12m, 2x BYD 18m): keine Probleme, auch nicht im Winter. Dann zwei größere Einführungen in 2019 und 2020 (jeweils gute 20, anscheinend nur BYD 18m): keine Probleme. Im Dezember 2023 wurden 78 Busse neu in Betrieb genommen (alles Solaris): die hatten die normalen Kinderkrankheiten in der ersten Woche, was schlecht geplant mit der Kältewelle war. Die laufen jetzt aber. Davor wurden aber im April 2023 noch 183 neue Busse in Betrieb genommen, und die scheinen tatsächlich im Winter ein ganzes Stück mehr Energie zu verbrauchen als der Hersteller angegeben hat. Und was sind das für Busse? Jo... der neueste Typ von MAN. Deutschland abgehängt... O.o Und dann wartet Oslo noch auf 78 Busse von Ebusco, die hätten eigentlich auch im Dezember in Betrieb gehen sollen, aber da hat der Lieferant Lieferschwierigkeiten. Die kommen jetzt irgendwann in 2024.

     

    Da kommt aber nochwas dazu: bei der Ladeinfrastruktur hat es auch gehakt (nicht nur der eine Trafoausfall): da gab es wohl einen Fehler in der Firmware eines Ladeparks, der, sobald die Temperatur unter -12Grad abfiel, die Ladesäulen wegen Überhitzung abgeschaltet hat... wie geil ist das denn... Ausserdem wohl auch Kondensationsprobleme an einigen Ladepunkten. Hab aber leider nicht rausgefunden wer genau da der Lieferant ist.

     

    Mal sehen, wie die die MAN-Busse auf Spur kriegen. I'll keep you posted.

     

    Moin, hier mal wieder ein Update zu den BEV Bussen in Oslo, und eine Korrektur zu meinem letzten Post.

     

    1. Die 183 Busse von April waren wohl Solaris, und wenn ich meine Infos dann richtig interpretiere, dann sind das wohl diese, die hauptsächlich Probleme mit der Kälte hatten. MAN: sorry.

    2. Die 78 Busse vom Dezember sind MAN, und die haben wohl - und jetzt kommt es - eine Wärmepumpe.

    3. Die Busse, die von Ebusco jetzt noch geliefert werden sollen, haben wohl auch eine Wärmepumpe.

    4. Ein Teil der Testflotte bis 2022 hatte Wärmepumpen, ein anderer Teil Dieselheizungen. Beide Lösungen hatten keine Probleme mit den Reichweiten.

     

    Wärmepumpe oder nicht - wie kommt es dazu, dass 183 Busse ohne WP bestellt wurden? Ja... da sag ich ja nur: "Ausschreibungskriterien". Die 183 Busse sollen hauptsächlich in der Innenstadt eingesetzt werden. Die Kriterien bei der Vergabe waren etwas unterschiedlich gewichtet, aber hauptsächlich war gefragt nach Preis, Anzahl Fahrgäste, und Zero-Emission. Eine Wärmepumpenlösung hätte weniger Fahrgäste bedeutet (weiss nicht, ob das Gewicht zu hoch wurde, oder ob die so voluminös ist, dass man Platz im Bus opfern muss) und höhere Anschaffungskosten. Eine Dieselheizung war ausgeschlossen wegen Zero-Emission, da hat sich also dann eine direkte elektrische Heizung bei der Vergabe durchgesetzt. Irgendwie ist nämlich nicht nach Reichweite gefragt worden, da das im Testbetrieb nie ein Problem war. Oh Mann (facepalm).

     

    Was lernt man daraus: BEV Busse funktionieren wunderbar auch im kalten Klima, wenn man die richtige Extraausstattung aus der Liste wählt.

     

    Hier mal ein Artikel, der ziemlich viele Hintergrundinfos liefert: https://www.tu.no/artikler/ruter-premierte-energikrevende-losning-i-anbudsrunde-over-halvparten-av-oslo-bussene-mangler-varmepumpe/543158

    • Danke! 3
  5. 8 minutes ago, Unwissender said:

    Können sie aber meinetwegen gerne machen. Denn das hat so gut wie keinen Einfluss auf den Rest der Welt. 

     

    Das der Rest der Welt auf den gleichen Trichter kommen könnte wie die Äthiopien ist sicherlich eine Möglichkeit, gelle? Außerdem werden in Äthiopien (und im Rest von Afrika) auch durchaus Neuwagen verkauft.

     

    Und nur um noch die Zahl zu nennen: 2- und 3-rädrige Fortbewegungsmittel sind gang und gäbe in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Südamerikas. Getrieben von China, Südostasien und Indien hat der BEV Anteil an Neuzulassungen weltweit mittlerweile die 50% Marke überschritten. Das hat nur in den Industrieländern noch keiner mitbekommen... 

     

  6. 2 hours ago, Unwissender said:

    Ja, gute Idee, sich ein Land als Beispiel zu nehmen, in dem es gerade mal 7000 e-Autos gibt, sich kaum jemand überhaupt ein Auto leisten kann, geschweige denn ein e-Auto, eine Ladeinfrastruktur bisher so gut wie nicht existiert und es immer kuschelig warm ist. 

     

    Ich glaube nicht, dass du den Schuss gehört hast. Dass sich in Äthiopien nur wenige ein Auto leisten können ist klar. Das gilt für viele Länder. Dass sich aber eine Regierung hinstellt und sagt: "Ey, das kommt uns als Gesellschaft billiger wenn wir nur noch BEV importieren" - das ist die Krux. Die Erkenntnis wird in den nächsten Jahren eher zunehmen, und je schneller das rollt, desto enger wird es für Hersteller die weiterhin auf ICE setzen. Weltweit. 

     

    Du darfst übrigens gerne mal eine Schätzung abgeben, wie groß der Anteil an BEV bei Neuinbetriebsetzungen von 2- und 3-rädrigen Fortbewegungsmitteln weltweit heute schon ist. Ich bin gespannt auf deine Zahl... 

  7. Ach ja, wenn ich hier so die Diskussion verfolge, dann sollte man mal wieder einen Blick über den Tellerrand dazwischen werfen: Äthiopien ist dabei, den Import von allen Autos zu verbieten die nicht elektrisch angetrieben werden. Der Grund: es ist für das Gemeinwesen billiger, lokal Strom zu erzeugen, als teuer im Ausland fossile Treibstoffe einzukaufen und zu verteilen. Wenn das Beispiel Schule macht, müssen wir am Ende in Europa unsere alten Karren selbst verwerten! :o Man sollte nicht darauf setzen, dass andere Erdteile bei der Elektrifizierung der Mobilität genauso langsam sind wie Europa oder die USA. 

    • Danke! 1
  8. @_Manni_ hehe, schon klar, (Anti) Korrelation ist nicht gleich Kausalität...

     

    Aber das ist ja auch völlig unabhängig davon: hier geht es darum, dass eine gewisse Menge Leute (hier erstmal: die Norweger) bei der Adaption einer neuen Technologie der berühmten S-Kurve gefolgt sind. Selbst widrigen äußere Bedingungen (in 2014-2016) konnten die Adaption nur bremsen, aber nicht mehr verhindern. Das interessante dabei war, dass diese S-Kurve zu einem sehr teuren Gut gehört (neben einem Haus ist wohl ein Auto das teuerste was sich der gemittelte Europäer in seinem Leben anschafft), und es bis dato nicht klar war, ob sich dieses Verhalten von zB dem Siegeszug der Smartphones so einfach übertragen lässt. Wie man sieht, funktioniert das aber auch bei Autos.

     

    Und jetzt folgt die deutsche Adaptionskurve genau der norwegischen. Was haben die Norweger und die Deutschen gemeinsam? Alles und nichts, mit Sicherheit aber sind beide Bürger eines Industrielandes, und haben bei der Adaption von zB Smartphones und Digitalkameras mehr oder weniger gleich reagiert - die Adaption ist in beiden Ländern der berühmten S-Kurve gefolgt. Und das wiederholt sich jetzt genauso bei BEVs, wie die Kurve bis jetzt zeigt. 

     

    Die Frage ist: Ist der VDA und die Fossillobby stark genug, um durch äußere Einwirkung die Adoption zu bremsen oder sogar zu stoppen? Ich traue denen ja vieles zu, aber ich nehme schwer an, dass der Zug abgefahren ist. Menschen sind in der Masse doch ziemlich vorhersehbar.

     

    Die Zeit wird es zeigen. Meine Erwartung kennt ihr ja... B|

  9. @McFly@ttplayer: also, da hab ich mir mal kurz die Mühe gemacht meine Tabellen zu pflegen. Ich muss allerdings sagen, dass die Daten aus etwas unterschiedlichen Quellen zusammengepflückt sind, da die endgültigen Daten für 2023 erst so im April vorliegen werden. Take it with a grain of salt. B|

    Aber: Einmaleffekte, usw: Deutschland folgt der norwegischen Kurve in einer Weise, dass es schon fast beängstigend ist. Ich würde auf jeden Fall Angst haben, wenn ich ein Hersteller wäre, und 2030 noch 30-50% von meinem Absatz in Europa mit Verbrennungsmotoren machen möchte. Da darf man sich dann nämlich fragen: wer will die dann noch kaufen?

     

    2 Graphen, jeweils mit den Linien für Norwegen (blau) und Deutschland (orange):

    • der eine Graph sind die prozentualen Verkaufszahlen für BEV im Vergleich zu den Gesamt-PKW-Neuzulassungen
    • der andere Graph sind die gleichen Zahlen, aber jeweils über die 3 Nachbarjahre gemittelt, um Schwankungen etwas auszugleichen.

    Der Graph für Deutschland ist um ca. 7 Jahre verschoben, und ist dann mehr oder weniger deckungsgleich mit dem norwegischen Graphen. Die deutschen Verbraucher machen 2023 also genau das gleiche wie die norwegischen Verbraucher in 2016. Die Delle in Norwegen war dem Ölpreiscrash und der dazugehörigen Kaufkraftschwäche um 2015 herum geschuldet. In Deutschland wird die Delle wohl der Streichung der Förderung von BEV geschuldet sein. Nächstes Jahr wird darum spannend: wenn die Kurve in Deutschland in 2025 wieder aufwärts zeigt, und damit der norwegischen Kurve folgt, kann man in 2030 in Deutschland an den ICE Verkauf genauso einen Haken machen wie in Norwegen schon heute.

    Was man am norwegischen Graphen übrigens auch anfängt zu sehen: die Kurve fängt an sich abzuflachen, wie jede S-Kurve zum Ende hin - die letzten 20% der Marktdurchdringung dauern ja immer etwas länger.

     

    Aber zu eurer Meinung: "Norwegen und Deutschland sind nicht vergleichbar" - sorry Leute, die Zahlen/Kurven sagen was ganz anderes. :D

     

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  10. 4 minutes ago, ttplayer said:

    Ist schön, dass Du uns hier mit den Neuzulassungen der BEV in Norwegen auf dem Laufen hälst - die sind aber für Deutschland ungefähr so vergleichbar wie die von Nigeria oder Äthiopien. Völlig andere Länder mit völlig anderer Struktur, und und und

     

    Ich werde demnächst mal wieder meine Statistik mit der S-Kurve für Deutschland und Norwegen updaten. Du wirst Dich wundern, wie "unterschiedlich" die aussehen... B|

    • Danke! 2
  11. Was man zu Oslo noch melden kann: MAN sind wohl die Busse, die im Winter mehr Energie verbrauchen als die anderen Hersteller. Auf der anderen Seite sind es auch die, die als Option Elektromotoren an der 3. UND an der 2. Achse anbieten - und die Busse mit den 2 angetriebenen Achsen hatten wohl viel weniger Traktionsprobleme im Schneechaos im Dezember als zB die Busse, die nur auf einer Achse angetrieben sind. Das hängt wohl unter anderem auch damit zusammen, dass aufgrund der veränderten Achslasten (früher lag der Dieselmotor hinter der 3. Achse, heute sind die Batterien im Bus verteilt) die Busse mit nur einer Antriebsachse viel früher stecken geblieben sind als die alten Dieselbusse. Das war aber nur wenige Tage ein Problem - nachdem Oslo sich ausgegraben hatte, waren Traktionsprobleme eher untergeordnet.

     

    Wie gesagt: insgesamt war das Problem nicht so gross wie es in den ausländischen Medien dargestellt wurde. Der Spiegel-Artikel ist eigentlich ziemlich nuansiert. Hier wird jetzt seit MItte Januar auch im technischen Wochenblatt drüber berichtet, aber mehr über eventuelle Anpassungen im Betrieb, als über Probleme. Wenn ich einen guten, zusammenfassenden Artikel finde, werde ich ihn hier posten.

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  12. On 12/23/2023 at 1:58 PM, StephanJX said:

     

    Noch ein Nachtrag: ich habe herausgefunden, was außer dem Schnee vor ein paar Wochen den BEV-Bussen in Oslo Probleme bereitet hat: die Ladeinfrastruktur in einem der Depots musst gedrosselt werden, anscheinend hatte die lokale Trafostation Probleme auf einer Phase. War aber nach einem guten Tag wieder behoben. Wir waren jetzt gerade gestern wieder in Oslo, und die ganze BEV-Busflotte war unterwegs: MAN, Solaris, VDL habe ich gesehen. Es gibt noch 18m Biogasbusse, und einige wenige 12m Dieselbusse waren zu sehen (ich nehme an, das war Diesel, die hatten auf jeden Fall keine Drucktanks auf dem Dach).

     

     

     Und nochmal ein Nachtrag zu der E-Bus Einführung in Oslo. Hab noch etwas mehr herausgefunden.

     

    Die Einführung der elektrischen Stadtbusse geschah ja stufenweise. Testprojekt mit 6 Bussen ab 2017 (4x Solaris 12m, 2x BYD 18m): keine Probleme, auch nicht im Winter. Dann zwei größere Einführungen in 2019 und 2020 (jeweils gute 20, anscheinend nur BYD 18m): keine Probleme. Im Dezember 2023 wurden 78 Busse neu in Betrieb genommen (alles Solaris): die hatten die normalen Kinderkrankheiten in der ersten Woche, was schlecht geplant mit der Kältewelle war. Die laufen jetzt aber. Davor wurden aber im April 2023 noch 183 neue Busse in Betrieb genommen, und die scheinen tatsächlich im Winter ein ganzes Stück mehr Energie zu verbrauchen als der Hersteller angegeben hat. Und was sind das für Busse? Jo... der neueste Typ von MAN. Deutschland abgehängt... O.o Und dann wartet Oslo noch auf 78 Busse von Ebusco, die hätten eigentlich auch im Dezember in Betrieb gehen sollen, aber da hat der Lieferant Lieferschwierigkeiten. Die kommen jetzt irgendwann in 2024.

     

    Da kommt aber nochwas dazu: bei der Ladeinfrastruktur hat es auch gehakt (nicht nur der eine Trafoausfall): da gab es wohl einen Fehler in der Firmware eines Ladeparks, der, sobald die Temperatur unter -12Grad abfiel, die Ladesäulen wegen Überhitzung abgeschaltet hat... wie geil ist das denn... Ausserdem wohl auch Kondensationsprobleme an einigen Ladepunkten. Hab aber leider nicht rausgefunden wer genau da der Lieferant ist.

     

    Mal sehen, wie die die MAN-Busse auf Spur kriegen. I'll keep you posted.

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  13. Am 9.12.2023 um 13:50 schrieb StephanJX:

     

    Saucool: eine Meinung von Herrn Tichy, die auf einer Meldung vom österreichischen Exxpress beruht. Soviel schon mal zur Seriosität der Quellen (-Facepalm-).

    Ich war am Mittwoch in Oslo, und kann nur sagen: ÖPNV läuft, inkl. Batteriebusse. Die hatten Ende letzter Woche auch ein leichtes Schneechaos, das war aber nach 2 Tagen wieder im Lot, zumindestens in der Kernstadt. Und das hat auch mehr Traktionsprobleme verursacht, als Reichweitenprobleme: Oslo hat seit Jahren Batteriebusse, denen ist klar dass die im Winter eine geringere Reichweite haben.

    Ich hab versucht, in den seriösen norwegischen Medien (inkl. dem technischen Wochenblatt) Berichte über angebliche Probleme zu finden, gab aber nix. Es gab einen Artikel in einer Netzzeitung, die ist aber von dem Schlag der den menschgemachten Klimawandel verleugnet. Ich nehme mal an, auf den Artikel stützt sich der Exxpress. @Dr.House Quellenkontrolle, kann ich nicht oft genug empfehlen! B|

     

    Noch ein Nachtrag: ich habe herausgefunden, was außer dem Schnee vor ein paar Wochen den BEV-Bussen in Oslo Probleme bereitet hat: die Ladeinfrastruktur in einem der Depots musst gedrosselt werden, anscheinend hatte die lokale Trafostation Probleme auf einer Phase. War aber nach einem guten Tag wieder behoben. Wir waren jetzt gerade gestern wieder in Oslo, und die ganze BEV-Busflotte war unterwegs: MAN, Solaris, VDL habe ich gesehen. Es gibt noch 18m Biogasbusse, und einige wenige 12m Dieselbusse waren zu sehen (ich nehme an, das war Diesel, die hatten auf jeden Fall keine Drucktanks auf dem Dach).

    Was auch cool war: man sieht immer öfter BEV-Baumaschinen. Hier mal ein Foto: außer der kleinen Ladestation und dem gelben Kabel deutet nichts auf BEV hin.

     20231222_170020.thumb.jpg.9c33633bda6357749f14d11f7e392ceb.jpg

     

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  14. 11 minutes ago, Unwissender said:

    Tatsächlich sind (bis auf Tesla) e-Autos sehr viel einfacher reparabel, weil deutlich weniger Teile.

    Ich weiss nicht, wie gut oder wie schlecht BEV generell reparabel sind, oder ob Tesla besser oder schlechter als andere ist. Was ich weiss ist dass es mittlerweile enen regen Gebrauchtteilemarkt für Teslateile beim Autoverwerter gibt: Ich hab vor 1,5 Jahren 2 Verkleidungsteile vom Unterboden hinter der Batterie beschädigt, die hab ich für ein schmales Geld (vergleichen mit den Preisen bei Tesla direkt) vom Verwerternetzwerk hier in Norwegen kaufen können, im neuwertigen Zustand. Hat dann doch gewisse Vorteile, wenn man ein Volumenmodell fährt.

     

    @Unwissender: eine Frage: wie kommst Du drauf, dass Tesla schlechter als andere BEV zu reparieren sind? Ich hab keine Vergleichsmöglichkeit. Gibt es da Studien? Von dem generellen Aufbau des Antriebs wird sich Tesla ja nicht so arg vom Rest unterscheiden. Einen Nachteil bei Tesla sehe ich in der hochintegrierten Elektronik, wenn da ein kleines Teil hopps geht braucht man gleich den ganzen Computer neu (weil keine Sau heutzutage noch Elektronik diagnostizieren oder reparieren kann). Aber, wie gesagt: ob das insgesamt viel ausmacht weiss ich nicht. Und die Karroserie: die besteht wohl wie bei allen aus Dünnblech: schau es böse an, und es hat einen Knick drin. :D Wenn ich das mit dem Blech von meinem VW T3 vergleiche...

  15. 23 hours ago, Dr.House said:

    „Wir arbeiten daran, die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt für alle günstiger und besser zu machen, unabhängig von Alter, Leistungsfähigkeit und Einkommen“, sagt Sirin Stav, Stadträtin für Umwelt und Verkehr in Oslo. 

    https://www.electrive.net/2023/04/17/oslo-unibuss-nimmt-183-e-busse-in-betrieb/

     

    Läuft:

    https://www.wallstreet-online.de/nachricht/17618263-winter-legt-elektrobus-flotte-oslo-lahm

     

    Saucool: eine Meinung von Herrn Tichy, die auf einer Meldung vom österreichischen Exxpress beruht. Soviel schon mal zur Seriosität der Quellen (-Facepalm-).

    Ich war am Mittwoch in Oslo, und kann nur sagen: ÖPNV läuft, inkl. Batteriebusse. Die hatten Ende letzter Woche auch ein leichtes Schneechaos, das war aber nach 2 Tagen wieder im Lot, zumindestens in der Kernstadt. Und das hat auch mehr Traktionsprobleme verursacht, als Reichweitenprobleme: Oslo hat seit Jahren Batteriebusse, denen ist klar dass die im Winter eine geringere Reichweite haben.

    Ich hab versucht, in den seriösen norwegischen Medien (inkl. dem technischen Wochenblatt) Berichte über angebliche Probleme zu finden, gab aber nix. Es gab einen Artikel in einer Netzzeitung, die ist aber von dem Schlag der den menschgemachten Klimawandel verleugnet. Ich nehme mal an, auf den Artikel stützt sich der Exxpress. @Dr.House Quellenkontrolle, kann ich nicht oft genug empfehlen! B|

    • Daumen hoch. 6
  16. 1 hour ago, McFly said:

    Dazu der norwegische Schleichverkehr, das klappt ganz wunderbar vollelektrisch.

     

    Zeig mir die Strecke in Norwegen, wo Du nicht die auch für Deutschland maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80km/h für LKW fahren darfst. Und, nur mal so zur Einschätzung: Die LKWs fahren hier mit monströsen Motoren rum (Scania mit 680PS sind keine Seltenheit): um das mal vorsichtig auszudrücken: die LKWs sind nicht die langsamsten Teilnehmer im Verkehrsgeschehen... :D

  17. ... hier wieder mal ein Rapport aus dem schönen Norwegen, ein bisschen zum Thema: manche sehen Probleme, andere machen einfach.

     

    Optimera (ein Bauwarengroßhandel in Norwegen) benutzt jetzt schwere BEV LKW mit Kran für die Lieferungen zu den Baustellen. Ich hab kurz mit dem Chauffeur geschnackt: supereasy, er ist immer den ganzen Tag in der Region unterwegs (und Region bedeutet hier "Rogaland", ihr könnt es Euch ja mal auf der Karte anschauen, das sind ganz schöne Strecken), oft auch mit Tandemanhänger. Batteriegröße wusste er nicht, er hat aber noch nie ausserhalb vom Depot laden müssen (hat CCS Ladekontakt). Er fährt den jetzt seit einem Jahr, ohne Probleme. Serie von Scania...

     

    Wo ich mich echt noch dran gewöhnen muss: als der wegfuhr, hörte man  - nichts. Nur ein bisschen Gerappel von der Ladefläche, und leichte Abrollgeräusche. Einfach herrlich.

     

    IMG_20231031_113349.thumb.jpg.fbac7e33f44c0c1b310fa8f1d73569dc.jpg

    • Daumen hoch. 6
  18. 14 minutes ago, zinn2003 said:

    Ich hab mir nicht die Mühe gemacht das an Hand der Daten abschätzen zu wollen. Da werden sich schon welche finden die das tun werden. War eher überrascht das es im tff-forum oder Kommentaren noch nicht passiert ist.:D

     

    Wie willst du das abschätzen? Man kennt weder den Verbrauch, noch die genaue Kapazität der Batterie, Tesla hält sich bedeckt. Gerüchteweise spricht man von 900kWh und ca. 1,2kWh/km (jetzt mal von Wikipedia geklaut). Zumindestens der letztere Wert wäre aufsehenerregend. Aber solange man nicht von irgendeinem eine belastbare Zahl bekommt, wie viele kWh man in die Batterie geladen bekommt, bringt einem die Informationen auf der verlinkten Webseite nichts. Mich würden die Verbrauchswerte beruflich extrem interessieren, um sie mit den anderen auf dem Markt erhältlichen BEV LKW's zu vergleichen. Gegen die Physik kann niemand etwas machen, für die Unterschiede im Verbrauch ist hauptsächlich die Kraftelektronik verantwortlich (und vielleicht etwas die Form der Kabine) - und bei der Elektronik hat Tesla vermutlich die Nase vorn. Wie weit vorn ist die interessante Frage.

  19. OT 😀🍺@Martin W ja, das mit dem Urlaubswetter, das ist hier so eine Sache... Ich hab auch schon mal einen total schönen Juli erlebt (2014), aber generell ist das Wetter hier in Sommer eher unstabil an der Westküste, weil wir da hauptsächlich Westwinde haben, die bringen die Feuchtigkeit vom Meer mit, und das regnet dann hier an den Bergen ab. Falls man in der Urlaubsplanung frei ist, dann empfehle ich eigentlich eher Ende April bis Anfang Juni (Achtung: noch viel Schnee in den Bergen!), oder Ende August bis Ende September. Der Herbst mit dem ersten Frösten in den Bergen ist hier superschön. 😀🤘

    Brennen tut's hier auch mal, aber dann eher am Ende von einem trockenen Winter mit wenig Schnee.

  20. Am 16.8.2023 um 23:06 schrieb Sepp:

    Schön ist die Grafik, das ist korrekt. Was aber nicht dargestellt wird ist die Tatsache dass die Energie im Fall b gespeichert wurde, man kann sie Wochen oder Monate später abrufen oder auch auf dem Meer herum schippern.

     

    Das ist richtig. Diese in H2 gespeicherte Energie wird dir aber von der Industrie aus der Hand gerissen, die damit Stahl kochen oder Ammoniak herstellen will. Für Busse wirst Du die nicht bezahlen können/wollen.

     

    Am 16.8.2023 um 23:06 schrieb Sepp:

    OK, für nen Bus ist Wasserstoff wohl zu schade. Aber man muss bei der Wasserstofftechnologie per Elektrolyse immer bedenken dass in der Wirkungsgradkette ein Speichervorgang enthalten ist der im Fall a bei Bedarf noch umgesetzt werden muss. 

     

    Ja, aber den kann ich mit wesentlich besseren Round-trip Wirkungsgraden mit anderen Technologien umsetzen. Entweder Wärmespeicher (befüllt zB mit erneuerbarer Energie und Wärmepumpen), oder mit größeren Batteriespeichern, egal mit welcher Technologie (Litium, Redox-Flow, etcpp). Speziell Wärmespeicher schlagen dabei H2 auch ökonomisch um Längen.

     

    Am 16.8.2023 um 23:06 schrieb Sepp:

    Edit: Noch was, werden Busse nicht auch ab und zu beheizt? Bei Brennstoffzellen hat man Verlustwärme . . .

     

    I rest my case...  :D Besser, im Bus eine WP zu betreiben die die Abwärme von E-Motor und Inverter für die Heizung ergänzt, als Verlustwärme zu benutzen, die die meiste Zeit des Jahres als Abwärme in der Umwelt verschwindet. Die Energiemenge, die pro 100km für den E-Bus angegeben wurde, ist nämlich der Jahresdurchschnitt. Ich hab jetzt grad nur die Zahlen von den 12m-EBUSCO Bussen hier liegen, die schon seit ein paar Jahren in Stavanger unterwegs waren: die brauchen ca. 1kWh/km im Sommer, und 1,4kWh/km im Winter (mit Heizung). Muss mal sehen, ob ich der Busgesellschaft hier Zahlen für die neuen Volvo-Gelenkbusse (18m) aus der Nase ziehen kann.

     

    Am 17.8.2023 um 09:41 schrieb StephanJX:

    Muss mal sehen, ob ich der Busgesellschaft hier Zahlen für die neuen Volvo-Gelenkbusse (18m) aus der Nase ziehen kann.

     

    Da habe ich doch mal ein bisschen rumtelefoniert:

     

    die neuen Volvo-Gelenkbusse (18m) brauchen im Durchschnitt zw. 1,5-2kWh/km. Der Betriebsleiter wollte nicht mit extrem genauen Zahlen herausrücken, aber eine Information hat er mir noch gegeben: die Heizung der Busse ist gar nicht das, was den Verbrauch am meisten nach oben treibt (gilt für Stavanger mit einem milderen Seeklima und 8 Grad Jahresdurchschnittstemperatur),  sondern (starker) Regen: (viel) Wasser auf der Straße erhöht den Rollwiderstand dermaßen, dass die Busse signifikant mehr Energie verbrauchen.

     

    Shit, dass es hier dauernd regnet... :mad:

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