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185/60 R15 Reifen auf 6Jx15 Style Felge: So geht es


Deichgraf63

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Da für das Format 175/60 R15, dem Werksformat, nur wenige Reifen erhältlich sind, diese recht teuer und dazu noch meist veraltete Profile oder Marke "Hong Kong Pfui", sollte nun ein anderes Format auf die serienmäßigen Style-Felgen der Dimension 6Jx15". In der COC ist nur dieses Standartformat für die Felge eingetragen.

 

Der erste Schritt war die Kontaktaufnahme mit dem zuständigen TÜV-Ingenieur in Heide. Dessen Aussage war, daß er das abnehmen würde, wenn eine Tachoprüfung vorliege, die aussagt, daß es keine Tachonacheilung gebe. Dazu müssen die Reifen aber erst gekauft und montiert werden, das Risiko lag also bei mir.

 

GPS-Messungen ergaben eine dicke Voreilung mit den 175/60 R15-Reifen, Tacho "106" waren nur "echte" 100km/h, noch ärger: "127" auf der Uhr waren nur echte 120km/h. Mit dem Rechner auf dieser Seite Reifenumfang errechnen ergab sich, daß der Abrollumfang der 185/60 R15 gegenüber den 175/60 R15 Reifen genau 2% größer sei. Mithin war also damit zu rechnen, daß die Anzeige bei 100km/h mit den größeren Reifen bei etwa 103-104km/h liegen müßte. Dabei muß man wohl auch noch beachten, daß die alten "Schluffen" durch Annutzung einen noch geringeren Abrollumfang haben dürften und die Anzeige dadurch mit den neuen Pneus durchaus noch einen Tick geringer ausfallen dürfte.

 

Also bin ich das Risko eingegangen und habe mit einen Satz Continental EcoContact 5 in 185/60 R15 geordert, die auch in Summe mal eben über 50€ günstiger waren als ein Satz EcoContact 3 in 175/60 R15. Also habe ich die Reifen montieren lassen und bin dann zur Tachoprüfung zu einem Bosch-Dienst gefahren. Diese Prüfung kostete die ersten 30€ und ergab (Anzeige/tatsächliches Tempo in km/h) 30/28, 50/48, 70/68, 100/97, 130/127. Die gleichen Werte habe ich auch per GPS ermittelt.

 

Den TÜV-Termin zu bekommen war schon nicht so leicht, Urlaub, Ostern und Schichtarbeit bei mir. Der Mitarbeiter hatte mir im Vorwege gesagt, ich sollte mal so mit 80€ rechnen. Also Termin bekommen, mit allen Papieren (wichtig ist hier der Fahrzeugschein) hingefahren und dann ging es los. Der Ingenieur fuhr den Wagen in die Prüfhalle, dabei drehte er die Lenkung an den linken und rechten Anschlag, aber alles freigängig, begutachtete das Ganze auch noch auf der Hebebühne und schrieb sein Gutachten.

 

Da ich "alles so schön vorbereitet hatte", gab es einen Sonderpreis von 52€ und das begehrte Papier, womit ich dann gleich zur Zulassungstelle gefahren bin. Dabei hatte iche das Gutachten, beide Zulassungsbescheinigungn und Barmittel. Da ging es binnen 5 Minuten, 12€ bezahlt und fertig - nach über 30 Minuten warten.

 

Also kostete das Eintragen mit Einzelabnahme bei mir in Summe (Tachoprüfung, Gutachten, Eintragung) 96€. Die Eintragung ist nicht auf die Marke festgelegt, ich kann also beliebige Reifen der Dimension 185/60 R15 montieren. Da das ein Polo-Standartmaß ist, dürfte die Reifenbeschaffung auf Jahre einfach und kostengünstig bleiben und sich Investition schnell armotisieren.

 

Bevor Fragen aufkommen: Breitere Reifen wollte ich nicht, auch keine anderen Felgen, 185/55er auch nicht, da das die Tachovoreilung nochmals vergrößert hätte.

 

Interessierte können sehen, daß mit 175/60 R15 schon besser "105" bei echten 100 auf dem Tacho sein sollten, um nicht in die Gefahr einer Nacheilung bei Montage der 185/60 R15 zu geraten.

 

Der Wagen liegt besser, federt besser, läuft besser geradeaus und hat dank etwas schwergängiger Lenkung ein für mich angenehmeres Fahrgefühl. Am Verbrauch hat sich nichts wesentliches geändert. Eine kleine Erhöhung wäre auch normal, da eben durch die 2% größeren Abrollumfang auch eine entsprechend geringere Wegstrecke gemessen wird. Entsprechend ist auch mit 2% höherem Verbrauch zu rechnen, der rein rechnerisch bedingt ist. Wer vergleichen will, sollte also mal die Wegstreckenzählung mit einer GPS-Messung vergleichen und dann eben einen entsprechenden Korrekturfaktor einfügen.

 

Diese Einzelabnahme taugt natürlich nicht als "Mustergutachten", da die Tachoabweichung individuell für jeden A2 ermittelt werden muß.

 

Gruß

 

Uli

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Zunächst vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

 

Lese ich richtig, dass die Sache unter Umständen nicht ganz frei von Risiken ist? Wie kann ich denn im Vorwege ermitteln, wie hoch die entsprechende Tachoabweichung mit den 185er Reifen bei meinem A2 wäre und was mache ich, wenn ich die Reifen angeschafft habe und beim TÜV nicht mit der Eintragung durchkomme?

 

Andererseits nervt es mich, dauernd hinter diesen 175er Reifen herlaufen zu müssen und beispielsweise bei Audi schon lange keine mehr zu bekommen. Deshalb habe ich mir vor einigen Jahren für Winterreifen einen Satz 185/55er Reifen mit Felgen angeschafft und diese eintragen lassen. Das ging auch völlig problemlos. Allerdings hatte der freundliche Prüfer vom TÜV mir hier schon vorher signalisiert, dass er keine Probleme sieht, da ich so weit wie möglich am Original von 175/60 bleibe.

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Lieber HSV,

gewisse Risiken birgt das Leben halt.:)

Wir hatten hier schon mal im Forum den m.E. richtigen Ansatz, die Risiken zu minimieren und bei den Vorüberlegungen zur Reifenwahl ein paar rechtliche Grundlagen mit einzubeziehen, die für eine Einzelabnahme ohne Tachoanpassung gelten. Ich habe mir das abgespeichert, weiß aber leider nicht mehr den Autor. Ich zitiere deshalb sozusagen blind:

 

"Tachoprüfung - Tachoanpassung:

Beträgt der Abrollumfang mehr als 101% des Abrollumfangs des größten bzw. weniger als 96% des Abrollumfangs des kleinsten mit der Typgenehmigung für das Fahrzeug genehmigten Reifens wird eine Tachoprüfung notwendig.

Quelle: §36 StVZO, Erläuterung 5.

 

Reifenformat Seite Radius Durchmesser Umfang Umdrehungen/km Differenz

 

205/40-17 82mm 298mm 596mm 1872mm 534 0.0%

195/50-16 98mm 301mm 601mm 1889mm 529 0.9%

185/55-16 102mm 305mm 610mm 1916mm 522 2.4%

 

Um eine Einzelabnahme nach §19 II StVZO bzw §21 zu vereinfachen (die Kennlinie der Tachoabweichung eines konkreten Fahrzeugs ist in der Regel nicht bekannt), wurde im Rahmen der 2. TÜV-Prüfstellentagung folgende Feststellung/Arbeitsanweisung getroffen (ergänzend zu §36 StVZO):

 

Ohne Tachoangleichung darf der Abrollumfang

* den größten Wert der Serienbereifung um nicht mehr als 1,5% überschreiten,

* den kleinsten Wert der Serienbereifung nicht mehr als 2,5 % unterschreiten.

 

Bei einer Umbereifung ohne Gutachten und Überschreitung dieser Toleranzen ist eine Tachoprüfung zwingend erforderlich. Falls der Tacho angeglichen werden muss, werden die Serienbereifungen aus den Zulassungsbescheinigungen gestrichen.

Diese Arbeitsanweisung stammt aus dem Jahr 1998 und sollte von allen aaS eingehalten werden.

Quelle:

http://bundesrecht.juris.de/stvzo/

EUR-Lex — Access to European Union law — choose your language

www.verkehrsportal.de"

 

Da die größte Serienbereifung des A2 (immer ohne 3L) die o.g. 205/40x17 sind, ist diese Größe in einem Reifenrechner immer der Ausgangspunkt. Aus der obigen Tabelle kann man entnehmen, dass die 195/50x16 noch innerhalb des zulässigen Rahmens sind, die 185/55x16 beispielsweise aber nicht.

Die Wunschgröße des Themenstarters liegt auch nur 1,2% über der größten Serienbereifung, ist also ebenfalls eintragungsfähig.

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Vielen Dank an Goerdi für die sehr umfangreiche Erläuterung! Ich werde das Risiko wohl demnächst eingehen müssen, da die permanenten Lieferschwierigkeiten entsprechender Reifen für mich keine Alternative mehr sind. Das ist auf Dauer etwas lästig, zumal mir die verfügbaren Reifen aus ostasiatischer Produktion zu laut und zu teuer sind...

 

Es geht im Kern in der Tat um 15-Zoll-Räder. Ich habe mir für die Winterräder damals Felgen 8L0 601 025 F mit Reifen 185/55 R15 vom A3 besorgt und abnehmen bzw. eintragen lassen. Das war, wie beschrieben, ein Selbstläufer.

Auf 15-Zoll-Radkombinationen basiert ja auch der obige Beitrag von Deichgraf63.

Wenn es mit einer entsprechenden Abnahme bzw. Eintragung nun also problemlos möglich ist, statt der 175/60 R15 Reifen einfach 185/60 R15 Reifen zu fahren, dann würde das mehrere Probleme auf einmal lösen.

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Ich habe schon seit einigen Jahren die Reifen der Größe 185/60 R15 auf meiner Kugel.

Ich habe die Angelegenheit im Vorfeld mit der Prüfstelle abgestimmt. Eine Tachoangleichung war nicht notwendig.

Ich würde es wieder machen.

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  • 2 Wochen später...

Kleine Info am Rande: Gegenüber den Serienreifen 165/65 weichen die 185/60 im Umfang sogar nur 1% nach oben ab. Es besteht also keine Gefahr, daß der Tachovorlauf durch den Wechsel auf diese Reifen überflügelt würde.

 

Ich fahre diese Größe jetzt mit Contis Eco 5 und habe im Stadtverkehr immer noch so etwa 2-4km/h mehr auf dem Tacho stehen, als das Auto laut GPS fährt. Jenseits der 100 km/h sind es mehr als 5. Es ist also immer noch Vorlauf da.

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@ Deichgraf63: Hast du einen T oder H Reifen ?

 

Es handelt sich bei meinen Reifen um H-Reifen, so wie sie ja auch für die 175/60 R15 vorgesehen sind. "T" reichen zwar bis 190 km/h, aber irgendeinen Grund wird es schon geben, daß Audi da "H" vorgesehen hat. Da macht man sich vielleicht nur eine neue "Baustelle" bei der Abnahme auf...

 

Gruß

 

Uli

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