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Autowerbung


Herr Rossi

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Mir ist in den letzten Monaten immer wieder aufgefallen, dass sich trotz der für viele existenzbedrohlichen Spritpreise an der Autowerbung in den letzen Jahrzehnten eigentlich gar nichts geändert hat, auch nicht, seitdem die Preise in den letzten paar Jahren exponential ansteigen.

 

Egal, ob TV, Zeitschriften oder sonstige Medien, die Werbung richtet sich im Wesentlichen immer noch an die Teile des Gehirns, die für Emotionen zuständig sind.

 

An erster Stelle wird immer noch vermittelt, dass das Automobil Fahrspaß bringen soll. Höchstgeschwindigkeiten, Elastizität oder Design sind die Stichworte. Das neue Auto soll den Nachbarn neidisch machen. Stolz möchte man den Wagen im Kreise der Freunde und Familie vorzeigen können.

Wichtige Argumente wie Verbrauch spielen eher eine untergeordnete Rolle. Und der Kunde spielt mit. Eine aufpreispflichtige Metaliklakierung ist für die meisten immer noch wichtiger als ein Kopfairbag. Ja, machmal möchte man sogar glauben, dass hohe Verbräuche wichtig sind, weil das für Sportlichkeit steht - und wer möchte denn nicht sportlich sein?

 

Woher kommt die Zuversicht der Werbeindustrie, dass das immer so weiter gehen kann? Die Automobilhersteller wissen doch auch, dass erst die Einkommensschwachen auf den neuen Wagen verzichten müssen und sich das ganze bei steigenden Spritpreisen in andere Einkommensschichten weiter hocharbeitet.

Machen die Automobilhersteller einfach die Werke zu, wenn die Verbräuche der Autos nicht mehr zu bezahlen sind? "Dankeschön für ihre Mitarbeit, sie brauchen morgen nicht wiederkommen. Das Management hat sein Geld verdient, die Aktionäre gehen leider leer aus!"

Warum stellt die Werbung nicht den Spritverbrauch in den Vordergrund und alles andere dahinter?

Glaubt man vielleicht, dass man bis zur Unbezahlbarkeit derzeitiger fossiler Brennstoffe schon eine andere Möglichkeit gefunden haben wird, das Auto anzutreiben?

 

Ich stehe vor einem Rätsel.

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Sind die Preise wirklich zu hoch? Haben wir uns nicht schon über DM 1,34 aufgeregt?

Und hast Du was geändert und ein Elektroauto/Hybridauto aus Geldmangel gekauft? Nein, hast Du nicht;)

 

Wir sprechen uns wieder, wenn die Preise wirklich hoch sind. :) Könnte nicht mehr allzu lange dauern.

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Gast Ge.Micha

Emotionen hab ich auch bei stehendem Fahrzeug, wenn ich die Mittel hätte würde ich einige Autos einfach nur hinstellen.

Aber recht hast du, mich wundert das fast nur hochpreisige Spritschlucker in Zeitschriften getestet werden, und das 160PS zu wenig sind in der Mittelklasse, das wundert mich teilweise auch ein wenig.

 

Ich denke mal das sich das ganze Thema in der nächsten zeit etwas in richtung sparsamer Verbrauch dreht.

Spätestens dann wenn sie auf ihren Benzinschluckern sitzen bleiben, das passiert aber erst wenn bei der Firmenwagenreglung der Verbrauch auch versteuert wird...... wer sonst kann sich noch ernsthaft privat einen A4 in Topausstattung leisten, es sei den er lebt nur für sein Auto.

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Solange in Deutschland Service Geld kostet, haben die Deutschen noch genug Geld. Und das wirkt sich auch auf die Automobilindustrie aus.

 

Richtig teuer ists ja noch nicht. Ich kenne zumindest niemanden, der wegen der Preise kein Auto mehr fährt.

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Warum stellt die Werbung nicht den Spritverbrauch in den Vordergrund und alles andere dahinter?

 

Grund1:

 

Weil es derzeit einfach zu wenig Autos gibt mit deren Spritverbrauch man werben könnte?! Der Trend wurde verschlafen, die Technik nicht entwickelt, oder aber eingemottet. Die Bluemotion-Modelle sind doch auch noch halbherzig gemacht...

 

Stell dir mal vor, A2 1.2 und 3-Liter-Lupo wären bei Spritpreisen von um die 2€ intensiv beworben worden, die wären sicher weggegangen wie warme Semmeln.

 

Jedenfalls kostet ein popeliger Polo Bluemotion, welcher technisch lange nicht an die beiden ranreicht, gebraucht richtig teures Geld, vom 1.2er A2 und 3-Liter Lupo ganz zu schweigen.

 

Grund2:

 

Unsere Gesellschaft wurde einfach vom Kapitalismus anheim gerafft. Ein Auto muss groß sein und viel verbrauchen um dem Fahrer einen entsprechenden Platz in unserer Gesellschaft zu verschaffen. Da ist grundsätzliches Umdenken gefragt in einer Zeit in der die meisten Menschen das Denken komplett aufgegeben haben. Also einfach zu viel verlangt...

 

Egal wie teuer der Sprit ist, in unserer Gesellschaft wird sich die Masse der Autokäufer immer für ein Modell entscheiden, welches so groß und schnell ist, dass sie es sich gerade noch eben so leisten können. Pfiffige (???) Finanzierungs- und Leasingangebote, sowie gute Abschreibungsmöglichkeiten für Geschäftsleute verstärken diesen Trend zum großen, teuren, durstigen Auto.

 

Grund 3:

 

Die Autohersteller sind eng mit den Mineralölkonzernen verflochten, haben also kein Interesse daran, sparsame Fahrzeuge herzustellen. Zumal das auch wieder teurer wäre als einfach einen alten, spritfressenden Motor in ein altes, schon fertiges Auto zu setzen und paar neue Zierleisten dranzukleben.

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Gast Ge.Micha
G

Grund2:

 

Unsere Gesellschaft wurde einfach vom Kapitalismus anheim gerafft. Ein Auto muss groß sein und viel verbrauchen um dem Fahrer einen entsprechenden Platz in unserer Gesellschaft zu verschaffen. Da ist grundsätzliches Umdenken gefragt in einer Zeit in der die meisten Menschen das Denken komplett aufgegeben haben. Also einfach zu viel verlangt...

 

Genau das ist wohl das grösste "Problem".

Achtet mal drauf wie mitleidig so mancher Mittelklasse- Oberklassenfahrzeugfahrer zu einem rüber schaut wenn man in einem A2 oder Golf sitzt.

Wieviele Vertreter in den Autos sitzen die 1200.- Grundgehalt haben.....das glaubt man kaum:rolleyes:.

Aber der grosse Wagen bedeutet Status, zeigt der Umgebung "seht mal ich hab es geschafft" auch wenn es nicht stimmt.

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Hallo Rossi!

 

Egal, ob TV, Zeitschriften oder sonstige Medien, die Werbung richtet sich im Wesentlichen immer noch an die Teile des Gehirns, die für Emotionen zuständig sind. An erster Stelle wird immer noch vermittelt, dass das Automobil Fahrspaß bringen soll. ... Das neue Auto soll den Nachbarn neidisch machen. ... Wichtige Argumente wie Verbrauch spielen eher eine untergeordnete Rolle. ... Und der Kunde spielt mit.

Der Erfolg einer Werbung lässt sich grundsätzlich unmittelbar an einer Steigerung der Verkaufszahlen festmachen. Werbung, an die man sich gerne erinnert, die aber kein positives Ergebnis in bezug auf die Umsatzzahlen erzielt, kann demnach nicht "gut" sein. Sie ist aber immer noch besser als Werbung, die man schnell wieder vergessen hat. ;):D Mit Werbung kann man emotionalisieren oder informieren - oder neue Trends setzen. Wenn man aktuell mit Emotionen mehr erzielen kann als mit Informationen, dann haben die Werbemacher doch alles richtig gemacht! Wie stark das Thema "Emotion" inzwischen besetzt ist, sieht man daran, dass es eine immer größer werdende Zahl an Privathaushalten gibt, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können und hoffnungslos überschuldet sind.

 

Woher kommt die Zuversicht der Werbeindustrie, dass das immer so weiter gehen kann? Die Automobilhersteller wissen doch auch, dass erst die Einkommensschwachen auf den neuen Wagen verzichten müssen und sich das ganze bei steigenden Spritpreisen in andere Einkommensschichten weiter hocharbeitet.

Die Werbemacher sind sich durchaus bewusst, dass es nicht immer so weiter gehen kann. Aber im Augenblick funktioniert es (noch). Und wenn es nicht mehr funktioniert, dann wird man umdenken!

 

Machen die Automobilhersteller einfach die Werke zu, wenn die Verbräuche der Autos nicht mehr zu bezahlen sind?

Nein, machen sie natürlich nicht. Denn die Globalisierung schafft neue Märkte, die den Herstellern früher wg. Handelsschranken (weitgehend) verschlossen blieben. Wenn es einem Automobilhersteller gelingt, seine Produkte nur an 5% der Chinesen zu verkaufen, dann fängt man damit das Loch, das in Europa wg. zu stark ansteigender Teuerung und sinkenden Reallöhnen entsteht, locker auf! Oder anders: die Bedeutung des nordamerikanischen und europäischen Wirtschaftraumes wird prozentual immer weiter abnehmen: Möglichkeiten, Geld zu verdienen, gibt es immer mehr auch in anderen Regionen der Erde. Das Gleiche gilt inzwischen verstärkt auch für die Wahl des Produktionsortes.

 

Glaubt man vielleicht, dass man bis zur Unbezahlbarkeit derzeitiger fossiler Brennstoffe schon eine andere Möglichkeit gefunden haben wird, das Auto anzutreiben?

Möglicherweise ja. Das ist aber auch egal, so lange man HEUTE und JETZT die Produkte an den Mann / die Frau bringt. Und sobald fossile Brennstoffe unbezahlbar sind, wird sich die Werbung auf Produkte stürzen, die sich regenerativen Energieträgern bedienen. Aber ich prophezeie schon jetzt, dass dann die Werbung nicht weniger emotional sein wird. Denn der Mensch wird - das steckt in seiner Natur - nicht deswegen rationaler denken wollen, nur weil es kein Öl mehr gibt. ;)

 

CU!

 

Martin

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Hallo Rossi!

Nein, machen sie natürlich nicht. Denn die Globalisierung schafft neue Märkte, die den Herstellern früher wg. Handelsschranken (weitgehend) verschlossen blieben. Wenn es einem Automobilhersteller gelingt, seine Produkte nur an 5% der Chinesen zu verkaufen, dann fängt man damit das Loch, das in Europa wg. zu stark ansteigender Teuerung und sinkenden Reallöhnen entsteht, locker auf! Oder anders: die Bedeutung des nordamerikanischen und europäischen Wirtschaftraumes wird prozentual immer weiter abnehmen: Möglichkeiten, Geld zu verdienen, gibt es immer mehr auch in anderen Regionen der Erde. Das Gleiche gilt inzwischen verstärkt auch für die Wahl des Produktionsortes.

 

Martin

 

Denkfehler? Wenn wir den Sprit nicht mehr bezahlen können, dann könnens die Chinesen auch nicht mehr, also gehen keine Autos an die.

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Warum Denkfehler? Wenn wir - in Deutschland - den Sprit nicht mehr bezahlen können, weil - bei uns! - die Steuern immer weiter erhöht werden oder weil - bei uns! - die Hartz-IV-Empfänger und notleidenden Pensionäre immer zahlreicher werden, dann heißt das ja nicht, dass das in China genau so sein muss. Der einzige "gemeinsame Nenner" zw. China und Deutschland ist in diesem Zusammenhang der Ölpreis. Bei steigenden Reallöhnen und gleichzeitig niedrige(er)em Steueraufkommen werden sich die Chinesen den Sprit aber wohl länger leisten können als wir. ;)

 

Erst wenn gar kein Öl mehr gefördert wird, wird man die Werke wohl schließen müssen. In Europa und anderswo. Bis dahin werden - hoffentlich - Alternativen gefunden und genutzt werden. Aber bis kein Öl mehr gefördert wird, dauert es noch. Bis dahin sind aber die Werbemacher und Unternehmensentscheider von heute längst unter der Erde. ;)

 

CU!

 

Martin

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Bei steigenden Reallöhnen und gleichzeitig niedrige(er)em Steueraufkommen werden sich die Chinesen den Sprit aber wohl länger leisten können als wir.

Na dann: Ab nach China, oder?

In China kostet es schon jetzt ca. 1000 Euro, ein Auto anzumelden, in Shanghai und anderen von Überlastung bedrohten Ballungszentren bis zu 5000 Euro. (Bei ca. 1/10 Kaufkraft). Und um in China ein Auto verkaufen zu dürfen, muss man es dort montieren, so einfach ist es also nicht...

(Gar nicht zu reden von den hunderten Millionen von Chinesen, die so wenig Geld haben, dass sie auch in 50 Jahren von einem Auto nur werden träumen können.)

 

Und, ja, die Autoindustrie hat Alternativen, sie sind einsatzbereit, sobald es nicht mehr anders geht.

Es gibt in unseren Kreisen Menschen, die das aus erster Hand wissen.

Man wird warten, bis fossil gar nichts mehr geht und rechtzeitig reagieren, so wurde uns berichtet.

Alles unter Kontrolle, auch wenn es uns nicht gefällt.

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Hallo cer!

 

Es geht nicht um hunderte von Mio Chinesen, die von einem Auto nur werden träumen können. Wenn man nur 5% aller Chinesen als Käufergruppe erschließt, dann sind das schon mehr Leute, als es in Deutschland Autos gibt. Und die können es sich auch leisten, 1.000 - 5.000 EUR für die Anmeldung eines Autos auf den Tsch zu legen. Die Angabe der durchschnittlichen Kaufkraft von 1/10 bringt aus also nicht weiter - weil es eine prozentual kleine Gruppe gibt, die über ein deutlich höheres Nettoeinkommen als ein gut verdienender Deutscher verfügt.

 

Dass es im Zuge der Globalisierung den Unternehmen leichter fällt "auszuwandern", hatte ich weiter oben schon erwähnt. Viele Kfz-Hersteller haben das ja auch schon genutzt - und fertigen wenigstens wichtige Komponenten vor Ort (in Joint-Ventures). Das reicht schon, wenn man nach China Autos exportieren will. Ein Blick auf die dortigen Straßen genügt, um festzustellen, dass dort nicht nur Autos rumfahren, die vor Ort produziert worden sind. ;)

 

Wer mal in China - insbes. Shanghai und Beijing - gewesen ist, dem fallen im Stadtzentrum Warenhäuser auf, die sich in bezug aufs Ambiente und die Preisgestaltung in keiner Weise hinter deutschen Kaufhäusern verstecken müssen. Die Läden sind voll, sie wurden nicht nur für die westlichen Ausländer gebaut, und es gehen dorthin nicht nur Leute, um nur mal zu gucken, was der Kapitalismus so alles hervorgebracht hat.

 

Wer am Wochenende Zeit hat, dem sei ein Besuch im Hard-Rock-Café empfohlen. Der Laden in Shanghai ist ebenfalls gut besucht. Nicht nur von blutjungen chinesischen Mädels, die sich dorthin einladen (und später woandershin abschleppen ;) ) lassen.

 

CU!

 

Martin

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da würde ich aber eher das Hard-Rock-Café auf Bali empfehlen... :rock2:

 

in Bezug auf die Unterschiede zwischen deutschen und chinesischen Spritpreisen kann ich dir nur Recht geben und die Unterschiede sind in anderen asiatischen Ländern oder Entwicklungsländern noch gravierender!

 

In Indonesien wird der Sprit staatlich subventioniert und kostet ca. 30 cent der Liter - ok, das ist für dortige Verhältnisse sicher auch nicht billig aber anscheinend noch nicht teuer genug um über das Konsumverhalten nachzudenken - da werden "Sinnlosrunden" durch die Stadt gefahren, obwohl der Weg zu Fuß in einem Drittel der Zeit zurückzulegen wär und per PKW eh alles im Stau endet! Und vor dem Verlassen des Hauses lässt man die Fahrzeuge morgens 10 min "Warmlaufen" (bei 30°C im Schatten)!!!

 

...auch der Fahrzeugkauf wird subventioniert, selbst Menschen die unter der Brücke wohnen besitzen dort ein KFZ (auch wenn es nur durch Farbe zusammengehalten wird)...

 

wo bleibt da bitte die NACHHALTIGKEIT :erstlesen:

 

Europa und insbesondere Deutschland ist hier in vielen Punkten der WELT voraus, auch wenn es sich für den Ottonormalfahrer negativ ausdrückt - klar früher war alles anders aber in anderen Ländern ist "früher" genau jetzt up to date und das trotz hoher Rohölpreise!

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