Merkwürdigerweise wird hier harsche Kritik an falschen oder unvollständigen Angaben geübt – obwohl doch dieses Konzept immerhin gefahren ist. Doch selbst wenn die Werte des neuen Versuchsträgers nur "Stand der Technik" sind – mir ist das lieber als die unbewiesenen und unbeweisbaren Behauptungen, mit denen die Autoindustrie uns z.B. auf der vergangenen IAA veraxxxt hat, bis hin zu Serienautos mit "Elektro" oder "Hybrid"-Aufklebern (es wird sich weisen, ob die Versprechungen wahr gemacht werden – Audi rudert ja schon wieder ein gutes Stück zurück).
Mich erinnert das nicht nur (wie einen der Kommentatoren des o.g. Artikels) an Apple vs IBM, sondern auch an die Brüder Wright, die mit sehr beschränkten Mitteln und ziemlichem Geschick ihr Projekt durchgezogen haben: den gesteuerten Motorflug. Sie waren nicht die Einzigen, Sie waren nicht die mit dem meisten Geld und sie waren sicher nicht die mit dem besten Markterfolg. Aber: Sie haben die richtigen Fragen gestellt, haben alle Details beachtet und haben nicht nachgelassen bis alle (sichtbaren) Probleme prinzipiell gelöst waren. Sie haben sich in geradezu paranoider Weise vor Nachahmern zu schützen versucht – und dafür viele Missverständnisse in Kauf genommen.
Naja, der Vergleich hinkt schon. Aber wenn man ihre Gechichte liest (was ich gerade getan habe), dann werden einem einige "komische" Sachen im Zusammenhang mit DBM etwas klarer. Nicht alles ist Betrug oder Unvermögen. Manchmal hat man auch Pech, macht Fehler oder lehnt sich zu weit aus dem Fenster. Wenn man sich dann noch von einem Publicity-orientierten Politiker instrumentalisieren lässt, in der Hoffnung, so den Durchbruch zu schaffen und die Finanzierung sicher zu stellen – naja, dann kommen halt solche Krimis raus.
Auch wenn ich sehr skeptisch bin: Im Zweifel für den Angeklagten gilt hier für mich noch uneingeschränkt.