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VTG Turboladerschaden 1.4 TDI 90PS


Alufein

Empfohlene Beiträge

Seit ca. 6 Wochen trat beim Vollgasgeben an meinem A2 (1.4 TDI 66kW/Bj. Mai 2005/79200 km) plötzlicher Leistungsverlust auf. Dabei sprang die gelbe Abgaskontrollleuchte an. Der Motor lief mit sehr mäßiger Fahrleistung weiter. Nach Abstellen und Neustart des Motors lief der Audi bis zum nächsten Vollgas einwandfrei. Die gelbe Leuchte ging allerdings erst mal auf Dauerlicht, ging zwischendurch aber auch mal aus und wieder an; eine Systematik erschloss sich mir nicht. Bis zum Kundendienst vermied ich Vollgassituationen, das ganze passierte ungefähr 5 mal.

Der Fehlerspeicher zeigte überhöhten Ladedruck an und die Werkstatt überprüfte den Turbolader und die Leichtgängigkeit des Gestänges zur Schaufelverstellung mittels Handpumpe. Eine abschließende Kontrolle war aber nur unter Volllast möglich, deshalb gab es eine Probefahrt mit Messgerät, die nach 3 Kilometern wegen Turboladerdefekt mit Motorstillstand beendet war. Der Meister erklärte als Ursache ein Anecken der Schaufeln am Gehäuse, daraufhin verklemmte das Gestänge, das Verdichterrad zerlegte sich und verlegte den Ansaugkanal und dadurch Motorstillstand. Mit dem Hinweis, dass ich eh nicht mehr weit gekommen wäre, da die Schaufeln schon länger am Gehäuse aneckten, ich bisher aber Glück gehabt hatte, hätte ich die Kosten zu übernehmen (immerhin 1300€ plus Einbau).

Ich habe folgende Fragen: Offensichtlich griff bei meinen Fahrten ein Sicherheitssystem, das den Turbo bei überhöhten Ladedruck abschaltete, um dessen Zerstörung zu vermeiden. Wieso griff dies nicht während der Probefahrt? Welches ist das und gibt es evtl. mehrere? Wie kann man erkennen, was die wahrscheinlichste Ursache für den Defekt war? Kann es sein, dass ein Schleifen der Schaufeln am Gehäuse erst nach jahrelangem Gebrauch auftritt (dann muss es ja zu einem Verzug des Gehäuses o.ä. gekommen sein) und müsste der Turbo mit einer Drehzahl von mehreren 10000 Umdrehungen nicht sofort beim ersten Kontakt kaputt gehen? Ich hoffe der Verstellmechanismus ist am thermisch weniger belasteten Verdichterrad installiert. Was zeigt die gelbe Abgaskontrollleuchte eigentlich an?

Es geht mir nicht um eine Schuldzuweisung, sondern ich möchte das System und den Vorgang verstehen und brauche dazu sachliche und neutrale Informationen, um mit der Werkstatt auf Augenhöhe reden zu können, denn sie zeigen sich sehr unkooperativ.

Besten Dank

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Hallo Alufein!

 

Ich bin jetzt kein Turboexperte, hab aber selber den 90PS TDI und nen ausgetauschten Turbolader im Keller liegen. Meiner wurde mal "auf Verdacht" und zum Glück auf Garantie getauscht - das "Alt-Teil" habe ich mir mitgeben lassen.

Da ich schon immer mal wissen wollte, wie so'n Turbo innen aussieht hab ich ihn (soweit möglich) zerlegt und dabei auch schön gereinigt.

Aufbau des Ganzen ist wie folgt:

Eine Welle mit jeweils einem Turbinenrad auf jeder Seite, die Welle liegt im Ölkreislauf und wird permanent geschmiert.

Das Turbinenrad auf der "Abgasseite" wird über die verstellbaren Schaufeln angeblasen und das Turbinenrad auf der anderen Seite sorgt dann für den Druck im Ansaugtrakt. Beide Räder laufen in völlig getrennten Gehäusen - kann man auch gut sehen, die "rostige" Seite Abgas, die "saubere" Seite Ladedruck.

Die Schaufeln liegen nun im Abgasseitigen Gehäuse in einem drehbaren Ring miteinander verbunden - dieser wiederum hängt am Gestänge. Wird nun das Gestänge bewegt, dreht sich der Ring und verändert somit den Anströmwinkel der Abgase zum Turbinenrad.

 

So viel zum Aufbau - hoffe das halbwegs richtig und verständlich beschrieben zu haben.

 

Wenn da nun während des Betriebes was "anecken" würde, dann eigentlich immer, da diese Schaufeln die mit dem Gestänge bewegt werden nicht an das Turbinenrad rankommen - es sei denn es löst sich eine. Keine Ahung, ob das passieren kann...

 

Da die Schaufeln auf der Abgasseite sitzen, wundert es mich, dass diese dann in den Ansaugtrakt kommen können!?!

Wahrscheinlicher wäre ja dann, dass sich das Turbinenrad auf der Ansaugseite zerlegt hat - wodurch auch immer - und sich dann im Ansaugtrakt verteilt hat. Dann bräuchte man aber wohl mehr als einen neuen Turbolader, da ja dann auch weitere Schäden im Motor aufgetreten sein müssten.

 

Man möge mich bitte korrigieren, wenn ich da falsch liege...

 

Wenn der Lader nun kaputt ist - so sieht es ja nun mal aus - dann würde ich mir den alten auf jeden Fall zeigen lassen. Das Turbinenrad auf der Ladedruck-Seite kann man ja direkt sehen und auch per Hand drehen.

 

Vielleicht hilft dir das ja ein wenig weiter. Da gibt es auch so ne Seite im Netz über einen Motoreninstandsetzer in Bielefeld, der hat etliche Bilder von Lader-Schäden auf seiner Seite und auch gute Erklärungen über die Funktionsweise.

 

Schönen Abend noch,

 

HolgiA2

 

Hab die Seite gefunden: Turboladerschäden

Bearbeitet von HolgiA2
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Ein Turbogehäuse verzieht sich in der Regel nicht. Wenn die Schaufeln mit dem Gehäuse kuscheln dann ist meistens Spiel in der Welle an der die Schaufeln befestigt sind.

 

Den Turbo kann es zwar bei der ersten Berührung zwischen Gehäuse und Schaufeln zerlegen, muss es aber nicht.

 

Die Gelbe AKL zeigt an, dass ein Fehler im Kraftstoffsystem (Luftansaugung, Mischung, Zündung, Einspritzung, Ladeluftdruck etc...) vorliegt. Will man genau wissen was sein könnte, muss man Fehler auslesen.

 

Was ich nun nicht ganz verstanden habe ist, was nun alles kaputt gegangen ist? Nur der Turbo oder auch der Motor bzw Teile davon? Das ist dann passiert, als der Wagen bei der Werkstatt stand?

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Das ist ja 'ne schöne Sch.... bei meinen wurde mir auch nach drei Jahren bei der 60tausender Wartung gesagt dass der Turbo Öl verliert und man "tätig" werden müsste. Allerdings übernahm 50% Audi auf Kullanz und der Rest ging auf die Garantieverlängerung. Ich hatte nochmal Glück Der Preis scheint aber sehr hoch zu sein - es hätte ohne Garantie und Kulanz bei mir sonst angeblich 800€ kosten sollen.

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ich hab bei meinem a2 bei 80.000 nen defekten turbolader. machte zack auf der autobahn und dann warens nur noch 120 bergab und 50 bergauf... vorher (so ca. 100km) hatte ich so ein surren beim gasgeben. gut wäre ich fachkundig hätte ich das whrl. auch noch vorher richtig interpretiert... das bauteil an und für sich kostete 1.300 € - hatte glück wg. gebruachtwagengarantie und kam schlussletzlich bei 400 € raus... von seitens audi keine reaktion, keine kulanz gar nichts....war da schon ein wenig enttäuscht, dass die teile "nur" 80.000 halten. mein alter golf 3 hat 330.000km runter und da läuft immer noch der erste turbo.... ist das normal bei den audis?

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Hallo,

 

herzlichen Dank an alle für die wertvollen Hinweise. Im Moment läuft noch Kulanzantrag bei Audi und will erst mal abwarten.

Der Defekt trat während der Probefahrt durch einen Werkstattangehörigen auf. Die Probefahrt fand unmittelbar nach dem Kundendienst statt. In euren Links sind ja furchtbare Bilder zu sehen und ich habe das Gefühl, daß der Turboschaden nur die halbe Wahrheit ist und gar ein Motorschaden zu erwarten ist. Hab diese Befürchtung dem Audimeister mitgeteilt und auf meine Frage ob Kleinteile in den Zylinder kommen können sagte er: "Ich glaube nicht". Das ist für mich kein klares Nein - und der Hinweis den Ladelüftkühler zu tauschen kam auch nicht.

Das mit den verstellbaren Schaufeln habe ich jetzt verstanden. Kenn ich vom Wasserturbinenbau, dort heißen sie Leitschaufeln und regeln den Durchfluss. Warum aber das Verdichterrad angeblich den Geist aufgegeben hat, verstehe ich noch nicht, ebensowenig warum es bei der Probefahrt nicht zum Notlauf kam.

Im Moment steht der A2 unangetastet in der Werkstatt und ich werde mich mit den Mitarbeitern in den nächsten Tagen nochmal intensiver unterhalten. Bis dahin fahre ich meinen tapferen und treuen Golf 2 (275000 km, gerade gut eingefahren), den ich schon lange entsorgen wollte ...

Ich werde berichten.

 

Danke und Gruß

Klaus

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HolgiA2 hat das sehr schön beschrieben.

Wenn die Drehzahl eines Verdichterrades ,aus welchen Gruenden auch immer,immer weiter erhöht wird (zu hoher Ladedruck) fängt das Material

(die Fluegel) durch die Fliehkräfte irgendwann an zu fliessen.

Das fuert zur Unwucht oder auch zur Längung der Fluegel und da mit zur Zersörung derselben.

Leute,die sich sehr intensiv mit der Ladetechnik beim Audi tt mit Ottomotor

beschäftigt haben mussten feststellen,das hier die Laderwellen nicht einmal

austariert waren,was einer langen Lebensdauer auserordentlich abträglich ist.

Also will man lange Freude am Lader haben,

hohe Drehzahlen vermeiden

nicht chippen

warm und kalt fahren

vorgeschriebene Öle benutzen

 

Leider weiss man ja nie,was der Vorbesitzer gemacht hat.

 

so long

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@newBE

 

aber sicher doch ;-)

 

Wenn ich nen neuen Lader kaufe will ich doch den alten haben!

 

Die Sache lief über meine Gebrauchtwagengarantie und der Meister hat von sich aus keinen Austausch- sondern einen NEU-Lader bestellt. Somit konnte ich den alten mitnehmen und der liegt jetzt schön verpackt im Keller, falls dieser mal die Grätsche macht...

 

Gruß HolgiA2

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